Sonst ein großer Freund von Law&Order (besonders wenns um Migranten geht), ist die Frage, ob jemand gegen Gesetze verstoßen hat, unserem Spielgerät bei „linken“ Liedermachern scheinbar wurscht. Sonst könnte man solche Leute ja nicht vorschnell und kühn unter
„lächerlicher Clown“ oder
„verlogenes Arschloch“ einsortieren. Je nach Standort des Betrachters wirkt diese moralische Geschmeidigkeit halt lächerlich oder bigott. Oder beides. Schon lustig, wie schnell jemand, der ansonsten anderen Seggln gern mit seiner „political correctness“-Keule vor der Nase herumfuchtelt, bereit ist, eines der zentralen Grundprinzipien unserer Rechtsordnung einfach so in der Pfeife zu rauchen. Passiert wohl zwangsläufig, wenn die eigene Moralvorstellung handlungsanleitend ist. Man kennt das,
"Wenn die Moral nicht anstieße, würde sie nicht verletzt werden", hat der Kraus schon vor 125 Jahren in seine Fackel reingeschrieben.
Ich habe ja Verständnis dafür, dass man endlich die Gelegenheit zu erkennen glaubt, sich für mein permanentes Konservativen-Bashing rächen zu können (was im Übrigen ja gar kein Bashing ist, sondern lediglich eine Zusammenfassung ihrer langen Liste an Lügen, Manipulationen, Dummbeuteleien, Populismen, Korruptionen sowie schlicht und ergreifend falscher, weil nämlich das Land politisch und wirtschaftlich destabilisierender Fehlentscheidungen). Der Rache-Impuls ist so aus kommunikationspsychologischer Sicht nachvollziehbar, läuft im Falle des sogenannten „linken“ Liedermachers Konstantin Wecker bei mir allerdings ins Leere. Weil ich ihn ja gar nicht verteidigt habe. Was mir auch schwer fallen würde, u.a. seine russophilen Friedensschwurbeleien sind ein Graus. Ich kenne kein einziges seiner Lieder, war noch nie auf einem seiner Konzerte. Ich bin also alles andere als ein Fan von ihm. Im Gegenteil. Für mich verkörpert er die naive (?), auf dem Moskauer Auge blinde, dafür Amerika umso mehr hassende, bräsig-denkfaule, wohlstandsverwahrloste Toskana-Sozen-Blase. Die Heinz-Rudolf-Kunze-Brunzreplik der siebziger, achtziger und neunziger Jahre mit ihren Gesinnungsartisten. Was diese infantil-politisierende Kunst - mithin Agit-Prop - in mir auslöst, mag ich hier verbal gar nicht erst ausführen

Das nur so kurz als Disclaimer, wie sehr mir Wecker auf selbigen geht.
Ich könnte es mir jetzt also leicht machen und Deinen verquasten Quark einfach ignorieren, liebes @Spielgerät. Stattdessen mache ich es mir noch leichter und reagiere drauf.
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Spielgerät hat geschrieben:Local Zero hat geschrieben:Hast Du das, was ich geschrieben hatte, dort so gelesen?
Ich kenne das Pamphlet nicht, sonst hätte ich keine Frage formuliert, aber die empathielose Überheblichkeit hier wie da ist halt auffällig.
Du kennst das Pamphlet nicht, bist aber trotzdem in der Lage, dessen
„empathielose Überheblichkeit“ in meinen Worten wiedererkennen zu können? Danke für diese nachträgliche Kenntlichmachung der gedanklichen Qualität Deiner Aussage.
Wie bekommst Du eigentlich Deine hier im Forum gern praktizierte „Stock-im-Arsch“-Attitüde, wenn es um Beleidigungen und ad-hominem-Angriffe geht (killroy bspw. kritisiert Du diesbezüglich ja notorisch, manchmal gerechtfertigterweise) und die Tatsache, dass Du mich hier ideell mit tatsächlichen Päderasten in dieselbe Ecke stellst, stringent unter einen Hut?
Und jetzt mit der billigen Ausrede „ist doch bloß als Frage formuliert“ um die Ecke zu kommen, ist Vorschul-Bullshit, dafür bist Du viel zu clever, weißt Du selbst am besten. Deine Argumentation wollte und sollte genau die von Dir nun wieder abgestrittene semantische Deckungsgleichheit insinuieren. Du hast Dich nur leider von meiner Rückfrage auf dem falschen Fuß erwischen lassen. Macht nichts, passiert sogar den besten (mehr zum Thema „Überheblichkeit“ unten).
Dein Vorwurf ist btw ein Strohmann, auch das weißt Du selbst am besten. Ich habe mich kein einziges Mal über die junge Frau geäußert. Genauso wenig wie ich mich über Konstantin Wecker geäußert habe. Und beide Male aus demselben Grund: Ich kenne sie beide nicht, habe mit beiden noch nie gesprochen, kann also nicht beurteilen, was damals wirklich wie stattgefunden hat. Schon gar nicht war ich bei den damaligen Ereignissen dabei. Wie also sollte ich mir dann ein Urteil über die Sache anmaßen dürfen? Du denkst offenbar, dass Du das kannst. Allein auf Basis eines unfassbar unjournalistischen, tendenziösen, jede notwendige kritische Distanz zum Objekt/Subjekt seiner Berichterstattung unterlassenden Zeitungsartikels. Wow, Respekt, Spielgerät. Jemand hat letzten Monat mal den gar nicht so unklugen Satz
Du glaubst vielleicht, dass du auf der Seite der "Guten" stehst und merkst gar nicht, wie du Teil des Problems bist.hier ins Forum reingeschrieben. Ich glaube, dass es durchaus passend ist, ihn hier zu zitieren. Aber
Spielgerät hat geschrieben:Differenzierung ist anstrengend, einfach mal einen raushauen geht halt schneller.
gell? Versteh´ schon.
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Was ich tatsächlich kenne (und damit komme ich NOCHMALS auf meinen Anlass und meine THREADWAHL zurück): Wie Medien arbeiten, warum sie und wie sie bestimmte Themen aufgreifen und bearbeiten. Und was dabei am Ende leider viel zu häufig herauskommt, unabhängig davon, worum es bei diesen Promigeschichten geht. Und um welches Medium es sich handelt (normalerweise übernimmt ja die BILD gern die Funktion der Sexualklatschkloake; man wird sich nun entsprechend ärgern an der Ecke Rudi-Dutschke-Straße/Axel-Springer-Straße, dass dieser Scoop nicht pro domo verbucht werden kann. Naja, sie werden´s jetzt ohne Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte ALLER Beteiligten um so sensationsgeiler tun, conservative press halt).
Hypermoralisch nicht blockierten Lesern des Textes der Süddeutschen Zeitung dürfte aufgefallen sein, dass es der SZ nicht um das ging, was Du hier so beharrlich beklagst, nämlich um „
Pädokriminalität“ (juristisch verblödet sind die ja auch nicht und so ein Text geht dort mehrfach über den Tisch der hausinternen Rechtsabteilung). Wenn es der Süddeutschen Zeitung allerdings tatsächlich - wie sie selbst behauptet - um das Thema
„Machtmissbrauch, Manipulation und Verantwortung“ gehen würde, hätte man dieses Anliegen auch anders behandeln können. Aber die Ausgangslage war hier natürlich zu verlockend, um Auflage/Klicks/Aufmerksamkeit machen/generieren zu können: Ein Thema, dass die eigene bürgerliche - mithin ohnehin automatisch zur Definition der moralisch korrekten Beischlafaltersdifferenz befugten - Leserschaft triggert und ein großer Name der hilft, die Nummer auch clickträchtig verkaufen zu können. Und das Ganze – mutmaßlich – ohne persönlichkeits/strafrerechtliche Gefährdung! Ja wie geil ist das denn?!?! Gefahrloses Bedienen moralischer Erregungen und allgemeiner Empörungsgeilheit in der satten Selbstgewissheit, persönlichkeitsrechtlich sauber aus der Nummer rausgehen zu können. Und mental ohnehin, man hat ja nur seinen Job gemacht (und diesen moralisch sauber verbrämt). Ob die beiden Protagonisten dieses Schmierenstückes auch so mental unbeschädigt aus der Berichterstattung über sich herausgehen werden, bleibt abzuwarten. Ich hoffe es mal.
Wem eine
bigotte Empörungsgeilheit Erregungsbereitschaft nicht die Wahrnehmung trübt, der kann – auch ohne guten Willen, einfaches Lesen reicht völlig – gut nachlesen, dass ich alles andere als
„empathielos“ bin. Deswegen ja mein Verweis auf die Zwangsprostitution. Aber klar, kann man auch ignorieren, wenn es nicht in das eigene Argumentationsschema passt. Oder persönlich unangenehm ist. Verrutscht sonst die Hypermoral so schnell. Sorry also wenn ich lache: Ausgerechnet von Deiner Seite, Spielgerät, aus „
Überheblichkeit“ unterstellt zu bekommen, ist unfreiwillige Komik reinsten Wassers. Ist diese Verdrängungsleistung Folge des „Selberdenkens“ oder seine Bedingung?
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Spielgerät hat geschrieben:Local Zero hat geschrieben:Und seit wann ist Sex mit 15 (oder 16)jährigen Personen "Pädo-Treiben"? Hat sich die Gesetzeslage diesbezüglich geändert?
Pädosexualität ist eine Störung der Sexualpräferenz mit Fixierung auf Kinder, bezieht sie sich auf pubertierende Jugendliche nennt man es Hebephlie. Beides hat erst einmal gar nichts mit der "Gesetzeslage" zu tun. Pädokriminell wird es erst, wenn die die Fixierung umgesetzt und dadurch gegen das Gesetz verstoßen wird. Differenzierung ist anstrengend, einfach mal einen raushauen geht halt schneller.
Oh je,
Schiri Admin: Bitte reagieren, ich glaube wir brauchen ein neues Spielgerät, unser altes ist leider geplatzt. Was das denn bitte für eine Rumeierei!? Wiewohl ich es natürlich begrüße, dass man den irrigen Pfad der Hypermoral verlässt. Ich fühle mich natürlich um so mehr geehrt, wenn ausgerechnet Du, Spielgerät, es ausgerechnet mit meinen Argumenten (Herrschaft des Rechts statt moralischer Maßstäbe Einzelner) tust. Man glaubt, Differenzierungen anmahnen zu müssen, die längst aufgeschrieben sind…
Ach so: Ich kaufe ein „e“.
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Spielgerät hat geschrieben:Local Zero hat geschrieben:Wie bereits geschrieben: Wenn er gegen Gesetze verstoßen hat, bitte gerichtsverhandeln und bei erwiesener Schuld verknacken. Verstehe nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.
Albernes Topic Policing.
Was soll das sein? Hab den Terminus (ich hoffe, es ist einer ) geguuglt, aber keine Erklärung gefunden, die meine Worte und Deine Reaktion darauf sinnhaft verknüpfen könnte.
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Aber toll, dass das Forum jetzt nicht nur eine Mirijam Wiedemann, sondern auch eine Tipper Gore in seinen Reihen hat. Sektenbeauftragte und Moralwarte kann es nicht genug geben, so etwas sollte man sich auch nicht von der geltenden Gesetzeslage wegargumentieren lassen. Leider machen beide ihren Job nie so richtig. Die einen haben ein zu enges Verständnis ihres Zuständigkeitsbereiches, die anderen ein übergriffiges.
"Ein Wort, Herr! Sag mir nur ein einziges Wort in diesem Elend!" - "Ich sage dir sogar zwei: Guten Appetit!"
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"Es gibt keine Lösung. Weil es kein Problem gibt."