killroy hat geschrieben:ach weißt du ... wohlfeiles geschreibe
vielleicht will ich ja die gräben tiefer ziehen
ich bin nämlich der ansicht, dass das in unserer gesellschaft mit kompromiss und gut zu reden nichts mehr wird
zuviele, die die unabwendbaren tatsachen einfach ignorieren
zuviele, die einfach wie gehabt weitermachen wollen und werden - solange man sie lässt
war und ist es nicht die partei von herrn nopper, die schon immer die industriemanager hofiert, die für eine zunehmende ungleichverteilung des geldes steht
Hört hört.
The revolution will not be televised.
Vor allem nicht in die properen Vorstadt-Biedermeier-Haushalte mit SUV-Doppelgaragen.
Ich kann ja deiner linken Fundamentalkritik nach fühlen, ehrlich, nur ist sie halt wenig konstruktiv und orientiert sich nicht an der Lebensrealität der Menschen. Dir geht es ja nicht um Nopper und Stuttgart, sondern vielmehr um eine weitere Möglichkeit, deine grundlegende Unzufriedenheit mit der gesellschaftlichen Entwicklung im real existierenden Kapitalismus kund zu tun.
killroy hat geschrieben:hier kämpfen dann die häuslebesitzer um ihren wohlstand, wollen bloß nix abgeben an erarbeitetem zustand mit haus, auto, reise und dort werden die manager nur noch reicher
und gerne nochmal: die parteikollegen von herrn nopper stehen genau dafür ... soll er jetzt die helle ausnahme sein? ich lach mich tot
Noch mal.
Ich verstehe worauf du grundsätzlich hinaus willst. Die zunehmend ungerechtere Umverteilung des Kapitals macht mir durchaus auch Sorgen. Auch wenn ich -wie viele andere in unseren Breitengraden auch- auf der "sunny side of life" stehe, bin ich doch der Reflektion fähig und mache mir meine Gedanken zu gesellschaftlicher Entwicklung. Und ich versuche im Kleinen, als Unternehmer und Arbeitgeber von 20 Menschen, ein faires Miteinander zu leben. Ein Miteinander auf der Basis von Fördern und Fordern, im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft. Bin ich in deinen Augen damit schon verwerflich? Gehör ich gar zum Klassenfeind?
Du wirfst in deiner Rage Dinge zusammen, die einfach nicht zusammen gehören, bzw der gebotenen Trennschärfe entbehren. Das ist mir zu viel Tam tam ohne echtes Angebot. Stereotype Kampfslogans wie "Häuslebesitzer kämpfen um ihren Wohlstand" sollen bitte was genau bewirken? Ist es per se verwerflich, wenn man sich und seiner Familie einen gewissen (erarbeiteten und verdienten) Wohlstand erhalten möchte? Du zeichnest da ein eklig pauschalisiertes Bild vom satten Bürger, dem nichts wichtiger ist als der dröge Konsum, eine fette Karre und dass die Kehrwoche gemacht ist. Um dann weiter zu den Managern zu ziehen, die sich auf Kosten der Gemeinschaft die Taschen voll machen. Was denn nun?
ich hab langsam schlicht und ergreifend den kanal voll, ich will nicht mehr von tonnenschweren panzern mit 500 PS von der straße gedrängt werden (standard bei uns im Ländle, wo älles so scheee isch, bis eben auf den mörderischen autoverkehr), ich will auch nicht mehr in meiner mittelstadt in einem wohngebiet leben, das kein wohngebiet mehr sondern ein parkgebiet ist. die garagen alle schön zweckentfremdet und pro haushalt minimum zwei, oft drei oder vier karren. und alle stehen auf der straße, dem gehweg.
wenns in meinem haus nachts brennt kommt die feuerwehr nur dann durch, wenn sie parkende autos zur seite schiebt ... und das sieht ja nicht nur hier so aus.
Das der Individualverkehr in der jetzigen Progression keine Zukunft hat ... dafür brauch man kein Prophet sein. Ich würde mir auch wünschen, dass wir hier schon weiter wären. Mit Innenstadt-Konzepten, weit mehr Car-Sharing-Modellen, tragfähigen Fernverkehrsmitteln, weit weniger Besitz von eigenen Kfz ... und und und. Aber so etwas muss man mit Strategie, Maß und Ziel angehen. Zeitgebunden Etappen definieren, den Sinn und Zweck vermitteln, für Überzeugung werben und dann umsetzen. Eine Gestaltungskompetenz die unserer Politikern seit geraumer Zeit und nicht nur auf diesem Felde mehr und mehr abgeht. Man muss sich nur die Ausgestaltung der Energiewende anschauen, ein Trauerspiel. Aber um wieder zurück zu deiner Kritik zu kommen. Was genau mahnst du an? Die fehlenden Eigenverantwortlichkeit der Bürger im relativen Wohlstand? Oder die fehlende rahmengebende Funktion der Politik?
auswurf hat es geschrieben, coaching zone ebenfalls. diese lebensweise macht uns und unsere umgebung und unseren planeten kaputt. und da will ich keinen mehr, der das wegmoderiert und ein bißchen am ÖPNV rummacht und des wars dann .... dann eben tiefe gräben. besser so. dann weiß wenigstens jeder , woran er oder sie ist.
Ja, Abgrenzung und Defätismus hilft da bestimmt.
weitaus komplexeren Bildes
übrigens ganz herrlich, wie du uns hier immer die welt erklärst, mit all ihrer komplexität, um am ende dann meistens genau nichts zu sagen außer: schaun mer mal.
wie ist denn eigentlich deine meinung?
"Diese Lebensweise".
Weißt du was mich an all den in der gerechten Sache polternden Fistraisern am meisten stört?
Dass sie von all den Errungenschaften, die mit dem seit Kriegsende etablierten Wohlstand einhergehen, sehr gerne partizipieren und diese im Alltag wie selbstverständlic h in Anspruch nehmen. Es ist ja durchaus legitim, die dunkle Seite daran zu kritisieren und berechtigten Gesellschaftskritik zu üben ... wenn das aber ohne konstruktive und konsensfähige Argumentation erfolgt, dann ist es einfach nix.