Heute wurde ich Zeuge von großangelegter veganer Hamsterei.
Für unseren Freund, der heute Geburtstag hat, habe ich Kräuter in der Gärtnerei gekauft.
Alles sehr diszipliniert, einer raus, einer rein, kein Kauf ohne Einkaufswagen, Griff desinfiziert, wie es sich gehört. Gute Nebenbeschäftigung für Schüler.
Ja, und dann sah ich sie, ein Ehepaar. Zwei Einkaufswagen, voll gefüllt mit Salat-, Kohl-, Zucchini-, Paprika-, Peperoni-, Tomaten- und Gurkenpflanzen.
Hey, 4 Wochen vor den Eisheiligen?
Ich traute mich nicht, sie zu fragen, ob sie in einem Gewächshaus wohnen oder einen veganen Second Hand Shop betreiben.
An der Kasse ein Plexiglasschild vor dem Laufband. Das Geld musste man auf eine Schale legen, die die Kassiererin mit langen unbehandschuhten Fingern um den Schild herum schob. Ich legte das Geld mit unbehandschuhten Fingern in die Schale, schob sie zurück, um dann das Restgeld in Empfang zu nehmen.
Wahrscheinlich tragen solche Vorsichtsmaßnahmen dazu bei, dass Münster sich inzwischen Platz 50 (von oben) in der Corona-Rangreihe nähert.
Für Kleingärtner:
Ich konnte die letzten 2 Töpfe Stevia und Physalis erstehen. Ist noch zu früh zum Auspflanzen, die nächste Kältewelle ist ja schon angesagt. Daher kommen sie zur Kurzzeitpflege in mein Gewächshaus.
Ein Tipp:
Physalis kann überwintert werden, Stevia leider nicht.
Physalis im Herbst ziemlich stark zurückschneiden, an einen hellen kühlen Platz stellen, alle paar Wochen wenig Wasser nachgießen und nach den Eisheiligen ins Freie. An offenen Tagen kann man sie stundenweise nach draußen bringen.
Heute säe ich Chicorée aus und werde ihn nach der belgischen Methode kultivieren. Falls jemand daran interessiert ist, bitte melden.
Nur wer mal eigenen Chicorée gegessen hat, weiß, dass er nicht bitter ist.
Ich mische Chicorée im Salat manchmal Radicchio zu, um einen köstlichen Bittergeschmack zu bekommen.
Und total lecker sind mit Kochschinken umwickelte Chicorée mit Käse überbacken. Die Belgier essen Chicorée eher mehr als Gemüse, denn als Salat.