Was schreibt man über einen Film wie THE ZONE OF INTEREST? Es ist ein hochgradig verstörender Film. Nicht durch die Darstellung der Nazi-Gräueltaten, die man ja in Filmen wie SCHINDLERS LISTE, der Dokumentation SHOA oder in der emotional manipulativen Mini-Serie HOLOCAUST von 1977 gesehen hat. Gerade das Nicht-Zeigen der Grausamkeiten verstört. Man sieht ein scheinbares Familien-Idyll. Mit dem Besonderen, dass der liebevolle Vater der Lagerkommandant von Auschwitz ist, der nach dem Frühstück zur Arbeit geht. Die Arbeit: Vergasen und Verbrennen von jüdischen Gefangenen. Und dass seine so glücklich wirkende Familie direkt neben dem Lager Auschwitz lebt, nur durch eine Mauer getrennt von der Völkermord-Fabrik. Dass Frau Höss sich Pelzmäntel von ermordeten Jüdinnen anzieht. Man bekommt hier keinen tobenden Hitler, oder Goebbels, Himmler, Göring, Heydrich, Eichmann oder Bormann präsentiert, sondern eine brave spießige deutsche Familie. Gerade in der aktuellen Zeit ein wichtiger Film. Unbequem. Verstörend. Schockierend. Die Banalität des Bösen. Und so etwas wie damals darf nicht mehr passieren.
Zuletzt geändert von
Bundes-Jogi am 12. März 2024 00:56, insgesamt 1-mal geändert.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).