- jagdhuette
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- Halbdaggl
Ich war gestern mit einem Regionalzug unterwegs. Selbstverständlich hält der dann auch in diversen (Klein)Städten. Also könnte man sagen es war eine Stadtbildexkursion. Ich gebe hier mal meine Eindrücke wieder, weil ich ansonsten eigentlich immer nur Fahrrad, SBahn, Ubahn, Bus oder ICE Fahre.
Es ist sehr auffallend wie hoch die Quote an Migranten ist. Man hört sehr viel Farsi, Arabisch und Ukrainisch. Es sind schätzungsweise 65-70% Männer bzw. männliche Jugendliche unterwegs. Aber auch Familien und teilweise auch alleine reisende Frauen. Die Menschen sind teilweise etwas lauter, weil sie in der Bahn telefonieren (ein Gespräch mit dem Nebenmann verursacht allerdings die gleichen Geräusche). Alle waren freundlich und hilfsbereit. Es wurden Plätze angeboten und Kindern zugelächelt. Die Stimmung alles in allem war sehr angenehm. Meine Familie hat sich nie unwohl gefühlt.
Zwei Dinge waren jedoch wirklich unangenehm. Ein deutscher Mann hat sehr stark nach Alkohol gerochen und war recht unfreundlich. Ein anderer deutscher Man hat stark nach Urin und Alkohol gerochen. Der war allerdings freundlich. Trotzdem war es eine Zumutung in seiner Nähe zu sein.
Es war später Nachmittag und ja, es sind sehr viele Menschen, die nicht deutsch aussehen, die offensichtlich untereinander auch nicht deutsch kommunizieren. Vermutlich liegt das auch daran, dass die meisten Deutschen solche Strecken mit dem PKW zurücklegen, dass es durch das D-Ticket mehr Menschen möglich ist Bahn zu fahren. Es hat sich da was verändert am Stadtbild. Man nimmt mehr Menschen wahr, die nicht ursprünglich aus Deutschland kommen. Ich fand es alles in allem nicht negativ. Ich fand es interessant.
Zusätzliche Beobachtungen:
Drei Toiletten defekt, alle Mülleimer überfüllt, Pünktlichkeit ausbaufähig.
Psychisch auffällige Menschen sind eher keine Migranten.
Unfreundliche Momente eher mit älteren Menschen im Bezug auf Kinder sollen leise sein etc.
Deutsche sitzen alle mit Kopfhörer und Handy da und Migranten unterhalten sich miteinander.
Man kann schon seit Jahren beobachten, dass Deutsche sich gerne verbarrikadieren (Spielgeräte im eigenen Garten statt Kinder auf den Spielplatz zu bringen. Amazon bestellen, statt in die Shopping Tempel zu fahren, die initial für das Aussterben der Innenstädte verantwortlich waren, Streaming Abos, statt ins Kino der Theater, etc.)
In Italien sitzen die Leute zusammen und unterhalten sich. Ich wundere mich jedes Mal was die sich den ganzen Tag zu erzählen haben. Aber es wirkt sehr schön. Man redet halt lieber miteinander statt übereinander. Vermutlich liegt das auch am Wetter.