RedBlues hat geschrieben:@ Frank n Furter
Hypothetische Frage, wenn die Krankenschwester 10k bezahlt bekommt, was sie vielleicht tatsächlich verdient hätte, wer soll denn dann dieses Gesundheitssystem bezahlen?
Wenn dazu noch die für die Gesellschaft unwichtigen Jobs weniger bezahlt bekommen, dann ist noch weniger Geld im Gesundheitssystem.
Das ist doch nicht die Schuld der Parteien, das ist die eiskalte Logik der Finanzierung des Staates.
1. Die Krankenschwester verdient nicht so wenig, weil das nach Angebot und Nachfrage geht, sondern weil es staatlich reguliert wird, dass sie so wenig verdienen. Die Charité muss heute schon ihre Krankenschwestern in Mexiko akquirieren, weil es hier keine mehr gibt - also auch nicht in Polen, Rumänien, Bulgarien oder Vietnam. In Spandau bauen wir gerade extra ein Schwesternheim. Natürlich verdienen die jungen Mädchen aus Mexiko auch so gut wie nichts. Daran soll sich ja gerade nichts ändern, nicht wahr....
Während gleichzeitig für völlig unsinnige "Therapien" wahnsinnig viel Geld zum Fenster rausgeworfen wird und viele Ärzte sich an ihren Privatpatienten eine goldene Nase verdienen. Und das, obwohl sie dafür komplett öffentlich finanzierte Strukturen nutzen (missbrauchen). So kann man völlig risikolos natürlich auch sehr reich werden. Also noch viel reicher als man schon ist. Hier greift dann auch weder das europäische Beihilfeverbot noch die Compliance im Unternehmen....
2. Wer ein angemessenes Gehalt für Krankenpfleger bezahlen sollte? Würde beispielsweise Vonovia, wie jeder Mensch in Deutschland der eine Immobilie erwirbt, auch Grunderwerbssteuer zahlen müssen, dann hätte man bei dem 18 Milliarden € Deal mit der Deutschen Wohnen, schon mehr als eine Milliarde in der Kasse, die nicht an reiche Aktionäre ausgeschüttet würden, sondern als Steuern eingenommen, für wirklich wichtige Dinge da sein könnten. Das war ja eines meiner aktuellen Beispiele. Von diesen Beispielen kann man quasi unendlich viele benennen. Doch die Parteien - hier die CDU - verhindern Steuergerechtigkeit schon seit Jahren mit allen Mitteln, zugunsten ihrer ekelhaften Klientelpolitik.
Das Deutsche Gesundheitssystem ist wahnsinnig uneffektiv, jedenfalls, wenn man, was ja irgendwo im Namen läge, die Effektivität daran messen würde, mit welchen Aufwand man kranke Menschen wieder gesund macht. Die Ineffektivität des Systems liegt hauptsächlich daran, dass mindestens 80 der öffentlichen Ausgaben, inklusive Krankenkassenbeiträgen, in den Taschen ganz weniger Parasiten verschwinden, die gar nichts zur Gesundheit der Bevölkerung beitragen. Wie das funktioniert ist schon ewigen bekannt, wird aber vom Gesetzgeber bis heute verteidigt. Auch hier: reine Klientelpolitik. Ernsthaft zu behaupten, dass eine angemessene Bezahlung der Krankenschwestern nicht möglich wäre, ist so dermaßen hochgradig öbszön....
Ich kann das alles besten Gewissens sagen, weil auch ich in diesem System zu Wohlstand gekommen bin und man mir sicherlich nicht vorwerfen kann, diese Verhältnisse aus Eigennutz zu kritisieren.