Habe in den letzten Tagen ein paar Absätze zur Geschichte der Polizei in den USA gelesen.
Die ersten Polizeieinheiten, die ungefähr so funktionierten wie man es heute kennt, bildeten sich Mitte des 19. Jahrhunderts. Davor gab es Freiwillige und Milizen, die einem Sheriff unterstellt waren. In den Anfangsjahren waren diese Polizeieinheiten korrupt bis zum Gehtnichtmehr, das erinnerte wohl oft an Schutzgeldbanden.
Spulen wir einige Jahre zurück: im Süden gab es
Slave Patrols, die Sklaven an der Flucht hinderten und geflohene Sklaven einfingen und bestraften. Die Mitglieder dieser Sklavenpatrouillen kamen häufig aus der Unterschicht, waren beritten, bewaffnet und steuerbefreit. Es gab häufig Fälle, in denen Sklaven zur Flucht ermutigt wurden, um sie wieder zu ergreifen und vom Master eine Belohnung zu erhalten.
Dämmert’s? Nach dem Bürgerkrieg fürchteten die Weißen Racheaktionen und bemühten sich um Schutz ihres Leib und Lebens, und ihres Besitzes. Diese Aufgaben übernahmen unter anderem der Ku Klux Klan und die Polizei.
Historisch betrachtet ist das ein paar Wimpernschläge her, und man bekommt ein Gefühl dafür, wie präsent diese Zeit heute noch ist, wenn man sich die Beliebtheit dieser verschissenen Konföderierten-Flagge anguckt. Die flattert noch heute fröhlich in der Gegend rum und steht bei Senatoren auf dem Schreibtisch. Kulturerbe.
Dieses Foto wurde letzten August in Texas aufgenommen.
Aber was red’ ich, jeder kennt die Bilder, wie diese miese Drecksau in aller Ruhe, bei hellichtem Tageslicht, vor laufender Kamera George Floyd ermordet. Eine Debatte darüber, ob die schwarze Bevölkerung in den USA der Polizei trauen sollte, erübrigt sich. In Minneapolis prüfen Stadträte gerade, ob sie die Handhabe besitzen, das komplette Police Department abzuschaffen und durch eine neue Organisation zu ersetzen.