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Tamasi
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Grasdaggl
higgi,
ging mir genau so.

Plan B hat geschrieben:Ich finde es faszinierend, wie sich, nicht nur hier, plötzlich Theorien auftun, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Da muss doch irgendwie die UEFA im Hintergrund Druck gemacht haben, dass weitergespielt werden muss. Das glaube ich einfach nicht.

Druck ist relativ. Wenn die es nur die zwei Alternativen "Heute Abend" oder "Morgen um 12" gibt, finde ich das auch ohne Druck fragwürdig.

Grundsätzlich stimmt es aber, dass man sich mit Bewertungen zurückhalten sollte. Natürlich war keiner von uns dabei. Gleichzeitig war das nunmal ein verstörendes Ereignis und es ist normal - und gut -, dass man sich darüber austauscht.

Hätte Dänemark gestern noch gewonnen, wäre ich sicher deutlich "unaufgeregter" gewesen. Jetzt tut mir das Team halt einfach sehr Leid und das wird verstärkt, weil man diesen Ausgang hätte vermeiden können.

Zu Gibt's des:
Der dürfte jetzt an der Ostsee sein, oder?

Und kurz zur Medienkritik:
AxelKruse_FG hat geschrieben:Schließlich: Der Journalistenverband heuchelt Moral und beklagt, daß das ZDF den Spieler am Boden zeigt.

Der BBC wurde gestern ein ähnlicher Vorwurf gemacht. Aber bekommen die nicht alle die Bilder von der UEFA eingespielt?

Falls es um den Moment ging, indem man Eriksens Gesicht sah: Ich fand das nicht schlimm. Wie Axel_FG geschrieben hat, das war die Realität. Und es war nur ein sehr kurzer Moment.

Mir sind andere Dinge mehr in Erinnerung geblieben. Ich fand Delaney super. Er hat den "Sichtschutz" der Spieler organisiert und zwar gezielt, eindringlich, aber gleichzeitig dezent und unaufgeregt. Wenn er panisch mit den Armen gefuchelt und die anderen Spieler lauthals hergeschrien hätte, hätte man es ihm auch nicht verdenken können. So aber war's natürlich perfekt.

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Kapitän Kjaer bat um Auswechslung

Weiterspielen nach Eriksens Zusammenbruch: Hjulmand erklärt dänische Entscheidung
Nach dem Kollaps von Christian Eriksen stand die Partie zwischen Dänemark und Finnland vor dem Abbruch. Dänemarks Nationaltrainer Kasper Hjulmand erklärte im Anschluss, warum sich das Team dazu entschieden hatte, weiterzumachen.


Nach dem Kollaps von Christian Eriksen stand die Partie zwischen Dänemark und Finnland vor dem Abbruch. Dänemarks Nationaltrainer Kasper Hjulmand erklärte im Anschluss, warum sich das Team dazu entschieden hatte, weiterzumachen.

Trainer und Kapitän: Kasper Hjulmand und Simon Kjaer hatten mit der dänischen Mannschaft eine schwierige Entscheidung zu fällen.
Trainer und Kapitän: Kasper Hjulmand und Simon Kjaer hatten mit der dänischen Mannschaft eine schwierige Entscheidung zu fällen.imago images
"Es ist eine harte Nacht", sagte Hjulmand mit Tränen in den Augen nach dem 0:1 gegen Finnland, das nach dem Zusammenbruch Christian Eriksens zur Nebensache geworden war. Als der Mittelfeldregisseur der dänischen Nationalmannschaft abgeschirmt von seinen Teamkollegen vom Platz gebracht wurde, stand nicht fest, ob diese Teamkollegen die Partie.

Fortsetzung am Sonntag um 12 Uhr als Alternative
Letztlich habe es "zwei Optionen" gegeben, berichtete Hjulmand: "Das Spiel fortzusetzen oder morgen um 12 Uhr zu spielen. Aber jeder wollte heute weiterspielen." Dies habe unter anderem den Grund gehabt, dass "die Spieler sich sicher waren, heute nicht mehr schlafen zu können. Morgen zu spielen, hätte die Situation noch schwerer gemacht. So haben sie beschlossen, es hinter sich zu bringen. Das war ihre Entscheidung." Von Seiten der UEFA habe es laut Hjulmand "keinen Druck" gegeben.

Ein weiterer Grund für das Weiterspielen sei auch die Tatsache gewesen, dass Eriksen sich selbst dafür ausgesprochen habe. "Wir hatten Kontakt mit ihm und die Spieler haben mit ihm gesprochen", sagte Peter Möller, der Direktor des dänischen Fußballverbandes, dem Sender DR. Der finnische Torschütze Joel Pohjanpalo berichtete, dass "Christian wollte, dass wir weiterspielen. Das dänische Team und wir haben diesen Wunsch respektiert."

Kjaer bat um Auswechslung
So wurde die Partie schließlich nach 107-minütiger Unterbrechung fortgesetzt, Dänemark unterlag mit 0:1. Eriksens Wunsch zu entsprechen und weiterzuspielen, habe sich als "unglaublich schwierig" herausgestellt, sagte Hjulmand. "Die Spieler wollten es versuchen, aber einige waren nicht fähig zu spielen. Wir haben unser Bestes versucht. Du kannst auf diesem Niveau kein Fußballspiel machen, wenn du mit so einem harten Thema umgehen musst."

Kapitän Simon Kjaer habe um seine Auswechslung gebeten, kurz nach dem finnischen Treffer wurde er durch Jannik Vestergaard ersetzt. "Er war sehr getroffen, sie sind sehr gute Freunde", erklärte Hjulmand. "Er wollte es versuchen, aber es war unmöglich. Die Gefühle haben ihn übermannt."

Hjulmand nannte die Leistung seiner Akteure "unglaublich" und sprach davon, "nicht stolzer auf meine Spieler" sein zu können. In den kommenden Tagen werde der Verband den Profis professionelle Hilfe anbieten.


https://www.kicker.de/weiterspielen-nac ... 27/artikel
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Katastrophales Statement vom Kasper. Wenn es so offensichtlich war, dass die kein Fußballspiel auf die Reihe kriegen, dann hätten sie nicht antreten dürfen – und nicht auch noch die Schuld auf Eriksen schieben, weil er es sich “gewünscht” habe. Das geht auf die Kappe des Trainers und der Verantwortlichen.

Und wieso hätte man nicht heute kicken können? Außer Eriksen hätten alle Zeit gehabt.


Rufus
Granadaseggl
Plan B hat geschrieben:Ich finde es faszinierend, wie sich, nicht nur hier, plötzlich Theorien auftun, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Da muss doch irgendwie die UEFA im Hintergrund Druck gemacht haben, dass weitergespielt werden muss. Das glaube ich einfach nicht.
Und noch mehr weiss ich, dass jede Entscheidung hinterfragt werden kann und das natürlich zurecht. Bei solchen Situationen sollten wir Fernsehglotzer ganz vorsichtig mit irgendwelchen Bewertungen.
Das Wichtigste ist, dass es Eriksen den Umständen entsprechend geht. Das kann wie bei Feher oder Foe auch anders enden. (Und ich selbst bin zum Glück zweimal während meines Vereinslebens knapp an einer derartigen Situation vorbeigeschrammt. Sowohl während meiner Zeit als Aktiver beim Fussball wie auch beim Schach hatte es leider in parallelen Spielen/Mannschaftkämpfen plötzliche Herztode auf dem Feld resp. am Brett).

By the way, ich vermisse Gibt's des incl. seiner sonntäglichen Kolumne.

:nod: :prost: :nod:

Auswurf
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Grasdaggl
ich halt mich ja für recht empathisch :arr:

manchmal isses schwer, wenn man was noch nicht konkret erlebt hat.
Denke, dass ich persönlich von der nachricht, dass eriksen ausser gefahr ist,
eher beflügelt und so befreit gewesen wäre, dass ich fast lockerer als gewöhnlich wieder raus gewollt hätte.
Merke hier aber, dass da viele völlig anders zu ticken scheinen.

Kann keine "eindeutig beste lösung" für so einen fall sehen
das ist doch keine Musik

Tifferette
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Grasdaggl
Auswurf hat geschrieben:ich halt mich ja für recht empathisch :arr:

manchmal isses schwer, wenn man was noch nicht konkret erlebt hat.
Denke, dass ich persönlich von der nachricht, dass eriksen ausser gefahr ist,
eher beflügelt und so befreit gewesen wäre, dass ich fast lockerer als gewöhnlich wieder raus gewollt hätte.
Merke hier aber, dass da viele völlig anders zu ticken scheinen.

Kann keine "eindeutig beste lösung" für so einen fall sehen

Sehe ich ähnlich. Deshalb halte ich es mit den Leute, die es ummittelbar betrifft (und die halt eine Entscheidung getroffen haben). Und zu denen gehöre ich ganz eindeutig nicht.

Jetzt hoffe ich mal inständig, dass die UEFA ausnahmsweise mal keinen Mist gemacht hat, also die Füße stillgehalten und keinen Druck ausgeübt hat. Wenn doch, dann gehört denen im Hauptquartier hinter jede Heizung eine Packung Butter versteckt.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

Tifferette
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Grasdaggl
AxelKruse_FG hat geschrieben:
Und ja, Alternativen? Wie wäre es, ein solches Scheißturnier einfach mal abzusagen? Dann können die Scheißfunktionäre eben nicht ihre Hackfressen in die Glotze stellen und die Scheiß-Sponsoren haben eben Pech gehabt. Der Sport gehört nämlich weder den Funktionären noch den Sponsoren, und schon gar nicht den Fernsehzuschauern. Er gehört ausschließlich den Sportlern.



Wir sind uns wahrscheinlich alle einig, dass es eine bessere Idee gewesen wäre, diese EM gar nicht erst zu starten. Völlig unabhängig von den Vorgängen gestern.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

Rufus
Granadaseggl
Tifferette hat geschrieben:Wir sind uns wahrscheinlich alle einig, dass es eine bessere Idee gewesen wäre, diese EM gar nicht erst zu starten. Völlig unabhängig von den Vorgängen gestern.

:nod:
Jetzt kommen wir der Sache schon näher ;)


de mappes
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Spamferkel
Tamasi hat geschrieben:Ich habe gestern Abend mit den Kindern gequatscht und um kurz vor neun dann: "Mal schauen, ob Belgien-Russland überhaupt stattfindet". Tablet angemacht, ZDF-App... und da lief gerade die 53. Minute von Dänemark-Finnland.

Äh...?

Dass Bel-Rus nicht abgesagt wurde, war ja klar und richtig. Aber dass die Dänen und Finnen gespielt haben... Ich finde das höchst unpassend. Die zwei Zitate von Rudi decken ja den Irrsinn dahinter auf: Die Alternative "Sonntag um Zwölfe" wäre noch schlechter gewesen.

Natürlich-selbstverständlich gab es keinen Druck von der UEFA. Es gab halt nur keine weitere Alternative. :lol:

Dabei verstehe ich das Dilemma der UEFA natürlich. Der Spielplan ist eng - Finnland ist am Mittwoch dran, Dänemark am Donnerstag, der letzte Spieltag folgt am Montag. "Irgendwo dazwischen schieben" geht nicht und "nach der Gruppenphase" könnte wettbewerbsverzerrend sein (nun ja :roll: :roll: :roll: ). Dass Finnland seine nächsten zwei Spiele in St. Petersburg austragen muss, macht's auch nicht einfacher.

Ich glaube, es war Christoph Kramer, der im ZDF anschließend - sinngemäß - gesagt hat:
Dass man jetzt darüber disuktiert, ob Hradecky den Elfer hätte reinlassen sollen, zeigt nur, wie falsch es war, dieses Spiel fortzusetzen.

Ach so, und Eriksens "Wunsch", das Spiel weiterzuspielen, ist ja auch ein albernes Argument. Was soll der Kerle denn sagen?

Den oben genannten Vergleich von Hasi - sinngemäß: nach einem schweren Foul mit K.o. hätte man auch weitergespielt - finde ich nicht passend. Das ging gestern sichtlich um Leben und Tod, direkt vor den Augen der Spieler.

Der Vergleich, der sich mir aufgedrängt hat: Der Nagelbomben-Anschlag auf den Dortmunder Mannschaftsbus - und dass die Dortmunder dann auch "freiwillig" am nächsten Tag antreten mussten. Da kam auch ganz bald raus, dass viele Spieler sich nicht dazu in der Lage gefühlt hatten.



An den anschlag auf den bvb Bus musste ich auch denken

Bei allem gebotenen Respekt für den engen Plan und die ganzen Verpflichtungen, die damit einher gehen: es muss möglich sein, in einem solchen Ausnahmefall und schlimmen Vorkommnis das Spiel zu schieben…egal wo hin
Aber Flexibilität ist halt vergebens zu suchen bei diesen Granden, die das entscheiden
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Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Nilkheimer hat geschrieben:Sterling mit nem Pfund.

Edit: Viertelpfund


Mit Käse?
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de mappes
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Spamferkel
AxelKruse_FG hat geschrieben:Schließlich: Der Journalistenverband heuchelt Moral und beklagt, daß das ZDF den Spieler am Boden zeigt. Daß sie also die Realität zeigen. Kann man so und so sehen. Niemand aber beschwert sich, daß das ZDF die Übertragung abbricht, und als erstes kommt: Der Werbeblock mit Kaufauffordung für irgendeinen Scheiß. Man hat ja seine Verträge mit der Werbeindustrie.


Das finde ich auch schockierend
Bei den ÖR umso mehr, da es eben weissgott nicht deren einzige Einnahmequelle ist
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Die Kroaten kicken den Ball raus, damit Stones nach einer Behandlung wieder aufs Feld kann, und Walker gibt den Ball nicht zurück.

Da ich kein Freund von Körperverletzung bin, und das wäre eben jetzt die korrekte Konsequenz (HAU IHN UM), mag ich diesen pseudosportlichen Ball-ins-Aus-Kram nicht.


Rufus
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Ganz schwache Leistung von den Kroaten :( und verdiente Niederlage gegen England.
So wird das nix mit dem Weiterkommen :puke: , selbst in diese schwachen Gruppe mit Tschechien und Schottland :!:


Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Die Hublotisierung des Weltfußballs schreitet unaufhaltsam und fast unbemerkt voran. Auch heute in Wembley.
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de mappes
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Spamferkel
Nice Weather hat geschrieben:Ûberhaupt, seit wann muss das Spiel unterbrochen sein, um einen Spieler zurück aufs Feld zu lassen?


Muss es nicht; der schiri muss ihn einfach nur reinwinken
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Iron
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Tamasi hat geschrieben:Peter Schmeichel hat die Sonntagsoption durchgespielt:
Im Fall der Fortsetzung am Folgetag kehre man nach dem Abbruch ins Hotel zurück, könne angesichts des Traumas nicht schlafen und sitze um 8.00 Uhr am Morgen bereits zurück im Mannschaftsbus Richtung Stadion.

https://www.tagesspiegel.de/sport/debat ... 63176.html


Wenn sie gewonnen hätten ...

Es war sehr fair von den Dänen weiterzuspielen. Die Finnen waren gut im Spiel, wer weiß ob sie das heute auch geschafft hätten.

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Und Gott sie Dank ist Thomas Broich jetzt beim Austria-Nordmazedonien als Experte dabei. Nicht Basti-Fantasti. Ach ja, bei Nordmazednien summt immer im Hintergrund "Nordkorea" und "Nordzypern".
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Und leider ist Ungarn nicht in deren Gruppe. Somit funktioniert DER Fußball-Witz nicht.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).


de mappes
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Spamferkel
Bundes-Jogi hat geschrieben:Und leider ist Ungarn nicht in deren Gruppe. Somit funktioniert DER Fußball-Witz nicht.


War ja dafür die ganze letzte EM DER Renner
Aber keine Sorge, ich bin mir sicher, es werden noch einer oder mehrere Hublots eingewechselt
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