jagdhuette hat geschrieben:Es ist doch vollkommen klar, dass sich alle die hier leben wollen an die Gesetze halten müssen. Aber in den 60-70er Jahren haben die Gastarbeiter direkt Arbeit gehabt und dadurch eine Perspektive. Heute lässt man die Leute über einen längeren Zeitraum irgendwo vor sich hingammeln. Abschlüsse werden nicht anerkannt, Sprachkurse müssen aus der eigenen Tasche bezahlt werden usw. Integration bedeutet für mich jedoch nicht, dass man sich plötzlich exakt so wie ein Deutscher verhalten muss. Es ist vollkommen legitim, dass Menschen auch ihre kulturelle Identität mitbringen. Davon können wir als Gesellschaft nur profitieren.
Außerdem müssen wir schon auch was dafür tun, dass Menschen hier reinwachsen. Schließlich muss auch in 10-15 Jahren noch so einiges erledigt werden, wofür wir aktuell schlicht zu wenig Menschen haben.
Das Thema hatten wir heute anlässlich einer Diskussion mit einer stark rechtslastig orientierten Dame auch. Diese Frau ist in der Kurzform einfach erschüttert und ein Stück weit verbittert, welche Entwicklung die Migration in den letzten Jahren genommen hat.
Das reicht aber auch weit in die Politik hinein, in der der aktuelle Kanzler Versprechungen gemacht hat, die er nicht hält (aber da ist er ja nicht alleine) und vor allem in eine gefühlte Benachteiligung derer, die wie Sie ein Leben lang gearbeitet hat und fast nichts bekommt, gegenüber denen, die hier nie gearbeitet haben und Ihrem Empfinden nach alles bekommen.
Fakt ist, die Gastarbeiter in den 60ern und 80ern sind gekommen um zu arbeiten und viele der jungen heute haben eben nicht dieselben Ziele und vor Allem nicht dieselben "Werte", ich nenne als Beispiel mal Respekt. Daß die Voraussetzungen und Gegebenheiten damals und heute völlig andere sind, spielt in deren Betrachtung keine Rolle.
Wir hatten hier kürzlich die Hallschlag Diskussion, Werkswohnungen von Daimler für die ausländischen Gastarbeiter. Mit denen haben sicher auch sehr viele weniger ein Problem, die sind über Tag Kollegen und abends auch müde und zu Hause.
Das Problem entstand letztlich aus einem Missverhältnis an Menge und Integration. Das in Ordnung zu bringen ist ein langer Weg und bedarf einer Korrektur an vielen Stellen.