https://www.kicker.de/fan-skandal-in-da ... 31/artikelEin Ultra gelangt nach Schlusspfiff ungehindert ain den Innenraum und bringt Mannschaft und Trainer dazu, sich seine Brandrede anzuhören. Und was sagt der Verein? "Es war ein Gedankenaustausch, ein Meinungsaustausch - der war positiv."
Wie auch immer, da gibt es doch einige Fragen. Zuerst: Wie konnte der Ultra ungehindert aus der Kurve in den Innenraum gelangen? Und warum hat die Mannschaft bereitwillig parat gestanden, und sich die Ultra-Suada angehört? Und warum nennt der Verein diese Geschichte einen "positiven Gedankenaustausch"?
Man fragt sich da doch als piefig-spießiger Sitzplatz-Zuschauer, was da als Näöchstes kommt? Wie positiv und produktiv dieser "Gedankenaustausch" (das muss ich mir merken) auch war, heute war es EIN Ultra, der die eigene Mannschaft in den Senkel gestellt hat, und es ist ansonsten wohl friedlich geblieben. Kommen demnächst die übrigen Ultras in anderen Stadien auf die Idee, den Innenraum zu stürmen, und das nicht, um der Mannschaft eine verbale Standpauke zu halten, sondern sich den Schiedsrichter oder die gegnerische Mannschaft vorzuknöpfen, und das vielleicht nicht "nur" verbal, sondern handfest? Und die Vereine lassen das geschehen und greifen nicht ein, oder kritisieren dieses Vorgehen? Sondern bewerten das ganze als einen "positiven Austausch unserer tollen Fans mit dem Schiedsrichter, der gegnerischen Mannschaft und den Gästefans? Kuschen die Vereine vor ihren Ultras, weil sie Angst vor denen haben? Oder finden sie das tatsächlich toll und positiv? Das Ganze geht gerade irgendwie in eine unschöne Richtung. Beim Frankfurter Conference League-Aus wollten ja Frankfurter Ultras in den Gästeblock eindringen, vermutlich, um einen "produktiven Gedanekenaustausch" mit den Gästefans zu führen (z.B. wie Kacke sie das finden, dass das Gästeteam gewonnen hat, und die eigene Mannschaft gerade ausgeschieden ist). Die Ultras haben jetzt nach dem Erfolg ihrer Aktion wegen einen Sponsor scheinbar das Gefühl, vor lauter Kraft und Macht nicht mehr gehen zu können, und jetzt mit ihrem "Terror" auch die absurdesten Aktionen durchziehen zu können und dürfen.
Gut, wenn sie erreichen wollen, dass Piguine ohne Ausbildung Polizisten werden können, dann wäre das ja begrüssenswert.Alles gut und schön, aber da ist es dann an den Verein, einfach mal eine rote Linie zu ziehen, und zu sagen, so gehe das nicht. Sonst kriegen wir hier im schlimmsten Fall Ereignisse und Vorkommnisse wie 1985 im Heysel-Stadion oder 1989 in Hillsborough. Ich habe fertig.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).