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CoachingZone hat geschrieben:Wenn der zitierte Kommentar von tm.de stimmt, dann geht es den beteiligten Clubs wohl zunächst einmal insbesondere darum, die hohen Schulden abzutragen:

Die Schulden der Vereine:

Inter über 600 Mio Schulden (letzter Liga Titel 2010)
Juve über 350 Mio Schulden
Milan über 100 Mio Schulden (letzter Liga Titel 2011)
Barca über 1 Mrd. Schulden
Real knapp 1 Mrd. Schulden
ManU knapp 500 Mio. Schulden (letzter Liga Titel 2013)
Atletico knapp 1Mrd. Schulden (letzter Liga Titel 2014)
Spurs über 1 Mrd. Schulden (letzter Liga Titel 1961)
Arsenal 200 Mio. Schulden (letzter Liga Titel 2004)


https://www.transfermarkt.de/wir-werfen ... 6/page/165


Florentino Perez tönt in der Tat so als ob in Madrid schon die Gerichtsvollzieher vor der Tür stehen:

“Alles, was ich tue, ist zum Wohl des Fußballs [von Real Madrid]. Jetzt machen wir dies, um den Fußball [Real Madrid] zu retten, der sich in einer kritischen Situation befindet” etc.
https://www.kicker.de/2024-sind-wir-all ... 24/artikel

Das einzige was ich ihm glaube ist der Teil, in dem er die Lage als kritisch bezeichnet. Daher auch die Eile – es wird die ganze Zeit betont, dass man super schnell anfangen wolle.

Auch ohne Pandemie hatten einige Vereine ein Problem: Geld lässt sich nur so irre vermehren, indem man neben der Ausbeutung von Schwachen auch “neue Wege geht”, also entweder bescheißt oder sich Gesetze und Rahmenbedingungen maßschneidern lässt. Aber anscheinend hat die Seuche die Lage so verschärft, dass die jetzt auf so unpopuläre Art und Weise (und ohne so offensichtliche Kandidaten wie Bayern und PSG) in die Vollen gehen.

Florentino Perez möchte natürlich als Retter des Vereins dastehen, nicht als sein Totengräber. Ich weiß nicht, ich kann mir den Fußball zur Not auch ohne Real und Barca vorstellen, das geht schon irgendwie.

CoachingZone
Halbdaggl
... wurde ja auch bezüglich der CL-Reform in den letzten Tagen berichtet, dass insbesondere die italienischen Clubs mit immer noch höheren finanziellen Forderungen an die UEFA herangetreten sind, so dass Ceferin irgendwann der Kragen geplatzt ist...
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

CoachingZone
Halbdaggl
Und wenn man die neueste Äußerung von Perez genau betrachtet, dann sieht es so aus, als ob sich die amerikanische Unterhaltungsindustrie nun die weltweite Popularität des Fußball marktgerecht unter den Nagel reißt. Nicht umsonst werden Disney und Amazon als künftige Streamingdienste genannt. Und jetzt spricht Perez davon, dass die Spieldauer zu lang sei.

Die Gründer der umstrittenen Super League erwägen offenbar auch eine Abkehr von der grundsätzlich 90-minütigen Dauer eines Fußballspiels. "Die jungen Leute sagen: Die Spiele sind ihnen zu lang. Also müssen wir etwas ändern, wenn wir wollen, dass der Fußball weiterlebt", sagte Florentino Pérez, Präsident von Real Madrid, Gründer und Treiber der Super League, in der Nacht zum Dienstag in der Talksendung "Chiringuito" im spanischen Fernsehsender Mega.

Pérez gab zu bedenken, dass die Aufmerksamkeit der neuen Generationen von Playstations und Tablets geprägt sei. "Wenn die jungen Leute sagen, ein Spiel sei zu lang und nicht (in voller Länge) zu ertragen, liegt das entweder daran, dass das (betreffende) Spiel nicht genug Interesse weckt - oder gekürzt werden muss", sagte Pérez. Man müsse darüber nachdenken, "warum die 16- bis 24-Jährigen nicht mehr am Fußball interessiert sind".

Der Spielregel Nummer 7 des Weltverbandes Fifa zufolge besteht "ein Spiel aus zwei Hälften von je 45 Minuten Dauer" - immer vorausgesetzt, dass "zwischen den beiden Teams und dem Schiedsrichter nichts anderes vereinbart wurde". (Das Bonmot des früheren englischen Fußballprofis Gary Lineker, wonach am Ende immer die Deutschen gewinnen, ist eine bei der WM 1990 geborene Ergänzung, die ins Normengerüst der Fifa nicht aufgenommen wurde; Anm. d. Red.) Pérez spöttelte, dass die Fußballregeln "aus dem Jahr der Gründung Real Madrids" stammten, also von 1902. In Wahrheit stammen sie sogar aus dem 19. Jahrhundert. "Manchmal verstehen wir unsere Kinder und Enkel nicht", sagte Pérez. "Es gibt Spiele, die ich nicht ertrage, das sage ich ganz ehrlich", fügte er hinzu.


https://www.sueddeutsche.de/sport/super ... -1.5269953

Aber für ausreichend Werbung zwischen den Fußballschnipseln muss halt unbedingt Platz sein - und die sind dann per definitionem nicht langweilig...

Sehe es schon kommen: Die ESL wird eine Dauerwerbungssendung, die dann von gelegentlichen Highlights vom parallel stattfindenden Fußballspiel unterbrochen wird.

So kann man das Faszinosum eines Sportereignisses auch zerstören :!:

Totengräber. :puke:
Zuletzt geändert von CoachingZone am 20. April 2021 12:24, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

Iron
Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben: Aber anscheinend hat die Seuche die Lage so verschärft, dass die jetzt auf so unpopuläre Art und Weise (und ohne so offensichtliche Kandidaten wie Bayern und PSG) in die Vollen gehen.


Es wurden zeitgleich CL Reformen beschlossen.

Nice Weather hat geschrieben:Florentino Perez möchte natürlich als Retter des Vereins dastehen, nicht als sein Totengräber. Ich weiß nicht, ich kann mir den Fußball zur Not auch ohne Real und Barca vorstellen, das geht schon irgendwie.

Es gibt ein Kampf um internationale Spiele und daraus wird dann ein Totengräber fantasiert. Real ist so oder so dabei ... ob CL oder SL. Ändert sich also relativ wenig für dich als Nichtzuschauer noch weniger.

Iron
Grasdaggl
CoachingZone hat geschrieben:Aber für ausreichend Werbung zwischen den Fußballschnipseln muss halt unbedingt Platz sein - und die sind dann per definitionem nicht langweilig...

Sehe es schon kommen: Die ESL wird eine Dauerwerbungssendung, die dann von gelegentlichen Highlights vom parallel stattfindenden Fußballspiel unterbrochen wird.

So kann man das Faszinosum eines Sportereignisses auch zerstören :!:

Totengräber. :puke:


Das Angstargument mit der Werbung ist steinalt, wurde schon im vorherigen Jahrtausend geführt.

Warum sollte man sich keine Gedanken machen, was zukünftige Zuschauer sehen wollen. Das wird immer mehr zu einem Event. Das PRodukt Fußball gehört nicht nur den Ultras oder der Kurve.

Die Vorteile wären, untere Ligen können so existieren. Siehe Kaiserslautern,, 1860 da lebt dann die Kurve, bei deutlich weniger Kommerz.

Am Ende braucht man die Zuschauer und die UEFA zeigt gerade, wie man Zuschauer verliert und Wettbewerbe uninteressant macht.


Plan B
Halbdaggl
Die 16- bis 24 Jährigen sind schon noch am Fussball interessiert. Ganz viele von denen kicken nämlich selbst. Sie sind nur nicht so sehr daran interessiert, Ihre Geld und Zeit dem Moloch Profifussball zu opfern. Playstation ist da billiger und da kann man selbsts aktiv sein.

Was für ein überhebliches A....loch.
Carpe diem.

Wundermann
Granadaseggl
Realspielzeit 60 min in 4 Viertel a 15 min aufgeteilt. Bei jeder Spielunterbrechung mindestens 1 min Werbung. Alles wie in der NFL.
Da bekommen die Bosse der Beteiligten sicher jetzt schon feuchte Träume.


Zum Glück hab ich noch meinen Kreisligisten.

killroy
Benutzeravatar
Granadaseggl
Ich sage doch ... die muss man jetzt machen lassen ... wer glaubt, das Ding nochmal zurückdrehen zu können irrt gewaltig.

Im Prinzip war es doch klar, dass diese lange Zeit mit den Geisterspielen genutzt werden wird, um radikale Veränderungsprozesse durchzusetzen. Ziel der etablierten Verbände und Strukturen von oben bis unten kann und muss es jetzt sein, eine maximale Abgrenzung zu diesem vollkommen neuen Produkt "Welt-Kommerz-Fußball" hinzubekommen. Jegliche Form, hier noch einmal etwas einzufangen und diese Unternehmen und die damit verbundenen ehemaligen Fußballclubs wieder einzugliedern ist in meinen Augen kontraproduktiv. Die Eigner sind maximale Turbokapitalisten, wo es auch nur einen Cenzt zu verdienen gibt werden die nichts scheuen, dies zu tun.

Und besser so als das sich die UEFA weiterhin von solchen Menschen in immer schlimmeren Wahnsinn treiben lässt.

Entschlackung und Bereinigung der aufgeblasenen Situation durch Selbst-Entsorgung des oberen völlig abgedrifteten 1%. Gut so.
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

Wundermann
Granadaseggl
FIFA und UEFA sind also besser? Da habe ich größte Zweifel.
Diese 12 Unternehmen führen nur den Weg ohne den störenden Rest an Solidarität der Verbände konsequent weiter.
Sollten die 12 ausgeschlossen werden machen die eine Weltliga als quasi ClubWM.
Die Verbände geben sicherlich nach und lassen die Spieler für die Nationalmannschaften zu. Das war bisher immer so. In Deutschland wollte man früher auch keine Legionäre bei der N11 haben.



Frank N Furter
Wundermann hat geschrieben:Sollten die 12 ausgeschlossen werden machen die eine Weltliga als quasi ClubWM.
Die Verbände geben sicherlich nach und lassen die Spieler für die Nationalmannschaften zu. Das war bisher immer so. In Deutschland wollte man früher auch keine Legionäre bei der N11 haben.


Natürlich, das ist überhaupt nicht das Problem. Auch die WM ist längst eine MW, also MarketingWeltmeisterschaft. Für was anderes sollte man denn diese zynische Shit-Show in Katar auch halten? Die Unternehmen, die diesen abartigen Schwachsinn sponsern, sind ja auch dieselben und wollen natürlich auch hier nur die ganz großen Stars als Werbeflächen haben. Und darüber, wie korrupt die FIFA ist, muss man sich ja hoffentlich gar nicht mehr unterhalten. Wenn die Kohle stimmt, machen die alles mit. Die würden auch eine Pädophilen-WM ausrichten mit Live-Kindervergewaltigungen, wenn die Quote stimmt.

Die 12 haben halt eher immer noch das Problem, dass ihre Super-Liga bisher noch gar nicht so super ist. Zu viele Engländer. Es fehlen definitiv mindestens Bayern und PSG. Außerdem sollte man für so eine globale Marketing-Veranstaltung, dann schon halt wenigstens im ersten Schritt noch einige Vereine aus anderen nationalen europäischen Märkten drin haben.

Wenn sie Bayern und PSG noch "überzeugen" können (am Uhrensohn sollte es ja nicht liegen), dann könnten sie diesen Coup am Ende vielleicht wirklich durchziehen. Aber im Moment sieht es danach ja gar nicht aus. Bayern hat auf Grund seiner seriösen wirtschaftlichen Praxis einfach eine viel zu gute Ausgangslage im jetzigen System, während einige der Superclubs nach heutiger Lage, um Spielerverkäufe gar nicht herumkommen werden. Bayern wird ein Hauptprofiteur der anstehenden Marktbereinigung.

Wundermann
Granadaseggl
Ich sehe die Bauern in der globalen Beachtung einiges hinter Real, Barca, ManU und Lpool. Die würden bei einer Eigenvermarktung sicherlich am ehesten profitieren. Den drei Italienern geht einfach die Kohle aus, die greifen nach jedem Strohhalm.

Die Trainer dieser Klubs sind offensichtlich überhaupt nicht in diese Überlegungen involviert. Klopp sagt er wusste von nix und seine (ablehnende) Haltung zu einer Super League habe sich nicht verändert, und Pep sagt im Grunde das selbe:


Iron
Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Die Trainer dieser Klubs sind offensichtlich überhaupt nicht in diese Überlegungen involviert.



Verwundert mich, wo doch die Verbände normalerweise mit den Verantwortlichen so gut zusammenarbeiten.




higgi hat geschrieben:Und die Bayern machen bei der Süperlig nicht mit


Den Beuern steht ja auch finanziell das Wasser nicht bis zum Hals. PSG kann nicht mitmachen, weil sie noch eine WM ausrichten müssen, die eh schon keiner mag, und so gehe ich momentan davon aus, dass es unmöglich ist, die 20 größten Namen für eine Liga zusammenzukriegen. Ich glaube das ist eine Totgeburt.

Es ist vorstellbar, dass bald der eine oder andere dieser 12 einknickt und zurückzieht, das Ganze dann in sich zusammenfällt und alles so weitergeht wie bisher. (Die Vermutung habe ich von Tobi Escher geklaut)

Spielgerät
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Halbdaggl
Dem Perez dürfte der Arsch aber ganz mächtig auf Grundeis gehen. Soweit ich weiß, muss in Spanien ein Clubpräsident für einen Teil der Verbindlichkeiten des Vereins persönlich bürgen. Da dürfte bei Real einiges zusammenkommen :bounce: :bounce: :bounce:
"Das war so nicht abzusehen"