So kann man vielleicht drüber reden.
Der angebliche Hang zur Bequemlichkeit ist nicht seit Jahren bekannt, sondern wird der Mannschaft seit Jahren unterstellt – das ist ein Unterschied. Du kannst nicht deine vorschnellen Urteile von letztem Jahr als Beweis für dein vorschnelles Urteil von diesem Jahr heranziehen, das geht nicht.
Bequemlichkeit oder Überheblichkeit wird auch von Trainern und von den Spielern selbst gern als Ausrede hergenommen: das kann man nämlich theoretisch relativ leicht abstellen. Arsene Wenger labert immer von Naivität, wenn seine Leute das Tor nicht treffen. Und für einen Spieler ist so ein Mea Culpa auch relativ einfach – jedenfalls einfacher als zuzugeben dass man es nicht besser kann, oder den Mitspielern die Schuld zu geben. Das einzige, was noch beliebter ist: zu sagen, dass der Gegner stark war, obwohl das gar nicht stimmt.
Über Mentalitätsprobleme kann man natürlich reden – aber das ist eben ein bisschen komplizierter als fehlender Wille. Und es ist ein Tabu: die Leute werden dann als Himbeerle bezeichnet, die sich nur mal zusammenreißen und anstrengen müssten. Man muss sich nur mal die aggressive Sprache angucken, die da verwendet wird – von Versagensangst oder Konzentrationsschwächen redet kaum einer, sondern von Faulheit, Weichheit, Charakterschwäche. Dabei gehören diese Kopfsachen schon zum Kern, da gebe ich dir und anderen auch durchaus recht.
Nur wenn man sowas zu einer Charakterfrage macht, dann ballert man volles Rohr in die falsche Richtung. Beziehungsweise nur in eine Richtung: denn selbst wenn da was dran ist, ist es nur ein Aspekt von vielen. Und es geht anderen Teams auch so, das ist kein Alleinstellungsmerkmal. Das hätte man vielleicht gern, denn das kann man wie gesagt leicht ändern, zur Not durch Personalwechsel. Und man redet sich durch diese Vereinfachung auch das Team stark: Dass die mit der Konkurrenz den Boden aufwischen könnten wenn sie nur wollten, stimmt einfach nicht. Das gehört doch alles zusammen – ein guter Spieler bringt auch einen wachen Geist mit. Da kann man sicherlich einiges trainieren, aber wenn die Leute im Kader einfach nicht auf einem gewissen Level sind, dann ist das Team eben anfällig.
FLX81 hat geschrieben:Die Mentalitätsprobleme und der Hang zur Bequemlichkeit der Mannschaft sind doch seit Jahren bekannt
Der angebliche Hang zur Bequemlichkeit ist nicht seit Jahren bekannt, sondern wird der Mannschaft seit Jahren unterstellt – das ist ein Unterschied. Du kannst nicht deine vorschnellen Urteile von letztem Jahr als Beweis für dein vorschnelles Urteil von diesem Jahr heranziehen, das geht nicht.
Bequemlichkeit oder Überheblichkeit wird auch von Trainern und von den Spielern selbst gern als Ausrede hergenommen: das kann man nämlich theoretisch relativ leicht abstellen. Arsene Wenger labert immer von Naivität, wenn seine Leute das Tor nicht treffen. Und für einen Spieler ist so ein Mea Culpa auch relativ einfach – jedenfalls einfacher als zuzugeben dass man es nicht besser kann, oder den Mitspielern die Schuld zu geben. Das einzige, was noch beliebter ist: zu sagen, dass der Gegner stark war, obwohl das gar nicht stimmt.
Über Mentalitätsprobleme kann man natürlich reden – aber das ist eben ein bisschen komplizierter als fehlender Wille. Und es ist ein Tabu: die Leute werden dann als Himbeerle bezeichnet, die sich nur mal zusammenreißen und anstrengen müssten. Man muss sich nur mal die aggressive Sprache angucken, die da verwendet wird – von Versagensangst oder Konzentrationsschwächen redet kaum einer, sondern von Faulheit, Weichheit, Charakterschwäche. Dabei gehören diese Kopfsachen schon zum Kern, da gebe ich dir und anderen auch durchaus recht.
Nur wenn man sowas zu einer Charakterfrage macht, dann ballert man volles Rohr in die falsche Richtung. Beziehungsweise nur in eine Richtung: denn selbst wenn da was dran ist, ist es nur ein Aspekt von vielen. Und es geht anderen Teams auch so, das ist kein Alleinstellungsmerkmal. Das hätte man vielleicht gern, denn das kann man wie gesagt leicht ändern, zur Not durch Personalwechsel. Und man redet sich durch diese Vereinfachung auch das Team stark: Dass die mit der Konkurrenz den Boden aufwischen könnten wenn sie nur wollten, stimmt einfach nicht. Das gehört doch alles zusammen – ein guter Spieler bringt auch einen wachen Geist mit. Da kann man sicherlich einiges trainieren, aber wenn die Leute im Kader einfach nicht auf einem gewissen Level sind, dann ist das Team eben anfällig.

