Frank N Furter hat geschrieben:muffinho hat geschrieben:IHR SPACKEN SOLLTET MAL MIT 2 JUNGEN KINDERN DAHEIM SEIN, DIE VOR LANGEWEILE DAHEIM NICHT MEHR WISSEN WAS SIE MACHEN SOLLEN
...meine Kollegin (Chirurgin) wurde gestern kurz nach 20:00 Uhr zu einer Norfall-OP gerufen. Neunjähriges Mädchen mit einem Aneurysma. Neun Menschen haben die ganze Nacht um ihr Leben gekämpft, gegen 5 Uhr Morgens ist sie dann verstorben. Die alleinerziehende Mutter liegt jetzt bei uns in der psychatrischen Notaufnahme. Die beiden kleineren Geschwister wurden heute Morgen behelfsmäßig bei Pflegeeltern untergebracht.
GENIEßE EINFACH JEDEN TAG MIT DEINEN GESUNDEN KINDERN!
Ich kann mit diesen Vergleichsbeispielen wenig anfangen, denn dann dürfte ich mich über gar nichts mehr ärgern, sei es Wetter, Mitmenschen, Gehalt/Arbeitsauslastung oder was auch immer, denn es gibt immer jemanden dem es schlechter geht... "ach Muffi, heul net rum dass Du beim Unfall ein Bein verloren hast, andere verlieren beide. Du hast beide verloren? Sei trotzdem froh, anderen gehts noch schlimmer, da fehlt auch noch ein Arm.."
Ich habe auf meinen Backpackertouren in jüngeren Jahren viel Elend gesehen, ich weiß wie andere Menschen leben, und daher bin ich dankbar um das was ich habe, das schließt aber nicht aus dass ich das, was mir gerade auf die Nerven geht, auch entsprechend benenne. Und wer seit über 7 Wochen jeden Tag seine gelangweilten, streitsüchtigen und um Aufmerksamkeit kämpfenden Kinder um sich hat, während man trotzdem noch arbeiten muss und nicht nebenher auf dem Sofa die xte Folge Frauentausch schaut, der kann das nachvollziehen.
killroy hat geschrieben:Och je, reg dich halt auf.
Dir ist aber schon klar, dass nicht nur sabbernde 84-jährige Kettenraucher zur Risikogruppe gehören, oder?
Ist schon schwer mit dieser Solidarität ... wie hab ich das kürzlich so schön gelesen, vier Wochen Solidarität für die Risikogruppe sind jetzt aber mal genug, jetzt sollen die sich mal solidarisch zeigen, damit ich meine Plagen wieder vom Hals hab.
Jaja, Solidarität... habe ich viel gesehen, wenn die Alten bis zum Schluss beim Bäcker ihre Kaffeerunden abgehalten haben. Nochmal, wenn ich das wissenschaftlich richtig verstehe, sind Kinder keine Risikogruppe, weil sie sich zwar infizieren können, aber wenig bis keine Symptome zeigen. Bei den U50 mag es schwere Fälle geben, auch mal ohne Vorerkrankung, aber es das ein Grund gerade den Kindern alles zu nehmen, was sie aktuell brauchen, nämlich Sozialkontakte, Möglichkeiten der freien Entfaltung, Befriedigung des Drangs nach Wissen, Aktivität usw.? Wo ist denn die Solidarität mit den Kindern? Wo sind die Wege, den Kindern wenigstens etwas von der Normalität zurückzugeben? Warum sagt man nicht, dass Spielplätze unter entsprechenden Auflagen wieder geöffnet werden können? Wer sich tagtäglich umschaut, der sieht wie die spielenden Kindergruppen immer größer werden, ich sehe immer mehr Großeltern mit ihren Enkeln draußen, Menschen versammeln sich wieder. Ob das gut oder schlecht ist soll jeder selbst beurteilen, aber es ist Realität, und dann muss man eben entscheiden, ob es wichtiger ist, den Bundesligavereinen mit Geisterspielen die Einnahmen zu sichern oder unseren Kindern eine den Umständen entsprechend normale Umgebung zu bieten, und dazu gehören weder Isolation noch Unterdrückung von spielerischer Entfaltung oder andere Dinge. Man diskutiert über Museen, Gottesdienste, Geisterspiele im Sport, alles sau wichtig, die Kinder können gerne noch 6 Monate daheim oder draußen alleine vor sich hin vegetieren... meine Fresse, ehrlich.
Wenn die Kinder nur deswegen weggesperrt werden, damit sie nicht die Alten anstecken, wobei sich die Alten unabhängig davon eh von den Jüngeren fernhalten sollten, frage ich mich warum dann die Jungen auch leiden müssen? Wäre es nicht besser, man hätte ein differenziert gemacht, eine gewisse Durchseuchung zugelassen und dafür die Schulen wieder stückweise geöffnet? Bei den Kindergärten kann ich es wegen den Kleinen und der fehlenden Distanz zu den Erziehern noch nachvollziehen, aber in der Schule? Ein Impfstoff soll erst nächstes Jahr kommen, sollen wir jetzt bis 2021 die Schulen dichtlassen? Es wird doch eh jeder infiziert, warum macht man das nicht schrittweise? Wir haben doch noch 60% freie Betten auf Intensiv, warum durchseucht man nicht kontrolliert, und beginnt mit den Schulen, etwa die oberen Klassen? Dann erfolgt eine schrittweise Durchseuchung, und die befürchtete zweite Welle, die sowieso kommen soll/wird, fällt dann eben nicht so drastisch aus, weil man schon etwas durchgeseucht hat. Bevor nicht ein Impfstoff auf dem Markt ist, ist eh alles sinnbefreit, Intensivkapazitäten haben wir inzwischen gut aufgebaut und nun muss man eben wieder schrittweise öffnen, und bevor ich Geisterspiele zulasse und dafür hunderte Tests verschwende, nur damit ein paar Vereine ihre Milliönen bekommen, sollte man lieber an das denken, was eigentlich das Wichtigste im Leben sein soll, auch wenn sie mir gerade mächtig auf die Nüsse gehen, nämlich die Kinder.
Ach ja, danke @ tiffi
