Tamasi hat geschrieben:"Es ist nicht entscheidend, wer geht. Sondern: Wer dafür kommt."
Die Reihenfolge dürfte leider noch eine ziemlich entscheidende Rolle spielen. Und zwar in doppeltem Sinne. Einmal rein monitär, zum anderen aber auch als Signal an die anderen Spieler. Sobald der erste Wechselkandidat seinen Verbleib zusichert, steigt die Wahrscheinlichkeit das andere nachziehen. Verkünden jedoch Schlüsselspieler ihren Abschied, werden sich andere Wackelkandidaten verstärkt fragen, ob sie nächste Saison mit dem VfB nochmal so erfolgreich sein können...
Im Prinzip muss man jedoch als Transfer-Verantwortlicher an die erste Stelle seines Handelns ein Dogma setzen: Ich behalte nur die Spieler, die auch 100% bleiben wollen. Spieler von einem Verbleib "überzeugen" zu wollen, geht spätestens nach hinten los, wenn man mal in der Saison unvermeidlicher Weise eine schwächere Phase hat. Da muss man konsequent sein, auch wenn Teile des Publikums andere Wünsche haben.
Der VfB hat auch so gut abgeschnitten letztes Jahr, weil mit Hoeneß der Teamgeist wieder funktionierte. Das hat auch am Ende den Unterschied zu Bayern gebracht. An Union Berlin kann man sehen, wie fragil so ein Gebilde ist und das der Spirit einer Mannschaft einen erheblichen Einfluss auf die Performance hat. Auch aus diesem Grund sollte Wohlgemuth wirklich sehr gut darauf achten das Gehaltsgefüge durch überdehnte Zugeständnisse nicht zu gefährden. Wenn ein Spieler erwägt woanders deutlich mehr verdienen zu können, soll er gehen. Es ergibt keinen Sinn sich daran abzuarbeiten.
Der VfB darf nächstes Jahr auch gerne mal ein paar Nachwuchsspieler einsetzen, alleine schon um die Belastung in drei Wettbewerben gut zu verkraften. Außerdem hat sonst bald wohl kaum noch jemand mit größeren Ambitionen Bock drauf in einem NLZ zu arbeiten, dessen beste Spieler noch nicht mal eine Bewährungsprobe erhalten.