27897 Beiträge

killroy
Benutzeravatar
Granadaseggl
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 1462dcf580

Journalistinnen und Journalisten wie Morgen Large, die die Auswirkungen der konventionellen Landwirtschaft auf die Natur oder die Gefahren von Pestiziden aufzeigen, provozieren eine mächtige Lobby und werden als »Öko-Dschihadisten« oder »Grüne Ajatollahs« beschimpft.


Durchaus bekanntes Muster :!:
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten


Iron
Grasdaggl
Im Bericht liegt es an der zweiwöchigen Mandelblüte. Das reicht halt nicht um ein ganzes Jahr zu überleben. In erster Linie ist dort die Monokultur das Problem.

Cantona
...der Spiegel, das Relotius-Blatt...

Diese Menschen, die wissen wie man einen landwirtschaftlichen Betrieb führt, aber selber noch nie eine Mistgabel in der Hand hatten, die vermehren sich in letzter Zeit komischerweise rapide.

Konventionelle Landwirtschaft zu verteufeln ist jedenfalls nicht sonderlich zielführend hinsichtlich der Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln. Die Maßnahmen der Regierungen in den letzten Jahren und Jahrzehnten haben dazu geführt, dass der Handlungsspielraum deutscher Landwirte immer geringer wird:

die Konsequenz davon sind steigende Lebensmittelimporte und ein sinkender Selbstversorgungsgrad.

https://de.statista.com/statistik/daten ... %20Prozent)%20sind%20Importe%20notwendig.

Bin gespannt auf die Vorschläge der grünen Ayatollahs, wie dieser Selbstversorgungsgrad wieder erhöht werden kann und vor allen Dingen auf deren praktische Umsetzung. Die Landwirte haben in den vergangenen Monaten immer wieder demonstriert und auf ihre Situation aufmerksam gemacht.

killroy
Benutzeravatar
Granadaseggl
Diese Menschen, die wissen wie man einen landwirtschaftlichen Betrieb führt, aber selber noch nie eine Mistgabel in der Hand hatten, die vermehren sich in letzter Zeit komischerweise rapide.

dunkel und vernebelt bleibt der sinn dieser aussage

OT: alter schulfreund ist agrarwissenschaftler, eigener hof in sachsen, biolandbau. der behauptet das gegenteil von dir. und nun? wo ist deine mistgabel?
Zuletzt geändert von killroy am 3. Mai 2021 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten


Gibts des
Benutzeravatar
Halbdaggl
Wenn mensch im denns mit offenen Augen umhergeht sind oft auch auf den Produkten nur die Schmalspur-Biosiegel zu sehen. Also dieses Europablatt oder "Bio".

Wer echte Bioware will greift zu "Bioland", "Naturland" oder - am besten - zu "demeter"
(seit den 1970ern eingeführt)
Einfach mal die Siegel im Vergleich googeln:
Wisst ihr Bescheid.
Bio :banane:
"Die Menschen glauben, was sie gern für die Wahrheit halten möchten."
Francis Bacon

jagdhuette
Benutzeravatar
Halbdaggl
Ich weiß, aber manchmal liegt eben auch nur ein Denns auf der Strecke.
Was mich bei Denns am meisten stört neben dem fragwürdigen Sortiment sind die Auslagen, die mit feuchter kalter Luft bedampft werden.
Wir bekommen das meiste direkt vom Bauer und ergänzen den Rest. Bei allen tierischen Produkten ist alles zu 100% Demeter.

CoachingZone
Halbdaggl
Für die Stuttgarter kann ich hier den Organix in Feuerbach empfehlen: Äpfel in verschiedenen Sorten aus dem Remstal. Der auch sonst die Politik fährt: "Regional bevorzugt". Gilt natürlich nicht für die Orangen... ;)

Im übrigen muss man das mit den Äpfeln aus Neuseeland differenziert sehen. Dort ist vor zehn Jahren etwa der Bioanbau mit Äpfeln eingebrochen, weil hier in Europa große Kühlhäuser gebaut worden sind, um die hiesige Apfelsaison durch Kühlung der Ernte zu verlängern. Und so im späten Winter/frühen Frühjahr die eigenen Äpfel noch für den Verkauf geeignet (also nicht geschrumpelt) sind. Was allerdings die Umweltbelastung durch Verschiffung der Äpfel aus Neuseeland nur etwa 6 Monate lang ausgleicht. Und in Neuseeland beginnt eben ab März/April die neue Apfelsaison, während sie hier endet. Also muss man nicht darüber klagen, dass es jetzt frische Äpfel aus Neuseeland gibt, im Herbst dagegen schon...

Man kann höchstens die Frage stellen, warum es hier das ganze Jahr über im Supermarkt Äpfel geben muss? (Als Eltern eines ehemals kleinen Kindes waren wir zumindest froh darüber, weil es bis zum Beginn der Beerensaison halt immer so eine Lücke gibt und man auf diese Weise dem Kind wenigstens irgendein frisches Obst mitgeben konnte...)
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

jagdhuette
Benutzeravatar
Halbdaggl
Danke für deine Erläuterung. Ich würde das auch verstehen, wenn es eben nicht im September/Oktober gewesen wäre und das größte Apfel-Anbau Gebiet Deutschlands um die Ecke liegen würde.
I
ch denke Denns ist einer der Anbieter, der gerne finanziell vom Bio Trend partizipieren will, dem aber nachhaltige Lösungen nicht so wichtig sind. Die Kartoffelaktion hat mein subjektives Gefühl noch verstärkt.

CoachingZone
Halbdaggl
jagdhuette hat geschrieben:Danke für deine Erläuterung. Ich würde das auch verstehen, wenn es eben nicht im September/Oktober gewesen wäre und das größte Apfel-Anbau Gebiet Deutschlands um die Ecke liegen würde.


Sorry, das habe ich tatsächlich überlesen... :oops:

jagdhuette hat geschrieben:Ich denke Denns ist einer der Anbieter, der gerne finanziell vom Bio Trend partizipieren will, dem aber nachhaltige Lösungen nicht so wichtig sind. Die Kartoffelaktion hat mein subjektives Gefühl noch verstärkt.


Ist halt ne Kette, aber möglicherweise trotzdem immer noch besser als die Bioprodukte im Supermarkt...
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

Cantona
killroy hat geschrieben:
Diese Menschen, die wissen wie man einen landwirtschaftlichen Betrieb führt, aber selber noch nie eine Mistgabel in der Hand hatten, die vermehren sich in letzter Zeit komischerweise rapide.

dunkel und vernebelt bleibt der sinn dieser aussage

OT: alter schulfreund ist agrarwissenschaftler, eigener hof in sachsen, biolandbau. der behauptet das gegenteil von dir. und nun? wo ist deine mistgabel?


Mein Vater ist Landwirtschaftsmeister und hat den Familienbetrieb (den es nachweislich seit dem 13. Jahrhundert gibt) geführt, bevor er das Zepter an meinen Onkel übergeben hat und sich beruflich anderen Dingen gewidmet hat... Bin quasi in jungen Jahren mit der Mistgabel aufgewachsen.

Aber wenn du natürlich nen Kumpel hast, der Bio-Bauer ist, dann weisst du natürlich Bescheid, is klar.

RedBlues
Halbdaggl
Die ganze Thematik des Anbaus von Nahrungsmitteln ist wesentlich vielschichtiger wie man so gemeinhin denkt. Worin sich die meisten einig sein dürften ist, dass Landwirtschaft nachhaltig sein muss.
Also nachhaltig im eigentlichen Sinn, der Acker der bewirtschaftet wird muss auch in 10 Jahren noch bewirtschaftet werden können.

Mir persönlich ist es wichtig, dass meine Lebensmittel so angebaut werden, dass sie weder mit Pestiziden durchdrungen sind, noch dass ihr Anbau dazu führt, dass daraus andere Umweltprobleme entstehen.

Wir sollten aber durchaus darüber im klaren sein, dass um die Bevölkerung (global) zu ernähren, eine industrielle Landwirtschaft notwendig ist, dass man nicht ohne Dünger und Schädlingsbekämpfung auskommt, dass genetisch angepasstes Saatgut notwendig ist.

Was Siegel angeht, selbst bei so etwas wie Bioland und Demeter bin ich allerdings sehr skeptisch, am Ende ist das nicht mehr wie eine Zertifizierung, und die ist immer ziemlich relativ.

killroy
Benutzeravatar
Granadaseggl
Aber wenn du natürlich nen Kumpel hast, der Bio-Bauer ist, dann weisst du natürlich Bescheid, is klar.

Ich nicht, aber er :nod:
Wir sollten aber durchaus darüber im klaren sein, dass um die Bevölkerung (global) zu ernähren, eine industrielle Landwirtschaft notwendig ist, dass man nicht ohne Dünger und Schädlingsbekämpfung auskommt, dass genetisch angepasstes Saatgut notwendig ist.

Das sagt wer? Frage ich, weil es ja durchaus vielfältige Stimmen gibt, die behaupten die Ernährung einer Weltbevölkerung scheitert insbesondere an der industriellen Landwirtschaft, sie scheitern an einem zu hohen Fleischkonsum, sie scheitert an der Zerstörung lokaler und regionaler Strukturen durch global agierende Unternehmen, sie scheitern am Aussterben lokaler und regionaler Sorten (frag mal die Reisbauern in Asien), sie scheitert an Monsanto-gedüngten Monokulturen, an der Ausbeutung der letzten Wasservorkommen durch Nestle, usw usw

also ergo scheitert die Ernährung der Weltbevölkerung an unserem Lebensstandard in der ersten Welt
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten



de mappes
Benutzeravatar
Spamferkel
CoachingZone hat geschrieben:Für die Stuttgarter kann ich hier den Organix in Feuerbach empfehlen: Äpfel in verschiedenen Sorten aus dem Remstal. Der auch sonst die Politik fährt: "Regional bevorzugt". Gilt natürlich nicht für die Orangen... ;)

Im übrigen muss man das mit den Äpfeln aus Neuseeland differenziert sehen. Dort ist vor zehn Jahren etwa der Bioanbau mit Äpfeln eingebrochen, weil hier in Europa große Kühlhäuser gebaut worden sind, um die hiesige Apfelsaison durch Kühlung der Ernte zu verlängern. Und so im späten Winter/frühen Frühjahr die eigenen Äpfel noch für den Verkauf geeignet (also nicht geschrumpelt) sind. Was allerdings die Umweltbelastung durch Verschiffung der Äpfel aus Neuseeland nur etwa 6 Monate lang ausgleicht. Und in Neuseeland beginnt eben ab März/April die neue Apfelsaison, während sie hier endet. Also muss man nicht darüber klagen, dass es jetzt frische Äpfel aus Neuseeland gibt, im Herbst dagegen schon...

Man kann höchstens die Frage stellen, warum es hier das ganze Jahr über im Supermarkt Äpfel geben muss? (Als Eltern eines ehemals kleinen Kindes waren wir zumindest froh darüber, weil es bis zum Beginn der Beerensaison halt immer so eine Lücke gibt und man auf diese Weise dem Kind wenigstens irgendein frisches Obst mitgeben konnte...)


:nod: :nod:
Regional ergänz mit saisonal...dann wird ein vernünftiger Schuh draus
Don't criticize what you can't understand

RedBlues
Halbdaggl
killroy hat geschrieben:
Aber wenn du natürlich nen Kumpel hast, der Bio-Bauer ist, dann weisst du natürlich Bescheid, is klar.

Ich nicht, aber er :nod:
Wir sollten aber durchaus darüber im klaren sein, dass um die Bevölkerung (global) zu ernähren, eine industrielle Landwirtschaft notwendig ist, dass man nicht ohne Dünger und Schädlingsbekämpfung auskommt, dass genetisch angepasstes Saatgut notwendig ist.

Das sagt wer? Frage ich, weil es ja durchaus vielfältige Stimmen gibt, die behaupten die Ernährung einer Weltbevölkerung scheitert insbesondere an der industriellen Landwirtschaft, sie scheitern an einem zu hohen Fleischkonsum, sie scheitert an der Zerstörung lokaler und regionaler Strukturen durch global agierende Unternehmen, sie scheitern am Aussterben lokaler und regionaler Sorten (frag mal die Reisbauern in Asien), sie scheitert an Monsanto-gedüngten Monokulturen, an der Ausbeutung der letzten Wasservorkommen durch Nestle, usw usw

also ergo scheitert die Ernährung der Weltbevölkerung an unserem Lebensstandard in der ersten Welt


kein Zweifel, der Fleischkonsum in der westlichen Welt ist viel zu hoch.
Ich wollte darauf hinaus, dass wir trotz allem die großen Ackerflächen benötigen.
Ich wage zu bezweifeln, dass wir zum Beispiel in Deutschland eine Landwirtschaft betreiben können von der wir uns alle ernähren können, die weder auf verändertes Saatgut zurückgreift noch unsere Wasservorkommen ausbeutet, die auf Dünger verzichten kann und auf industrielle Methoden verzichten kann.

Wobei man auch sagen muss, bei letzterem liegt wohl auch die Frage an der Definition von industrieller Landwirtschaft.

Cantona
RedBlues hat geschrieben:Die ganze Thematik des Anbaus von Nahrungsmitteln ist wesentlich vielschichtiger wie man so gemeinhin denkt. Worin sich die meisten einig sein dürften ist, dass Landwirtschaft nachhaltig sein muss.
Also nachhaltig im eigentlichen Sinn, der Acker der bewirtschaftet wird muss auch in 10 Jahren noch bewirtschaftet werden können.

Mir persönlich ist es wichtig, dass meine Lebensmittel so angebaut werden, dass sie weder mit Pestiziden durchdrungen sind, noch dass ihr Anbau dazu führt, dass daraus andere Umweltprobleme entstehen.

Wir sollten aber durchaus darüber im klaren sein, dass um die Bevölkerung (global) zu ernähren, eine industrielle Landwirtschaft notwendig ist, dass man nicht ohne Dünger und Schädlingsbekämpfung auskommt, dass genetisch angepasstes Saatgut notwendig ist.

Was Siegel angeht, selbst bei so etwas wie Bioland und Demeter bin ich allerdings sehr skeptisch, am Ende ist das nicht mehr wie eine Zertifizierung, und die ist immer ziemlich relativ.


Vollste Zustimmung.
:nod:

killroy
Benutzeravatar
Granadaseggl
Ich wage zu bezweifeln, dass wir zum Beispiel in Deutschland eine Landwirtschaft betreiben können von der wir uns alle ernähren können, die weder auf verändertes Saatgut zurückgreift noch unsere Wasservorkommen ausbeutet, die auf Dünger verzichten kann und auf industrielle Methoden verzichten kann.


RedBlues
Du magst recht haben oder auch nicht ... das lässt sich in der Theorie wohl auch nur schwerlich beantworten. Vertraue ich den Aussagen meines alten Schulfreundes und addiere ich meine persönlichen Beobachtungen aus den Medien hinzu komme ich jedoch zu dem Ergebnis, das der altmodisch konventionell geprägte Teil der Landwirte (und insbesondere ihre Verbandsvertreter) überhaupt kein Interesse zeigen, sich diesbezüglich zu bewegen und sich wenn schon nicht in Gänze dann wenigstens in Teilen auf den Weg hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft zu machen. Von den multinationalen Konzernen fange ich hier erst gar nicht an.
Und das ist eben das Grundproblem, dass diejenigen, die ernsthaft über Nachhaltigkeit und Biodiversität nachdenken immer noch Einzelkämpfer sind.
Es geht eben nach wie vor um viel und billig. Und es könnten eben auch (nicht nur) die Produzenten hier zu einem Umdenken beitragen. Stattdessen bedrohen sie in der Bretagne Journalistinnen, stellen grüne Kreuze auf und setzen mit ihren Traktor-Demonstrationen fragwürdige Zeichen. Und das alles hochsubventioniert :!:
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

Spielgerät
Benutzeravatar
Halbdaggl
killroy hat geschrieben:
Aber wenn du natürlich nen Kumpel hast, der Bio-Bauer ist, dann weisst du natürlich Bescheid, is klar.

Ich nicht, aber er :nod:
Wir sollten aber durchaus darüber im klaren sein, dass um die Bevölkerung (global) zu ernähren, eine industrielle Landwirtschaft notwendig ist, dass man nicht ohne Dünger und Schädlingsbekämpfung auskommt, dass genetisch angepasstes Saatgut notwendig ist.

Das sagt wer? Frage ich, weil es ja durchaus vielfältige Stimmen gibt, die behaupten die Ernährung einer Weltbevölkerung scheitert insbesondere an der industriellen Landwirtschaft, sie scheitern an einem zu hohen Fleischkonsum, sie scheitert an der Zerstörung lokaler und regionaler Strukturen durch global agierende Unternehmen, sie scheitern am Aussterben lokaler und regionaler Sorten (frag mal die Reisbauern in Asien), sie scheitert an Monsanto-gedüngten Monokulturen, an der Ausbeutung der letzten Wasservorkommen durch Nestle, usw usw

also ergo scheitert die Ernährung der Weltbevölkerung an unserem Lebensstandard in der ersten Welt


Die Ernährung scheitert - wie die Lösung fast aller globalen Probleme - in erster Linie an der Überbevölkerung. An dieses Thema traut sich aber - außer dem Virus - derzeit keiner ran :shock:
"Das war so nicht abzusehen"

RedBlues
Halbdaggl
ich mach es mal mit einem einfachen Beispiel, das gar nicht sonderlich viel mit industriell und Großkonzernen zu tun hat. Weinanbau in der Region Stuttgart.

Da aufgrund von Corona ich wesentlich häufiger hier unterwegs bin, erkenne ich Unterschiede zu vor noch ein paar Jahren, die mich im Bereich Wasserverbrauch etwas weniger optimistisch machen.

Während es früher (noch nicht so lange her) völlig außergewöhnlich war, dass Weinreben ein eigenes Bewässerungssystem hatten, ist es heute fast die Mehrzahl der Weinberge, die künstlich bewässert werden können, weil alle Wasserleitungen und Anschlüsse gelegt sind.

Warum wird dies gemacht? Nun, garantiert um den Ertrag zu steigern, aber vermutlich auch, weil die Regenmengen in unserer Region in den letzten Jahren zurückgegangen sind und um überhaupt vernünftige Mengen an Trauben ernten zu können, eine Bewässerung mittlerweile notwendig geworden ist.

Bei mir im Ort sehe ich seit wenigen Jahren regelmäßig im Frühjahr und Sommer die Bauern an öffentlich Zapfstellen vom örtlichen Bach Wasser in riesige Behälter füllen.

Meine Schlussfolgerung daraus ist, dass in der Region Stuttgart die Entwicklung zur Bewässerung in der Landwirtschaft gehen, nicht weil die bösen Konzerne das so wollen, sondern weil sich durch den Klimawandel die Regenmengen deutlich verändert haben.

Wenn man diesem Umstand nun begegnen will, muss man höchst wahrscheinlich auch an das Saatgut heran, sei es durch Auswahl anderer Sorten die besser an die Trockenperioden während der Wachstumsphase angepasst sind, oder durch Genmanipulation die Sorten darauf anpassen.

Das ist jetzt meine Beobachtung und der Region Stuttgart, was die großen landwirtschaftlichen Flächen in Ostdeutschland und Frankreich angeht, fehlt mir völlig der Einblick. Aber wenn ich mich an meine Reisen durch die USA erinnere, auch dort findet sehr viel Landwirtschaft in Gebieten statt, die nur unzureichende Regenmengen für Ackerbau haben.

Ich finde das nicht gut, aber ich befürchte, dass nur mit gutem Willen wir so keine Ernährung für die Bevölkerung sicherstellen können.

Ich persönlich glaube, dass wir in den Jahren die da in Zukunft kommen werden immer mehr Produkte im Bereich Vertical Farming anbauen werden, in komplett hermetisch abgeriegelten Anlagen die man zu 100% kontrollieren kann, die unabhängig von Wetter und Ungeziefer bewirtschaftet werden können.

Ob das dann Bio ist? Ohne Pestizide vielleicht ja, der Energieverbrauch könnte aber höher sein.

Tamasi
Benutzeravatar
Grasdaggl
Spielgerät hat geschrieben:Die Ernährung scheitert - wie die Lösung fast aller globalen Probleme - in erster Linie an der Überbevölkerung. An dieses Thema traut sich aber - außer dem Virus - derzeit keiner ran :shock:

:nod:

Außerdem dürfte RB mit seinem Pragmatismus richtig liegen. Und noch ein Aspekt spielt eine Rolle, jetzt mal rein auf Europa bezogen:
Hier leben inzwischen deutlich mehr Menschen als - sagen wir mal - vor 200 Jahren. Und das in einer gänzlich anderen Arbeitswelt. Es gibt - vergleichsweise - viel weniger Landwirte als früher. Nicht nur, weil es sich nicht mehr "lohnt". Meine frühen, frühen Vorfahren waren auch mal Bauern, aber irgendwann studieren die Kinder und eins kommt zum anderen. Sogar der Verbrenner-treue Cantona hat mit der Familientradition gebrochen. :-)

Was bleibt: Deutlich weniger Landwirte müssen die Ernährung für deutlich mehr Menschen liefern. Wie soll das gehen ohne die Hilfsmittel & Veränderungen, die RB aufgeführt hat?

RedBlues
Halbdaggl
was ich noch loswerden wollte...

ich bin davon überzeugt, dass wir unsere Landwirtschaft und Nahrungsmittelerzeugung überdenken und verändern müssen. Bio-Diversität, der Umgang mit Dünger, die Nutzung modernster Technik zur Überwachung des Wachstumsprozess, die effizientere Verwendung von Wasser, die Reduzierung von Monokulturen, all das ist notwendig und richtig.

Aber wir werden auch weiterhin mit großen Unternehmen unsere Lebensmittel im großen Stil anbauen, dazu benötigt es auch finanzielle Ressourcen um zum Beispiel die landwirtschaftlichen Flächen mit Dronen zu überwachen, das Spritzmittel zentimetergenau nur auf die Pflanzen aufzubringen die dieses auch benötigen, die Ackerflächen und Pflanzen mit genau der notwendigen Menge an Wasser zu versorgen und nicht nur im großen Stil großflächig alles zu bewässern.

Aber es wird eine Veränderung in diesem Bereich geben. NICHT weil es die Grünen so wollen, sondern weil auch hier die Digitalisierung Einzug erhalten wird, so die Kosten reduziert werden können, die Qualität und die Erntemengen erhöht werden können.

Die Zeiten in denen Bauern mit dem Gülletanker aus Holland ihr Ackerland überflutet haben oder die gesamte Produktpalette von Monsanto über den Weizen gekippt haben neigen sich dem Ende zu. (bewusst, ganz heftig überspitzt)

Tamasi
Benutzeravatar
Grasdaggl
Digitalisierung?! Was sind das denn für verrückte Zukunftsszenarien! :-)

Was kommt als nächstes? Rechtsabbiege-Assistenten für LKWs?

cron