Ich habe mir den Beitrag nun das zweite Mal angeschaut und kann Deine Empörung, zumindest in der Schärfe, nicht teilen.
Okay, hier werden zwei Geschichten erzählt (Maradonas ... öhm ... "sportliches Engagement" und die Brutalität des Drogenkartells in Sinaloa), deren Verquickung und Bebilderung man durchaus kritisch sehen kann. Dennoch ist das die bittere Realität im Alltag dieser Stadt. Und gerade bei der Frage "Wer bezahlt denn Maradona hier siebenstellige Beträge für sein Engagement" wirkt diese Verquickung schon nicht mehr so weit her geholt, weil man sich ja doch fragen muss, woher die Kohle bei einem Verein kommt, der sich weder Trainingsplatz noch eine Geschäftsstelle leisten kann...
Bei der Bloßstellung eines "offensichtlich kranken, unmündigen Menschens" bin ich aber endgültig raus.
Wir sprechen hier über eine Person des öffentlichen Lebens, die zeitlebens die Öffentlichkeit suchte und somit auch zwangsläufig von ihr heimgesucht wird. Es hat DM doch niemand gezwungen sich das Hirn wegzukoksen. Wenn man sich den Medien verkauft, dann schwimmt man mit Ihnen oben auf der Welle ... aber dann halt auch mal im Abwasserkanal. So läuft das doch nun mal...
Und natürlich ist da ein pervertiertes System von Menschen um ihn herum, die es "nur gut meinen" und dann eben mal 30.000 € für ein kurzes Interview aufrufen. Er wird bis zum bitteren Ende gemolken und da kann man in der Tat ein Stück weit Mitleid empfinden, ohne Frage. Aber am Ende sehe ich das gemäß der Lebensweisheit "wie man sich bettet so liegt man". Das mag nun zynisch klingen, aber mein Bedauern über den Verfall eines Kickers der sein gesamtes Leben in Saus und Braus verbracht hat, hält sich dann doch in Grenzen.
Und inhaltliche Merkmale für eine "Satire" kann ich in dem Beitrag nicht finden ... außer du meinst dieses untermalende mexikanische Geklimper. Nö, die Realsatire liefert der dezent hirnfrittierte Diego schon selbst...