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So kann man vielleicht drüber reden.

FLX81 hat geschrieben:Die Mentalitätsprobleme und der Hang zur Bequemlichkeit der Mannschaft sind doch seit Jahren bekannt


Der angebliche Hang zur Bequemlichkeit ist nicht seit Jahren bekannt, sondern wird der Mannschaft seit Jahren unterstellt – das ist ein Unterschied. Du kannst nicht deine vorschnellen Urteile von letztem Jahr als Beweis für dein vorschnelles Urteil von diesem Jahr heranziehen, das geht nicht.

Bequemlichkeit oder Überheblichkeit wird auch von Trainern und von den Spielern selbst gern als Ausrede hergenommen: das kann man nämlich theoretisch relativ leicht abstellen. Arsene Wenger labert immer von Naivität, wenn seine Leute das Tor nicht treffen. Und für einen Spieler ist so ein Mea Culpa auch relativ einfach – jedenfalls einfacher als zuzugeben dass man es nicht besser kann, oder den Mitspielern die Schuld zu geben. Das einzige, was noch beliebter ist: zu sagen, dass der Gegner stark war, obwohl das gar nicht stimmt.

Über Mentalitätsprobleme kann man natürlich reden – aber das ist eben ein bisschen komplizierter als fehlender Wille. Und es ist ein Tabu: die Leute werden dann als Himbeerle bezeichnet, die sich nur mal zusammenreißen und anstrengen müssten. Man muss sich nur mal die aggressive Sprache angucken, die da verwendet wird – von Versagensangst oder Konzentrationsschwächen redet kaum einer, sondern von Faulheit, Weichheit, Charakterschwäche. Dabei gehören diese Kopfsachen schon zum Kern, da gebe ich dir und anderen auch durchaus recht.

Nur wenn man sowas zu einer Charakterfrage macht, dann ballert man volles Rohr in die falsche Richtung. Beziehungsweise nur in eine Richtung: denn selbst wenn da was dran ist, ist es nur ein Aspekt von vielen. Und es geht anderen Teams auch so, das ist kein Alleinstellungsmerkmal. Das hätte man vielleicht gern, denn das kann man wie gesagt leicht ändern, zur Not durch Personalwechsel. Und man redet sich durch diese Vereinfachung auch das Team stark: Dass die mit der Konkurrenz den Boden aufwischen könnten wenn sie nur wollten, stimmt einfach nicht. Das gehört doch alles zusammen – ein guter Spieler bringt auch einen wachen Geist mit. Da kann man sicherlich einiges trainieren, aber wenn die Leute im Kader einfach nicht auf einem gewissen Level sind, dann ist das Team eben anfällig.

ayala
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Granadaseggl
Das 0:1 gegen Schalke in der Vorrunde war unglücklich. Da hat es wirklich nur daran gelegen, dass man die Chancen nicht gemacht hat. So eine Niederlage nervt auch, aber man konnte dem Team fast nichts vorwerfen.

Gestern? In keiner Phase des Spiels wurde gepresst und es nicht mal ansatzweise gelungen Kiotake aus dem Spiel zu nehmen. Und das war der einzige, der bei 96 was Offenives zu bieten hatte.

Nein es war so oft wie in den vergangenen jahren. man lernt nicht, dass mit nur mit 100% Einsatz und Konzentration Erfolg hat. Und die haben gestern viel zu viele vfBler nicht gehabt. Alles andere ist doch Augenwischerei.

Tamasi
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Allmachtsbachel
RedBlues hat geschrieben:Aus dem Spiel heraus habe ich vermehrt den Eindruck, dass die Gegner Lösungen gefunden haben Kostics schnelles Spiel nach vorn zu unterbinden und unsere Mannschaft keine Lösung parat hat, wie man Kostic auf die Reise schicken kann.


Dachte ich auch. Es ging schon mehrmals ein Pass Richtung links vorne - aber den Ball haben dann oft Werner oder Maxim aufgenommen. Als ob Kostic seinen Gegenspielern in Richtung Mitte ausweichen wollte bzw. von ihnen dahin gezogen wurde.


Manolo
Grasdaggl
nice:
unsere analysen bestehen zwangsläufig aus unterstellungen/vermutungen. denn weder können wir in die köpfe der spieler hineinschauen, noch wissen wir ob ein spiel mit spieler x in der startelf oder spieler y als einwechselspieler in munute z besser gelaufen wäre.

wenn man einen längeren zeitraum und auch spiele von anderen teams betrachtet, kann man sich denke ich schon darauf einigen, dass die vfb-spieler weder einen schlechteren charakter noch mehr qualität als die spieler der meisten anderen teams haben. mehr qualität als h96 haben wir aber sehr wohl und daher ärgert es mich einfach, dass wir gegen diese schlechte truppe nicht gewonnen haben. und ich meine auch nicht, dass das nur pech war, sondern durchaus daran lag, dass einige spieler dieses spiel auf die leichte schulter nahmen. das passiert zwar auch anderen teams immer wieder, aber das mindert meinen ärger nicht im geringsten.
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Aleksiander
Grasdaggl
vielleicht ist Mittwoch abend die Welt wieder ein bischen mehr in Ordnung.
natürlich nervt mich die Niederlage trotzdem, weil sie völlig unnötig war.
Timo trifft aus 5 Metern nicht, Harnik hätte man dafür gekreuzigt.
Nichts muss, aber alles kann.

Iron
Grasdaggl
Manolo hat geschrieben:dass einige spieler dieses spiel auf die leichte schulter nahmen. das passiert zwar auch anderen teams immer wieder, aber das mindert meinen ärger nicht im geringsten.


Konnte das im Spiel jetzt nicht erkennen. Der VfB wollte den 2 Treffer was aber nicht gelang. Es gibt im Fußball immer wieder Situationen oder Gegner die sich nicht lösen können bzw. liegen.

Zudem scheint mir dass das Team gerade eine schlechte Phase durchläuft. Die Mannschaft findet nicht sofort ins Spiel und muss viel investieren. Kann nächste Woche schon wieder anders aussehen und dem VfB ist durch sein Umschaltspiel wieder hoch gekommen. Das sehen andere Trainer und versuchen solche Situationen zu vermeiden. Und da braucht der VfB wieder Lösungen.

Geht halt schnell in der Bundesliga Gegenmittel zu finden.

Tamasi
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Allmachtsbachel
Und zu Kopfsache:

Richtig ist sicher, dass da vieles zusammenkommt. Gibt ja schließlich ein paar Verwindungen da oben drin. Wie auch immer:

Sicher gehen Spieler mit unterschiedlicher Einstellung in unterschiedliche Spiele. Gegen Bayern sind manche Teams besonders motiviert, manche besonders ängstlich. Oder: Die Favoritenrolle kann lähmen - oder in falscher Sicherheit wiegen. Als gestern das 1-0 für uns gefallen war, kann's durchaus sein, dass der ein oder andere ungewollt ein wenig runtergeschaltet hat. Nach dem Motto: Läuft.

Ich lege manchmal auch zu lange die Füße hoch, wenn ich nur leichte Aufgaben habe oder weiß, ich hab noch viel Zeit bis zu einer Deadline. Obwohl sich das meistens rächt und ich das immer weiß. :-)

Und ein Bundesligatrainer hat mal - ein paar Wochen nachdem er mit seinem Team abgestiegen ist - beim Bier (aber nicht mit mir) sehr offen darüber geplaudert, wie heikel das mit der Einstellung bei den Spielern ist. Er meinte, dass man schon merkt, welcher Spieler voll bei der Sache ist und welcher nicht. Gar nicht als Vorwurf, die jungen Kerle kriegen einfach so viel an sich rangeschwätzt, dass es schwierig ist, den Fokus zu halten. Allein schon der Berater, der einen wuschig macht: "Wenn ihr absteigt, okay, scheiße, aber: ich bring dich bei Team XY unter, das verdienst du das Doppelte!"

Sprich: Kopf steuern Beine. Aber das ist nicht zwingend ein "Charaktertest".


Das ist eigentlich der Kern meines Anliegens. Wenn man nicht alles gleich auf einen Mangel an Leistungbereitschaft zurückführt, dann kann man vielleicht auch mal einen jungen Spieler wie Timo Werner kritisieren, ohne dass alle denken man will ihm was böses.

Klar ärgert man sich über die Spieler – kann ich auch verstehen. Vielleicht ist es auch besser man schreibt das heir rein als dass sich daheim die Frau ständig so einen Unsinn anhören muss :lol:

FLX81
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Granadaseggl
Nice, ich weiss nicht ob du es dir nicht ein wenig einfach machst. Es gab mehrere Führungsspieler, die im Lauf der letzten Jahre die Bequemlichkeit bzw das zu schnelle Zufrieden sein im Team angeprangert haben. So was gibts nicht oft und es ist mMn mit der schwerwiegendste Vorwurf, den man seiner eigenen Mannschaft machen kann, also glaube ich nicht, dass das einer von denen leichtfertig gemacht hat. Mir fiele auch nichts ein, wofür man das als Ausrede benutzen könnte und es passt nun mal zu dem, was man seit Jahren leider immer wieder auf dem Platz sieht.

Werner meine ich damit übrigens nicht, der muss zwar zwingend das zweite Tor machen und hat auch sonst einige male sehr unglücklich agiert aber der hat von den offensiven noch am meisten mitgearbeitet. Da gab es andere, die gestern eine deutlich ruhigere Kugel geschoben haben.
Ehrenamtlicher Vorsitzender des 1. offiziellen mappes-Ignorierclubs e.V.

CoachingZone
Halbdaggl
Ich möchte @flx da auch mal unterstützen.

Rüdiger hat im vergangenen Jahr genau die schnelle (Selbst-)Zufriedenheit und den mangelnden Ehrgeiz in der Mannschaft angeprangert - klar, das kann man natürlich auch als vorgeschobenen Grund für einen notwendigen Wechsel deuten, aber immerhin spielt Rüdiger mittlerweile bei einer CL-Mannschaft, während der Rest immer noch im Abstiegskampf steckt. Didavi hat in dieselbe Kerbe geschlagen.

Auch die Tatsache, dass Großkreutz verpflichtet wurde und dabei insbesondere erwähnt wurde, dass er mit seiner Mentalität der Mannschaft gut täte, geht in diese Richtung.

So. Andererseits ist die Mannschaft wohl ohne Didavi (gesperrt) und Kostic (seit dem Pokalspiel gegen Dortmund von den Gegnern durch konsequentes Doppeln mehr oder weniger aus dem Spiel genommen) nur noch die Hälfte wert. Jetzt ist Kramny gefragt, in der Offensive Alternativen zu entwickeln und sich nicht nur auf die besondere Qualität der beiden zu verlassen.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

exmatthes
Granadaseggl
die trainer (fast alle!) erklären doch auch immer und immer wieder fast schon mantrahaft: kleinigkeiten machen den unterschied aus.
z.b. hätte man die gewonnenen spiele in frankfurt und köln durchaus auch verlieren können.
der eine, helle/wache moment in situation x, die intuitiv richtige entscheidung in der entscheidenden millisekunde...
dazu, jawohl!, ein bisele glück:
dann schiebt werner den 1000prozenter nicht daneben, sondern rein, und/oder der sorg hat nicht zwei- sondern nur einmal das fortune, auf der linie genau richtig stehen und klären zu können, und/oder dem schulz fällt der abgewehrte ball nicht ausgerechnet wieder vor die füße.
nur ein, max. zwei dieser kleinigkeiten (um nicht zu sagen: zufälligkeiten) andersrum => spiel knapp gewonnen. verdient dazu. alles normal. alles gut.

es mag ja sein: nach ner tollen serie, daheim gegen den tabellenletzten - trotz allen redens, warnens und beschwörens war die konzentration vielleicht unterbewußt nicht bei allen wirklich bei 100%.
vielleicht. anyone's guess.
aber von lässigkeit oder gar überheblichkeit kann doch selbst beim übelsten willen kaum die rede sein.
und wie andere schrieben: das passiert anderen auch - einfach weil's menschlich ist.

da ne vfb-typische charakterschwäche zu sehen?!

warum eigentlich darf's nicht einfach mal blöd gelaufen sein?!

de mappes
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Spamferkel
ayala hat geschrieben:Das 0:1 gegen Schalke in der Vorrunde war unglücklich. Da hat es wirklich nur daran gelegen, dass man die Chancen nicht gemacht hat. So eine Niederlage nervt auch, aber man konnte dem Team fast nichts vorwerfen.

Gestern? In keiner Phase des Spiels wurde gepresst und es nicht mal ansatzweise gelungen Kiotake aus dem Spiel zu nehmen. Und das war der einzige, der bei 96 was Offenives zu bieten hatte.

Nein es war so oft wie in den vergangenen jahren. man lernt nicht, dass mit nur mit 100% Einsatz und Konzentration Erfolg hat. Und die haben gestern viel zu viele vfBler nicht gehabt. Alles andere ist doch Augenwischerei.


Das ist ein richtiger aspekt von vielen weiteren.
Sie scheinen es nicht zu lernen, 100% auf den platz zu bringen oder können es warum auch immer nicht.
Wie kyotake die unseren auf dem bierdeckel ausspielte war bedenklich.
Er holte doch auch beide Freistöße raus?!
Der ist leider schon wieder in guter Verfassung nach so langer pause.
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Manolo
Grasdaggl
exmatthes hat geschrieben:aber von lässigkeit oder gar überheblichkeit kann doch selbst beim übelsten willen kaum die rede sein.


ich bin, denke ich, hier jetzt nicht gerade dafür bekannt, gnadenlos zu überziehen, aber da habe ich dann den "übelsten willen". denn bei vor allem bei einigen pässen (wie oft hat der kommentator "zu ungenau" gesagt...), aber auch in einigen nicht richtig geführten zweikämpfen, hatte ich genau das gefühl die spielen überheblich/lässig.

ich will den zwar nicht absprechen, dass sie gewinnen wollte, natürlich wollten sie das, aber sie taten eben unbewusst nicht alles dafür. ich bleibe daher auch dabei, dass wenn wir gestern sechs punkte weniger auf dem konto gehabt hätten, dieses spiel gewinnen. einfach weil man es dann mehr gemusst hätte.
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vivafernanda
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Granadaseggl
Hasenrupfer hat geschrieben:@Franky,
Gentner ist unser bester und konstantester MF der Rückrunde, Ballverteiler und torgefährlich. Also vielleicht ein etwas anderer Spielertyp als der Niederstrecker...

Mir geht's auch gar net um einzelne Personen, sondern wie gesagt um die - nicht nur von dir - gezeigten unterschiedlichen Standards bei der Bewertung von Spielern.
Aber passt scho, jeder hat halt so seine Lieblinge, bin da ja nicht anders.

:prost:



Mein Liebling ist Christian Gentner.
Und anscheinend bin ich da auf einer Linie mit all seinen zahllosen Trainern, die er in seinem Leben schon hatte.
Er ist der Spieler, der gesetzt ist, der Typ auf den Verlass ist, der Mann, den die Schiris achten und an dem sich das Team aufrichtet. Er schießt wichtige Tore, er macht wenig Lärm, aber er ist da.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.



Hessoschwabe
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Lombaseggl
Hm, vieles ist gesagt, die Wahrheit liegt wohl, wie meistens, in der Mitte. Mit mehr Wille und Konzentration über 90 min. hätte man das Spiel sicherlich gewonnen gegen limitierte Hannoveraner. Schlecht war das aber auch beileibe nicht, zumindest in der zweiten Hälfte.

Was mich nervös macht, ist der Scheideweg, an dem wir meiner Meinung nach stehen. Kramny hat der Truppe Ruhe und eine gute Einstellung vermittelt und einen Lauf in Gang gesetzt. Dieser Lauf ist jetzt mal gestoppt und Kramny muss reagieren. Wir sind plötzlich nicht mehr der Underdog, der nur positiv überraschen kann. Nach der Niederlage gegen 96 werden die nächsten zwei Spiele wieder extrem wichtig zur Orientierung. Bin mal gespannt, wie sie das angehen und mit welchem Erfolg.

BlauesTrikot
Granadaseggl
Die Niederlage ist kein Beinbruch, die Niederlage nächsten Samstag aber schon, da ich davon ausgehe, dass am Mittwoch nur schwer was zu holen sein wird.
Mal gespannt, wie Kramny reagiert. Jetzt wird sich sicher, ob Kramny den Schneider-Weg geht oder nicht.


de mappes
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Spamferkel
BlauesTrikot hat geschrieben:Die Niederlage ist kein Beinbruch, die Niederlage nächsten Samstag aber schon, da ich davon ausgehe, dass am Mittwoch nur schwer was zu holen sein wird.
Mal gespannt, wie Kramny reagiert. Jetzt wird sich sicher, ob Kramny den Schneider-Weg geht oder nicht.


ich spendiere dir ein "zeigen" und stimme dir zu...
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de mappes
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Spamferkel
ayala hat geschrieben:Noch 'ne Info zur Einstellungsfrage: laut Sportschau sind die 96er 9km mehr als der VfB gelaufen. Und der VfB gehörte bisher ja wohl zu den laufstärksten Mannschaften.


diese einstellung, ob bewusst oder (wie ich meine wenn überhaupt) unbewusst, war bestimmt auch ein grund.
aber selbst mit nur 90% konzentration und einsatz hätte man bei vernünftiger chancenauswertung ein 3:1 oder 4:1 geholt.
da müssen wir ja echt ein topteam sein...

mich ärgert das spiel immernoch maßlos
sowohl die einstellung als auch fehlendes glück oder worauf man die versiebten chancen auch immer schieben mag
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