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Tifferette
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Grasdaggl
Zum Thema "wie man so nen Feiertag verbringt":

http://www.tahbilk.com.au/buy-tahbilk-w ... hiraz.html

Mein Lieblingsweingut aus Victoria, eine gute Autostunde von Melbourne entfernt. Shiraz/Cabernet ist nicht für jeden. Man stelle sich einen geschmeidigen Rioja vor, und dann noch die Faust ins Gesicht. Die Säure ist vielleicht einen Tick zu ausgeprägt. Aber insgesamt: wunderbar.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

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de mappes
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Spamferkel
publicenemy hat geschrieben:Bei dem Preis könnte man sich schon einen guten Korken leisten. Kostet etwa einen Euro.

Ein Drehverschluss macht den Wein natürlich nicht schlechter. Sieht halt nicht schön aus und wirkt nicht hochwertig. Geschmackssache.


aber nur der "optische" Geschmack.
am geschmack ändert der Verschluss nichts...und "korken" kann er schonmal auch nicht...somit also besserer Geschmack? !

denke die Akzeptanz wird zunehmen ob der praktischen Vorteile
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Tifferette
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Grasdaggl
Das mit den Korken ist eine ganz interessante Kiste. Ich habe als Weinsnob natürlich auch erstmal die Nase gerümpft und bin in Australien fast vom Stuhl gefallen, weil die auch gute Weine mit Schraubverschluss versehen.

In der Sache dreht es sich darum, ob man für die Alterung durch Oxidation eigentlich einen echten Korken braucht oder nicht. Früher wurde gebetsmühlenartig gepredigt, dass ein Wein nur mit Korken gut altern kann. Inzwischen ist das sehr umstritten, es gibt wohl Belege und Studien in beide Richtungen.

In Australien kam das mit den Schraubverschlüssen in den frühen Naughties auf. Vor drei oder vier Jahren haben sich dann mal ein paar Weintester gedacht, dass man das doch mal vergleichen könnte. Daraufhin haben die sich Weine gegriffelt, die 2000 bis 2005 abgefüllt wurden, und zwar sowohl unter Korken als auch unter Schraubverschluss (also: gleicher Wein in zwei verschiedenen Ausführungen). Und dann war Blindvergleich angesagt. Das nicht so ganz überraschende Ergebnis war, dass bei den Schraubverschlüssen keine Ausfälle wegen Fäulnis dabei waren, was bei Kork halt mal passiert. Überraschend war hingegen, dass die "Schraubenweine" im Schnitt besser abschnitten als ihre verkorkten Brüder. Was allerdings noch aussteht, sind Befunde über Weine, die zwanzig oder dreißig Jahre reifen bzw. reifen müssen.

Ich habe mich inzwischen an die Schraubverschlüsse gewöhnt. Wirtschaftlich ergibt das Sinn. Und bei wohl keinem anderen Produkt außer Wein mit Korken würde man eine Fehlerquote von bis zu 5% akzeptieren. Ich habe jedenfalls was dran gefunden, eine Flasche zu öffnen ohne fürchten zu müssen, dass der Scheißkork mir das Ding ruiniert hat.
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publicenemy
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Halbdaggl
...und dann gibt es seit einigen Jahren Verschlüsse aus geschliffenem Glas. Das ist auch teuer und wirkt hochwertig.

Wie vieles beim Wein, ist es "wissenschaftlich" sehr schwer zu ergründen und bleibt Glaubens- oder Geschmackssache.

Generell sind Weine bzw. deren Produktion in der neuen Welt (USA, Chile, Südafrika, Australien, Neuseeland) sicher etwas offener gegenüber neuen Methoden und dort werden damit tolle Weine produziert. Dort ist auch einiges erlaubt, was hier nicht gestattet ist, z.B. die Herstellung von Barriqueweinen in Edelstahltanks, denen Holzchips zugesetzt werden.

Tifferette
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Grasdaggl
Das mit den Glasverschlüssen wurde auch hier in Deutschland schon praktiziert. Vor knapp zehn Jahren habe ich zum Beispiel viele Pfälzer Rieslinge mit so was gesehen. Das ist dann aber recht schnell wieder verschwunden. Vielleicht haben sich die Hersteller klargemacht was passiert, wenn so ein Ding mal bricht. Ziemliche Sauerei im Hals. Von Haftungsfragen ganz zu schweigen.

Die Regeln für die Weinproduktion sind in vielen Ländern anders und häufiger weniger strikt als zB in Europa. Gleichzeitig nutzen das Winzer in Frankreich und Italien (jedenfalls habe ich es da mehrfach gehört) aus, um Stimmung zu machen. Nach dem Motto "die setzen dem Wein dies und das zu, während wir das nicht machen". Zwinker zwinker. Klingt gut, und kann niemand nachprüfen. Und ein australischer, südafrikanischer oder kalifornischer Winzer wird kaum entrüstet ins Chianti fliegen oder der dortigen Donna die Meinung geigen.

Richtig ist auf jeden Fall, dass über lange Zeit in Kalifornien sehr viel Wert auf die Arbeit im Keller gelegt wurde. Da kamen dann Dinge wie diese grässlichen Vanillechardonnays bei raus (pfui deibel). Da hat sich die Stimmung bzw. der Konsumentengeschmack aber auch wieder gedreht.
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zeugwart
Granadaseggl
das sizilianinsche weingut cusumano nutzt schon seit jahren die glaskorken. das sind stabile, dicker dinger, man müsste schon die flasche fallen lassen, damit da was splittert. doch in diesem fall wäre der „korken“ ja noch das geringste problem. mir gefällt dieses system sehr gut.

Paleto Gaffeur
Halbdaggl
Tifferette hat geschrieben:Ich habe mich inzwischen an die Schraubverschlüsse gewöhnt. Wirtschaftlich ergibt das Sinn. Und bei wohl keinem anderen Produkt außer Wein mit Korken würde man eine Fehlerquote von bis zu 5% akzeptieren. Ich habe jedenfalls was dran gefunden, eine Flasche zu öffnen ohne fürchten zu müssen, dass der Scheißkork mir das Ding ruiniert hat.


So isses...nachdem ich einmal einen recht teuren CC, nein nicht von Antinori, damit ruiniert habe (beim Absieben ging die Flasche...ahem....kaputt, nicht ganz von alleine...quasi ), stehe ich neuen Verschlussvarianten sehr aufgeschlossen ggü.


RedBlues
Halbdaggl
Tifferette hat geschrieben:Das mit den Glasverschlüssen wurde auch hier in Deutschland schon praktiziert. Vor knapp zehn Jahren habe ich zum Beispiel viele Pfälzer Rieslinge mit so was gesehen. Das ist dann aber recht schnell wieder verschwunden. Vielleicht haben sich die Hersteller klargemacht was passiert, wenn so ein Ding mal bricht. Ziemliche Sauerei im Hals. Von Haftungsfragen ganz zu schweigen.

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Ich hatte die frage vor ca 4 jahren mit einem lokalen hersteller. Die haben von glas auf schraubverschluss umgestellt und ich fand das ein wenkg billig für den Preis der Flasche.

Antwort. Es gibt nicht viele Firmen die den Glaskorken herstellen, die Abnahmegrößen sind für kleine Keltereien zu hoch, man kauft die Anzahl im Voraus, hat man weniger Wein bleibt der Preis, die Flasche wird dann immer teurer. Die haben umgestellt weil es einfach zu teuer war.


Tifferette
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Grasdaggl
RedBlues hat geschrieben:Ich hatte die frage vor ca 4 jahren mit einem lokalen hersteller. Die haben von glas auf schraubverschluss umgestellt und ich fand das ein wenkg billig für den Preis der Flasche.

Antwort. Es gibt nicht viele Firmen die den Glaskorken herstellen, die Abnahmegrößen sind für kleine Keltereien zu hoch, man kauft die Anzahl im Voraus, hat man weniger Wein bleibt der Preis, die Flasche wird dann immer teurer. Die haben umgestellt weil es einfach zu teuer war.


Interessant. Und es ergibt ja auch Sinn, den Sicherheitsaspekt offiziell hoch zu hängen, wenn es am Ende doch (nur) um Kosten geht. "Wir sorgen uns um die Sicherheit unserer Kunden" klingt halt besser als "kostet uns zu viel".
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jagdhuette
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zeugwart hat geschrieben:das sizilianinsche weingut cusumano nutzt schon seit jahren die glaskorken. das sind stabile, dicker dinger, man müsste schon die flasche fallen lassen, damit da was splittert. doch in diesem fall wäre der „korken“ ja noch das geringste problem. mir gefällt dieses system sehr gut.

Endlich mal einer der gerne Cusumano trinkt.
Der Alcamo ist mein Sommerwein.

zeugwart
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jagdhuette hat geschrieben:
zeugwart hat geschrieben:das sizilianinsche weingut cusumano nutzt schon seit jahren die glaskorken. das sind stabile, dicker dinger, man müsste schon die flasche fallen lassen, damit da was splittert. doch in diesem fall wäre der „korken“ ja noch das geringste problem. mir gefällt dieses system sehr gut.

Endlich mal einer der gerne Cusumano trinkt.
Der Alcamo ist mein Sommerwein.


die cusumanos habe ich ich vor grob geschätzen 8-9 jahren entdeckt (vielleicht waren’s auch 7 ;-) ) und mich wohl durch alle durchprobiert. im sommer bevorzuge ich den angimbé, aber auch der alcamo oder der insolia sind keine fehler. cusumano war es m.e. auch, die die nero d’avola-ins rampenlicht gebracht haben. zumindest haben sie einen guten teil dazu beigetragen. interessant finde ich, wieviele unterschiedliche geschmäcker die bedienen können… der benuara, der sagana, der noa… sehr schöne weine! und der grappa vom noa, genau meine welt. für mich verblüffend, welche qualität die liefern, wo sie doch bei 3.000.000 flaschen jährlich produzieren und auch preislich größtenteils im unteren mittelfeld liegen. eine absolute empfehlung für „jeden tag weine“.



Paleto Gaffeur
Halbdaggl
Da wir grad bei sizilianischen Sommerweinen sind: ich hatte vor Jahren mal ein paar Kisten Roten von einem jungen Unternehmen aus Sizilien. Der war vergleichsweise leicht...12.5 oder so und wurde explizit leicht gekühlt getrunken und entfaltete dabei ganz untypisch enorme Freude im Mund...sommerlich par excellence. Leider Namen vergessen...kann einer hier weiterhelfen?