witzfeld hat geschrieben:In dieser Personlie jibbt es nur eine zentrale Frage: Warum das ehrenamtliche Engagement?
Wenn man es zur Bedingung für alle Anwärter macht, hat man einen Gegenkandidaten praktisch ausgeschlossen. Ich denke es gibt einige Leute, die einen Fußballverein wie den VfB managen könnten – man muss denen halt was zahlen.
Das unausgesprochene Argument scheint zu sein, dass ein Ehrenämtler sich nicht davor scheut, unpopuläre Entscheidungen zu treffen und Leuten auf die Füße zu treten, anstatt alles mit Samthandschuhen anzufassen, um sich den Job selbst schön zu machen. Also praktisch ein Unternehmensberater, der nicht finanziell am Erfolg seiner Maßnahmen beteiligt ist.
Kann man als Modell interessant finden – aber ich sehe den Umkehrschluss nicht: in welcher Weise ist ein bezahlter Vereinsmanager daran gehindert, Entscheidungen im Sinne seines Vereins zu treffen? Zumal es bei Jobs ab einer gewissen Größenordnung sowieso nicht um die Kohle geht. Also es geht um sehr viel Kohle – aber die Kohle ist ab einer gewissen Summe nicht mehr die entscheidende Triebfeder.
Ich sehe auch nicht, wie ein Ehrenamt es verhindern sollte, dass es sich jemand im Präsidentensessel gemütlich macht oder Dienst nach Vorschrift schiebt, oder im Sinne anderer Leute. Nebenbei bemerkt, der Dietrich legt ja jetzt schon teilweise einen gewissen Frust an den Tag.
Das Engagement spreche ich Dietrich nicht ab: wenn er sagt “komm, ich kenne mich aus und ich mach’s für umme, weil ich als Präsident in die Geschichte eingehen will, der den VfB für die Zukunft aufgestellt hat”, dann macht ihn das nicht unglaubwürdig. Aber wenn das als Kriterium für alle Kandidaten übernommen wird, fängt es an zu riechen. Ich finde das schon sehr bequem, Leute mit der Begründung abzulehnen, dass sie nicht bereit waren, unentgeltlich Zeit und Nerven auf den Altar zu legen.