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Mahlzeit

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Strafraumgitarre
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Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Im Rezept stehen Andouille-Würstchen, die es nirgends gibt außer in Frankreich und Louisiana, stattdessen soll ma Krakauer nehmen. Oder halt nichts.
Oder halt was, das nicht im Rezept steht... Merguez, Salsiccia, Schwarzwälder Bauernbratwürstle, Debreciner, was weiß ich.

Man lässt sich doch nicht von Rezepten dirigieren, was einem schmeckt. :)

Außerdem mag ich grad eh nicht über Essen nachdenken, weil ich noch vollauf damit beschäftigt bin, meine beiden vor Knoblauch, Thymian und Rauchsalz strotzenden Lammsteaks mit selbstgemachtem Tsatsiki, Tomatensalat und hervorragendem Brot zu verdauen. Irgendwann muss ja auch mal gut sein. :cyclops:
Fick den Reichskanzler! Und den Kaiser!



Local Zero
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Grasdaggl
Ich bin vor einiger Zeit dazu übergegangen, meinen Kochschinken selbst zu machen. Der Dreck aus dem Supermarkt ist Dreck und auch unser Metzger scheint sich lieber einem Standardschinkengeschmack annähern zu wollen. Ich war aber auf der Suche nach dem, was ich in meiner Kindheit (natürlich bei Oma) kennengelernt hatte: Ein eher dick geschnittener, supersaftiger - manchmal sogar tropfender - Schinken. So ein richtiges Maul voll Aroma. Als Kind habe ich den ohne alles andere direkt ausm Wachspapier gefuttert. Göttlich.

Basis war ein Rezept aus dem Internet. Ich habe das jetzt aber nach und nach abgeändert. Man kann da auch sehr gut ein bisschen experimentieren, ich setzte meine Lake jetzt häufig auch zusätzlich mit Ingwer an. Ist auch gar nicht viel Aufwand, die meisten Zeit besteht de facto aus Warten (vier Tage Einlegen und dann das Kochen selbst), aber es lohnt sich! Wenn Rezept und Zubereitung gewünscht ist, kann ich das hier gern reinschreiben.
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Grasdaggl
higgi hat geschrieben:Deine Oma hatte sicher keinen Ingwer
Aber nur zu, her mit dem Rezept

Gekocht wird die Nuss. Die hat meistens so 1,5 Kilogramm.

Zum Einlegen brauche ich ungefähr 500 Milliliter Lake. Also ein halben Liter Wasser in einen Topf, dazu 3-4 Lorbeerblätter, zwei üppige Messerspitzen Kümmel und 20-30 gemörserte Pfefferkörner und je nach Geschmack 10-20 gemörserte Wacholderbeeren. Bei mir ist es eher mehr Wacholder, ich liebe diesen Duft. Für mich ist das das Kochschinkenaroma schlechthin. Dann kommt da noch der Ingwer in dünne Scheiben geschnitten dazu. Alles zusammen kurz aufkochen und abkühlen lassen.

Wenn die Lake kalt ist, 40 Gramm Pökelsalz und 20 Gramm Zucker drin auflösen. Bei Bedarf und falls was weg muss, packe ich hier auch noch mal etwas Ingwer dazu. Außerdem eine winzig kleine Knoblauchzehe. Ich hatte früher mal zwei große Zehen reingeschmissen, aber das wird zu knoblauchig. Laut Rezept soll man eigentlich Knoblauch-Granulat nehmen, aber das ist mir zu blöde, außerdem wächst die Knolle eh im Garten. Auch Koriander wird empfohlen, den lasse ich aber weg. Ich hasse das Zeug.

Die Schinkennuss lege ich anschließend in einen Gefrierbeutel. Dann spritze ich mit einer Marinadenspritze etwa 300 Milliliter der kalten Lake an verschiedenen Stellen in die Schinkennuss hinein, der Rest der Lake wird dazu gekippt. Laut Rezept soll man die Lake eigentlich filtern, ich schmeiße aber alles in die Tüte mit rein. Anschließend so gut es geht die Luft aus der Tüte rausdrücken und sie mit Gummi oder Klammer verschließen. In eine Schüssel rein, Deckel oder Teller drauf und für vier Tage in den Kühlschrank stellen. Einmal pro Tag die Tüte wenden.

Nach vier Tagen stecke ich den Temperaturfühler meines Fleischthermometers so in die Schinkennuss, dass die Spitze ungefähr in der Mitte des Schinkens endet. Danach wieder die Luft rausdrücken, Tüte gut verschließen und in einen großen (!) Topf legen. So viel kaltes Wasser auffüllen, dass sie vollständig mit Wasser bedeckt ist. Dann wird der Schinken bei geringer bis mittlerer Hitze bis auf 60 Grad Celsius erhitzt. Danach das Nüsslein aus der Tüte holen, mit Küchenkrepp die eventuell dran klebenden Gewürzreste und das graue Eiweiß abwischen, in eine Schüssel legen und noch einmal einen Tag im Kühlschrank ruhen lassen. Fertig.

Nein, der Ingwer gehört bereits zu meiner Experimentiererei. Aber meine Oma wäre stolz auf mich! Der Kochschinken aus meiner Kindheit muss allerdings aus einem anderen Stück gekocht worden sein, denn die Scheiben waren viel größer. Und hatten vor allem noch einen dicken Fettrand. Aber vielleicht sind mittlerweile auch die Schweine nicht einmal mehr das, was sie früher einmal waren. Ich muss mal beim Metzger nachfragen, welches Stück vom Schwein das gewesen sein könnte. Dann würde ich nämlich das zu Kochschinken verarbeiten. Denn der Fettrand ist der wahre Geschmacks-Hammer.

Demnächst werde ich mal mit Thymian, Rosmarin oder Zitronenscheiben experimentieren. Die werde ich aber wohl eher nicht mitkochen, das wird sonst muffig.
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Grasdaggl
Ich hatte beim ersten Versuch 64 Grad, das war die Empfehlung im Rezept. Da war mir der Schinken aber schon zu trocken. Bin dann gradweise runter auf 60 und habe festgestellt, dass das auch reicht.

Die runde Form hat die Schweinenuss ja in gewisser Weise schon von Natur aus. Manche empfehlen auch eine extra Schinkenform, aber mir ist das schon wieder zu viel Krempel in der Krempel in der Küche. Ich kann ja von dem Schinken, den ich gerade eingelegt habe nach dem Kochen am Dienstag mal ein Foto machen.
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Bis jetzt noch nicht. Wann/wo/wie würdest Du den nutzen?
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higgi
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Grasdaggl
Kann ich dir nicht sagen. Mein Metzger hat den in der Auslage, nennt ihn Honigschinken
Ich denke mal da kommt bisschen was in die Lake mit rein. Darf halt nicht zu viel sein

Meine Lieblingssupermarktschinkenmarke ist Wiesbauer (die Österreicher)
Die machen den Schinken genau so wie ich ihn haben wollen würde
Kümmelig, einen Hauch Knoblauch und von irgendwas süßem geküsst
von daher



Local Zero
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Grasdaggl
So, wie gewünscht. Geht auch ohne Schinkenpresse:

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Grasdaggl
Handyfotos. Mein 7 Jahre alter Klapperkasten hatte schon damals beim Kauf keine wettbewerbsfähige Kamera. Und dann jetzt noch Gegenlicht, da scheitert das Ding mit Ansage.

Schinken ist fast perfekt. Textur, Aroma, Saftigkeit sind so, wie ich es wollte. Aber entweder habe ich zu wenig Ingwer genommen oder er war einfach schon zu alt. Aber ansonsten ist das jetzt (beim 6. oder 7. Versuch) das beste Ergebnis. Knobi-Note da, aber wirklich nur eine Note, keine komplette Partitur.

Nächstes mal dann Rosmarin/Thymian.
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Local Zero
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Grasdaggl
Tamasi hat geschrieben:Jetzt noch schnell ein Laugenweckle backen und lecker.

Als Low Carber toaste ich mir zwei Scheiben selbstgebackenes Quarkbrot. Und fett Butter dazwischen.
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Southern Comfort
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Grasdaggl
äääh, jaaa...
wie eben auch Modern Talking...

Es ist ganz gut, dass dieses Jahrzehnt in der Tonne landete.
Bruno Labbadia ist wie ein Aschenbecher in einer Kneipe, die schon vor 20 Jahren hätte abgerissen werden sollen. Du weißt nicht, warum, aber er steht stetig in der Ecke, voller kalter Kippen und mit dem beharrlichen Geruch von verbrannter Vergangenheit.



Local Zero
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Grasdaggl
higgi hat geschrieben:Hey jetzt komm
Das durfte in den 80ern auf keiner Party fehlen

So wie er ein Jahrzehnt vorher:

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