Das zeigt eben, welche Rolle Geld spielt: solange es die großen Vereine nicht interessiert hat, gab es Clubs wie Turbine Potzblitz und FFFF Frankfurt, aber sobald das jemand ernst nimmt, der ein bisschen Klimpergeld hat, kommt man dagegen mit Schweiß und Ehrenamt nicht an.
Dann gab es zwei bedeutsame Ereignisse: erstens ein Spiel in Barcelona mit 90.000 Zuschauern, und viele nicht im Messi-Trikot, sondern im Trikot mit dem Namen einer Spielerin hintendrauf, und die WM in Australien, die zumindest in Australien lauter Zuschauerrekorde gebrochen hat: die Australier gehen absolut steil auf Frauenfußball. Da zeigte sich, dass man damit auch Geld verdienen kann – und wenn man Frauenfußball als Medienereignis etablieren will, muss man Geld in die Hand nehmen, da haben die wackeren Traditionsfrauenfußballvereine erst recht keine Chance mehr. Dabei geht es aber auch nicht darum, die organisch gewachsenen Clubs zu verdrängen, sondern es ist halt wie es ist: wer zahlt, mahlt.
Ich glaube die Frage, ob das alles so okay ist, würde nicht so sehr aufkommen, wenn Mönchengladbach und Nürnberg jedes Jahr die Meisterschaft unter sich ausmachen würden, und nicht Wolfsburg und die Beiern. Oder der Vergleich zum Männerfußball: Heidenheim und Elversberg haben sich nicht im luftleeren Raum so gesteigert, aber sie machen’s halt leiser und sanfter als Red Bull und die Tankstelle.