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Woher kommen Putins Herrschaftsphantasien? Juliette Faure* beschreibt die rechten Netzwerke in Russland
Im postsowjetischen Russland gab es auch eine konservative Opposition. Sie stellte die Versatzstücke für Putins Grossmachtideologie bereit. Juliette Faure beschreibt das Milieu der russischen «Falken».
Angesichts der unerwarteten Proteste in Moskaus Strassen gegen die gefälschten Dumawahlen 2011 und des schon vorher verabredeten Machtwechsels von Medwedew zu Putin wächst im Kreml der dringende Bedarf nach propagandistischer Unterstützung der Macht. Deswegen gründete Prochanow den Isborsk-Klub, einen rechtskonservativen Think-Tank mit Mitgliedern aus Putins engerem Umfeld in Politik und Wirtschaft. In der Folge wird der Klub zum ersten institutionellen Rahmen der «Kriegsfalken» und der massgebliche Produzent der ideologischen Narrative zur Begründung von Putins Expansionspolitik.
Schon in seinem zweiten Bericht knüpft der Klub an die sowjetische Kalte-Krieg-Propaganda an und bezeichnet die Modernisierung der russischen Kriegsindustrie als unabdingbar für Russlands «religiöse Mission». Nach der Krim-Annexion und der Besetzung ostukrainischer Regionen 2014 wird der Klub zum aktivsten Propagandisten des Narrativs von «Neurussland».*Juliette Faure: The Rise of the Russian Hawks. Ideology and Politics from the Late Soviet Union to Putin’s Russia. Cambridge University Press 2025
https://www.nzz.ch/feuilleton/wo-putins ... ld.1908645
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