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Unter Westfalen
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Grasdaggl
Ich war etwa 16 jahre alt, als an der Türe ein junger Mann ein Bertelsmann-Abonnement verkaufen wollte. Für regelmäßigen Bücherbezug hatten meine Eltern aber kein Geld.

"Bei uns gibt es jetzt auch Schallplatten." Auch das Argument konnte meine Eltern nicht überzeugen. Na ja, was soll ich sagen? Zum Abschied drückte er mir eine kleine Werbeschallplatte mit Auszügen von klassischer Musik in die Hand.

Kaum hatte er sich verabschiedet, lag die Platte auch schon auf dem Plattenteller.

Und dann ertönten die ersten Akkorde dieses Klavierkonzertes. Und von da an war ich Tschaikowsky verfallen.



Übrigens, den Dirigenten, Yves Abel, hatten meine Frau und ich 1997 beim Rossini Festival in Pesaro/Italien das erste Mal erlebt.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


Unter Westfalen
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Grasdaggl
Ich stelle es mal hier rein, damit Gibts des nicht seine Tropfen nehmen muss:

Ist mir der Name doch tatsächlich eingefallen: Hubert Buchta.

Hubert Buchta (∗ 1899 ‑ † 1986) war ein Urgestein der Stuttgarter Theater- und Opernszene. Der Wiener Tenorbuffo war ein Komödiant von Graden — wendig, waschecht, witzig. Er hatte 1926 in Mährisch-Ostrau als Operettensänger debütiert, kurz in Teplitz-Schönau reüssiert, dann einen Gastauftritt in Stuttgart wahrgenommen — und war sogleich ans Württembergische Staatstheater engagiert worden. Dort blieb er Ensemblemitglied für 45 Spielzeiten, erst als Lyrischer und Buffotenor, später als Komiker und Comprimario ohne Grenzen. In gut 5600 Vorstellungen sang und spielte er über 120 Rollen. 1965 wurde der Württembergische Kammersänger zum Ehrenmitglied des Hauses ernannt. Neben einer praktisch lückenlosen Reihe klassischer Tenorino- und Buffopartien (so Pedrillo, Monostatos, Iwanov, Veit, Georg, Wenzel, Goro, Valzacchi bis zu David und Mime) brillierte er auch als Operettenbuffo vom Dienst und als Charaktertenor, so mit der Hexe in Humperdincks Hänsel und Gretel oder Altoum in Puccinis Turandot. Er trat auch in Werken der Moderne auf, so in Erst- oder Uraufführungen von Hindemith, Orff und Egk. Sein Nachfolger bei fortgesetzem Wirken war der exzellente Spieltenor Alfred Pfeifle.

Das mit dem Heldentenor war allerdings eine Fehlschaltung. Er hat wohl den Steuermann aus dem "fliegenden Holländer" gesungen, aber natürlich nicht Siegfried, Tristan oder Parsifal.

Ein Mitschnitt der Oper "Tosca", einer Aufführung mit Buchta von 1962:

https://www.ku-spiegel.de/beiträge/book ... ini-tosca/

Da sind sie alle versammelt, die den guten Ruf der Stuttgarter Oper unter Ferdinand Leitner begründet haben.

Wer sich, außer mir, dafür interessiert, scrollt runter. 8)

Nochmal zu Buchta:

Da gibt es doch tatsächlich eine Reihe von Aufnahmen in Youtube:





Der österreichische Akzent ist unverkennbar.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.




Unter Westfalen
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Grasdaggl
Erinnerung an ein Ballerlebnis ist ein Orchesterwerk von Hans Bund mit der Länge von etwa sieben Minuten, das 1939 uraufgeführt wurde und oft als Beispiel für die musikalische Gattung der Gehobenen Unterhaltungsmusik genannt wird.
Das Werk mit dem Untertitel „Tänzerische Skizze“ ist ein Charakterstück, wie es bei Instrumentalmusik dieser Art häufig war. Das „Ballerlebnis“ war ein aufregender Begriff und stand für erotische Erinnerungen und Erwartungen. Das Stück gehörte zu den beliebtesten seiner Gattung und wurde bis in die 1960er-Jahre und darüber hinaus überaus häufig von Rundfunkorchestern oder beim Kurkonzert gespielt. Es ist in unzähligen Einspielungen vorhanden. Weder wurde es als Jazzstück von den Nationalsozialisten beanstandet, noch konnten ihm die Umstände seiner Entstehung nach 1945 schaden.
Der Mittelteil nach einer lebhaften Introduktion ist ein Blues (angegeben als Tempo di Blues) mit einer pathetischen Steigerung, auf den eine Coda mit Motiven aus der Introduktion folgt. Der Blues wurde in moderneren Arrangements wie von Paul Würges als „Lost Melody“ interpretiert.





Hans Bund:

Er bekam ersten Klavierunterricht von seinem Vater, der Musiklehrer in Saarbrücken war. Anschließend studierte er Klavier und Orgel am Kölner Konservatorium bei Elly Ney und am Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt (Main). Später ging er nach Berlin, setzte seine Ausbildung an der Akademischen Hochschule für Musik in den Fächern Klavier, Orgel, Kontrapunkt, Komposition und Dirigieren unter anderem bei Ernst von Dohnányi fort und schloss sie 1919 mit Auszeichnung ab.

In den frühen 1930er Jahren gründete er am Berliner Kabarett „Schall und Rauch“ das „Hans-Bund-Jazz-Orchester“, das er als Pianist leitete und für das er die Arrangements schrieb. 1932 trat er mit ihm u. a. in dem Film Der Sieger mit Hans Albers auf. Nach Umbenennung als „Bravour-Orchester“ folgten weitere Film- und Rundfunkproduktionen. Er begleitete Sängerinnen und Sänger wie Gerda Gerold, Erna Sack, Mimi Thoma, Erwin Hartung, Fritzi Massary, Ernst Rolf, Rudi Schuricke und Richard Tauber und produzierte Schallplatten bei Carl Lindström, Telefunken, Odeon und Polydor. 1932 zum Reichssender Berlin gekommen, hatte er dort Ende der 1930er Jahre ein kleines Ensemble für Unterhaltungsmusik: „Bunds Piano-Rhythmiker“. 1942 übernahm er das „Berliner Unterhaltungsorchester“ von Otto Dobrindt, das 1944 auf die Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda kam[1].

Nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde er im April 1946 vom britischen Supervisor für Musik am NWDR, Captain Ken Bartlett, beim Funkhaus Köln angestellt, um dort eine neue Kapelle zusammenzustellen. Er gründete daraufhin ein 35 Mann starkes Orchester, das bereits im Juni 1946 sein erstes Konzert hatte und aus dem sich 1947 das WDR Rundfunkorchester Köln entwickelte. Als kleinere Formation bildete er 1948 beim WDR ein neues Ensemble mit Namen „Hans Bund und seine Solisten“, das eher eine kammermusikalische Art des Musizierens bevorzugte und das er bis 1959 leitete. Nach seinem Ausscheiden aus dem WDR 1962 bezog er seinen Alterssitz in Rottach-Egern in Bayern und komponierte noch Stücke im Bereiche der Unterhaltungsmusik.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.











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Granadaseggl
Ich habe mir das gestern angehört

David Garrett

Antikes Theater in Taormina, Sizilien

Für sein Open-Air-Konzert auf Sizilien hat sich Stargeiger David Garrett einen spektakulären Ort ausgesucht: das antike Theater von Taormina mit Blick auf den Ätna. Dort spielt er Vivaldi, Schumann, Saint-Saëns, Kreisler und viele andere Komponisten in neuen Arrangements. Begleitet wird er vom Orchestra del Teatro Vittorio Emanuele di Messina unter Gianna Fratta.
Mit seiner individuellen Auswahl erinnert David Garrett an das Goldene Zeitalter der Geigenvirtuosen – an Künstler wie Zino Francescatti, Arthur Grumiaux, Jascha Heifetz, Fritz Kreisler und Yehudi Menuhin, die ihr Publikum mit musikalischen Miniaturen und Zugaben begeisterten.

"Leider spielen seit einigen Jahrzehnten Geiger immer seltener einige der kurzen Stücke, die die Großen der 1920er- und 1930er-Jahre in ihren Konzerten aufgeführt haben, dabei bleiben sie einem sofort im Gedächtnis", sagt Garrett. "Mir bedeutet es deswegen umso mehr, dass ich nun die Gelegenheit habe, all diese schönen Stücke wieder lebendig werden zu lassen."

Begleitet wird Garrett von seinem Gitarristen und Arrangeur Franck van der Heijden, dem Bassisten Rogier van Wegberg sowie dem Orchestra del Teatro Vittorio Emanuele di Messina unter der Leitung der Dirigentin Gianna Fratta.


Kapitel
0:15

Maria Theresia von Paradis - Sicilienne
3:50

Christoph Willibald Gluck - Orpheus und Eurydike: Melodie
6:57

Fritz Kreisler - Tempo di Minuetto
11:36

Camille Saint-Saëns - Danse Macabre
14:38

Joseph Joachim Raff - Cavatina
18:32

Antonín Dvořák - Als die alte Mutter sang
21:33

Antonio Vivaldi - Die vier Jahreszeiten: der Sommer (Presto)
24:21

Gabriel Fauré - Après un rêve
27:42

Antonín Dvořák - Romantische Stücke: Allegro Moderato
30:53

Isaac Albéniz - Asturias
34:04

Zequinha de Abreu - Tico-Tico no Fubá
38:17

Johann Sebastian Bach - Air

ARTE Mediathek

https://www.arte.tv/de/videos/114654-00 ... d-garrett/

Bild
I could write several novels about what I do not know.



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