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Wer wäre der beste Kanzlerin unter den Spitzenkandidaten?

Merz
6
18%
Scholz
3
9%
Habeck
18
55%
Weidel
3
9%
Wagenknecht
1
3%
Lindner
2
6%
Heidi Reichinnek
0
 
Jan van Aken
0
 


jagdhuette
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Ich kenne Leute die besitzen hier in Hamburg 50 Miethäuser. Die würde ich definitiv dazu zählen. Wenn jedes Haus 8 Wohnungen hat, die monatlich 1200€ Kaltmiete bringen, ist das eine halbe Million Einkommen im Monat. Das sind einfach Dimensionen, die nicht gesund sind. Vor allem, weil sie darauf basieren, dass andere ein Dach über dem Kopf haben.


killroy
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Ja, man müsste diese Auflistung eigentlich ergänzen:
Menschen, die sich dafür entschieden haben, Geld zu verdienen und sich davon ein dickes Auto kaufen oder teuer Essen gehen; Menschen, die viel Geld geerbt haben;

Menschen, die Wohnraum leerstehen lassen, weil sie damit spekulieren, oder weil sie keine ausländischen Mieter drin haben möchten, und plötzlich den Wohnraum doch zur Verfügung stellen, wenn der Staat die Mietkosten für ukrainische Kriegsgeflüchtete übernimmt.
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten


Spielgerät
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Kryztina hat geschrieben:Spielgerät. Du bist mal wieder ein bisschen gereizt. ;)

Nicht im geringsten, wie kommst du drauf? Nur weil ich den Forumsheiligen St. Haber kritisiere? "No KingsSaints" ;)

Kryztina hat geschrieben:Ich schüre überhaupt nicht. Ich verachte die Besserverdienenden nicht, bin Teil davon und fast nur mit solchen Leuten zusammen.

Das höre ich gerne. Aber gib auf dich acht, es könnte den Charakter versauen :arr:

Kryztina hat geschrieben:Ich versuche nur zu verstehen, wie sich die Gesellschaft entwickelt.

Also so ein Versuch wäre doch ein ergebnisoffener Vorgang, davon kann ich in deinen Zeilen nichts erkennen. Du stellst das als Fakten dar.

Kryztina hat geschrieben:Die von dir Priorisierten werden sich imo weiterhin abgrenzen. Das ist der Verteilungskampf.

Ich priorisiere niemanden, ich habe lediglich einige der Feindbilder aufgezählt, die sich hier in schöner Regelmäßigkeit dem Hass der Kritik von dir und deinen Gesinnungsgenossen erfreuen.
Und der "Verteilungskampf" dürfte dem Menschen immanent sein, seit sich im Neandertal zwei Stämme um das letzte dort lebende Mammut gestritten haben. Ich persönlich finde, dass wir diesem Verteilungskampf mit der Entscheidung für eine Demokratie und die soziale Marktwirtschaft ganz passable Grenzen gesetzt haben. Klar, es geht immer besser, aber wenn ich es mit dem Ausland vergleiche, sehe ich wenige Länder die es deutlich besser können. Ganz im Gegenteil.

Kryztina hat geschrieben:Und deine win-win Argumentation steht auf ganz schwachen Beinen. Dazu müsste unglaublich viel geleistet werden, traust du das der deutschen Bürokratie und Politik zu? Hat sie daran überhaupt Interesse?

Typisch Linker, immer nach dem Staat rufen ;) Der kann ohnehin nur den Rahmen setzen. Wenn Unternehmer (solange sie nicht grade Blumentöpfe verschieben :mrgreen: ) sich für eine geregelte Migration in den Arbeitsmarkt stark machen, kann das funktionieren. Ich könnte mir vorstellen, dass sogar Fritz auf die hört. Und du und ich können auch dazu beitragen. Das nennt sich Zivilgesellschaft. Wir können für die Oma von nebenan einkaufen oder eben Migrantenkindern Sprachunterricht erteilen. Ich war ehrenamtlich 15 Jahre lang im Sport-und Bildungsbereich für Kinder und Jugendliche tätig, und weißt du, was die häufigsten Antworten waren, wenn man den ewigen Meckerfritzen gesagt hat, mach doch mit, dann kannst du auch was ändern? "Keine Zeit" und "Pfft, ich zahle doch Steuern, das muss reichen". Fickt euch!
In ärmeren Ländern scheint mir die Bereitschaft, sich "für die Gesellschaft" - und sei es nur in Form des Nachbarn - zu engagieren, deutlich ausgeprägter zu sein. Daraus könnte man glatt folgern, dass es uns zu gut und nicht zu schlecht geht...
"Das war so nicht abzusehen"

RedBlues
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killroy hat geschrieben:Ja, man müsste diese Auflistung eigentlich ergänzen:
Menschen, die sich dafür entschieden haben, Geld zu verdienen und sich davon ein dickes Auto kaufen oder teuer Essen gehen; Menschen, die viel Geld geerbt haben;

Menschen, die Wohnraum leerstehen lassen, weil sie damit spekulieren, oder weil sie keine ausländischen Mieter drin haben möchten, und plötzlich den Wohnraum doch zur Verfügung stellen, wenn der Staat die Mietkosten für ukrainische Kriegsgeflüchtete übernimmt.


Also als jemand er eine Zeit eine Wohnung vermietet hat, bevor er die Schnauze voll hatte von seinen Mietern, muss ich sagen, dass man da gerne differenzieren könnte.

Diese reichen Vermieter, die nur Geld wollen, und gefälligst zufrieden sein sollen damit, dass die Miete nicht kommt, die Wohnung nach 2 Jahren Vermietung renoviert werden muss, und die ganz böse sind wenn sie dann nicht mehr vermieten und lieber leer stehen lassen, um das Ding unvermietet verkaufen können.

Vermietung mag ein gutes Geschäft sein, aber ein beschissenes Geschäft wenn man nicht genügend Wohnungen hat um jemand einzustellen der sich darum kümmert, und am besten noch einen Juristen der sich mit den Mietern auseinandern setzt.

Würde nie wieder vermieten.

So das war mein Rant zu diesem Thema :mrgreen:

RedBlues
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Dieser Verteilungskampf, das Streben nach mehr als der Nachbar hat, das ist doch völlig menschlich. Das war schon immer so, und meiner Meinung ist es der Grund warum wir als Menschheit das heutige Entwicklungsniveau erreicht haben. Selbst in der Tierwelt findet dies statt, die besser angepassten, die mit den besseren Mutationen, nutzen ihren Vorteil.

Dagegen ist unsere Soziale Marktwirtschaft hat das meiner Meinung Verhältnismäßig gut abgefedert. Klar geht es besser und man muss sich Gedanken machen wie die Schere zwischen Arm und Reich nicht zu sehr auseinander geht. Aber Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern da relativ gut aufgestellt, was die abfederung von ärmeren Menschen angeht.

RedBlues
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killroy hat geschrieben:Ich bin raus. Jetzt ist es bei merz lediglich schlechter Stil, wenn er pauschal ganze Bevölkerungsgruppen mit Vorurteilen überzieht? Und die Kritiker dieses pauschalen Geschwätzes sind schuld daran, dass die AfD? …

Aber jagdhütte und Kryztina haben es gut eingeordnet. Danke. Mehr braucht es nicht mehr.

PS: die AfD ist am Ziel. Sie hat offensichtlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung davon überzeugt, dass Migration unser einzig richtiges Problem ist und sich alle anderen Probleme in Luft auflösen, wenn wir nur den Menschen sagen, sie seien hier unerwünscht. Glückwunsch.


Also ich bin nicht davon überzeugt, dass weniger oder keine Migration unsere Probleme im Land löst. Auch die Rückführung von Flüchtlingen wird unsere Probleme nicht lösen.

Merz ist sicherlich mit Schuld daran, dass wir aktuell die falschen Debatten führen und uns nicht um die wirklich wichtigen Dinge streiten. Und diese undifferenzierten Aussagen zu Migranten helfen mit Sicherheit auch nicht. Aber ich finde es fragwürdig, dass diese dann immer aufgegriffen werden, wie ein Stöckchen, und man das Spiel der Ablenkung liebend gerne mitspielt, anstatt man die Regierung mit den wirklich großen Problemen des Landes an die Wand nagelt.


Aber, ich sehe die wirtschaftliche Zukunft von Deutschland ziemlich pessimistisch. Der Südwesten wird in den nächsten Jahren erhebliche wirtschaftliche Probleme bekommen. Die Menge an Arbeitsplätzen die in der Automobilindustrie und im Maschinenbau verloren gehen werden, wird nicht abzufedern sein. Wenn überhaupt, werden viele, die Mehrheit dieser Menschen die ihren Job verlieren, einen schlechter bezahlten Job in einem anderen Tätigkeitsfeld bekommen.
Und das wird enorme Auswirkungen auf alle anderen Bereiche der Wirtschaft haben, weniger Kaufkraft heißt, dass auch an anderer Stelle weniger Nachfrage da sein wird. Das werden Einzelhandel, Bau und Service Bereiche spüren, und auch da wird es zur Reduzierung von Arbeitsplätzen kommen.
Und das hat dann auch Auswirkungen auf die Kommunen und den Staat. Weniger Steuereinnahmen heißt, dass weniger Geld da sein wird um die öffentliche Infrastruktur zu erhalten, oder neue Programme im sozialen Bereich aufzusetzen bzw die bestehenden zu erhalten.

Und das heißt am Ende auch, dass zu wenig Arbeit an zu viele Arbeitssuchende zu verteilen ist. Und jeder der dann hier zusätzlich da ist, weil er aus dem Ausland hier hergekommen ist um sein Glück zu suchen, eigentlich hier falsch ist und das Problem nur verschlimmert.

Momentan steuert die Region Stuttgart auf ein zweites Detroit zu. Man erkennt es schon wenn man die Debatten um die Haushalte von Bietigheim-Bissingen, Ludwigsburg und Stuttgart verfolgt.

Und jede Idee durch Umverteilung diese anstehende Krise zu lösen ist zum Scheitern verurteilt.

Und wenn die Wähler erst einmal real Angst um ihre Zukunft haben, dann werden die Ränder erst richtig stark werden. Wenn CDU / SPD nicht in dieser Regierungsperiode irgendwie einen Umschwung einleiten können, dann wird die AfD bald die stärkste Kraft im Land sein.
Zuletzt geändert von RedBlues am 24. Oktober 2025 19:27, insgesamt 1-mal geändert.

higgi
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RedBlues hat geschrieben:
killroy hat geschrieben:Ich bin raus. Jetzt ist es bei merz lediglich schlechter Stil, wenn er pauschal ganze Bevölkerungsgruppen mit Vorurteilen überzieht? Und die Kritiker dieses pauschalen Geschwätzes sind schuld daran, dass die AfD? …

Aber jagdhütte und Kryztina haben es gut eingeordnet. Danke. Mehr braucht es nicht mehr.

PS: die AfD ist am Ziel. Sie hat offensichtlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung davon überzeugt, dass Migration unser einzig richtiges Problem ist und sich alle anderen Probleme in Luft auflösen, wenn wir nur den Menschen sagen, sie seien hier unerwünscht. Glückwunsch.


Also ich bin nicht davon überzeugt, dass weniger oder keine Migration unsere Probleme im Land löst. Auch die Rückführung von Flüchtlingen wird unsere Probleme nicht lösen.

Aber, ich sehe die wirtschaftliche Zukunft von Deutschland ziemlich pessimistisch. Der Südwesten wird in den nächsten Jahren erhebliche wirtschaftliche Probleme bekommen. Die Menge an Arbeitsplätzen die in der Automobilindustrie und im Maschinenbau verloren gehen werden, wird nicht abzufedern sein. Wenn überhaupt, werden viele, die Mehrheit dieser Menschen die ihren Job verlieren, einen schlechter bezahlten Job in einem anderen Tätigkeitsfeld bekommen.
Und das wird enorme Auswirkungen auf alle anderen Bereiche der Wirtschaft haben, weniger Kaufkraft heißt, dass auch an anderer Stelle weniger Nachfrage da sein wird. Das werden Einzelhandel, Bau und Service Bereiche spüren, und auch da wird es zur Reduzierung von Arbeitsplätzen kommen.
Und das hat dann auch Auswirkungen auf die Kommunen und den Staat. Weniger Steuereinnahmen heißt, dass weniger Geld da sein wird um die öffentliche Infrastruktur zu erhalten, oder neue Programme im sozialen Bereich aufzusetzen bzw die bestehenden zu erhalten.

Und das heißt am Ende auch, dass zu wenig Arbeit an zu viele Arbeitssuchende zu verteilen ist. Und jeder der dann hier zusätzlich da ist, weil er aus dem Ausland hier hergekommen ist um sein Glück zu suchen, eigentlich hier falsch ist und das Problem nur verschlimmert.

Momentan steuert die Region Stuttgart auf ein zweites Detroit zu. Man erkennt es schon wenn man die Debatten um die Haushalte von Bietigheim-Bissingen, Ludwigsburg und Stuttgart verfolgt.

Und jede Idee durch Umverteilung diese anstehende Krise zu lösen ist zum Scheitern verurteilt.

Und wenn die Wähler erst einmal real Angst um ihre Zukunft haben, dann werden die Ränder erst richtig stark werden. Wenn CDU / SPD nicht in dieser Regierungsperiode irgendwie einen Umschwung einleiten können, dann wird die AfD bald die stärkste Kraft im Land sein.

So ist es leider
Und deswegen ist auch dieses Facharbeiter Argument in der Migrationsdebatte totaler Quatsch, diese Leute werden alle in den Sozialsystem lamden
von daher

Spielgerät
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Halbdaggl
RedBlues hat geschrieben:
Also ich bin nicht davon überzeugt, dass weniger oder keine Migration unsere Probleme im Land löst. Auch die Rückführung von Flüchtlingen wird unsere Probleme nicht lösen.

Merz ist sicherlich mit Schuld daran, dass wir aktuell die falschen Debatten führen und uns nicht um die wirklich wichtigen Dinge streiten. Und diese undifferenzierten Aussagen zu Migranten helfen mit Sicherheit auch nicht. Aber ich finde es fragwürdig, dass diese dann immer aufgegriffen werden, wie ein Stöckchen, und man das Spiel der Ablenkung liebend gerne mitspielt, anstatt man die Regierung mit den wirklich großen Problemen des Landes an die Wand nagelt.


Aber, ich sehe die wirtschaftliche Zukunft von Deutschland ziemlich pessimistisch. Der Südwesten wird in den nächsten Jahren erhebliche wirtschaftliche Probleme bekommen. Die Menge an Arbeitsplätzen die in der Automobilindustrie und im Maschinenbau verloren gehen werden, wird nicht abzufedern sein. Wenn überhaupt, werden viele, die Mehrheit dieser Menschen die ihren Job verlieren, einen schlechter bezahlten Job in einem anderen Tätigkeitsfeld bekommen.
Und das wird enorme Auswirkungen auf alle anderen Bereiche der Wirtschaft haben, weniger Kaufkraft heißt, dass auch an anderer Stelle weniger Nachfrage da sein wird. Das werden Einzelhandel, Bau und Service Bereiche spüren, und auch da wird es zur Reduzierung von Arbeitsplätzen kommen.
Und das hat dann auch Auswirkungen auf die Kommunen und den Staat. Weniger Steuereinnahmen heißt, dass weniger Geld da sein wird um die öffentliche Infrastruktur zu erhalten, oder neue Programme im sozialen Bereich aufzusetzen bzw die bestehenden zu erhalten.

Und das heißt am Ende auch, dass zu wenig Arbeit an zu viele Arbeitssuchende zu verteilen ist. Und jeder der dann hier zusätzlich da ist, weil er aus dem Ausland hier hergekommen ist um sein Glück zu suchen, eigentlich hier falsch ist und das Problem nur verschlimmert.

Momentan steuert die Region Stuttgart auf ein zweites Detroit zu. Man erkennt es schon wenn man die Debatten um die Haushalte von Bietigheim-Bissingen, Ludwigsburg und Stuttgart verfolgt.

Und jede Idee durch Umverteilung diese anstehende Krise zu lösen ist zum Scheitern verurteilt.

Und wenn die Wähler erst einmal real Angst um ihre Zukunft haben, dann werden die Ränder erst richtig stark werden. Wenn CDU / SPD nicht in dieser Regierungsperiode irgendwie einen Umschwung einleiten können, dann wird die AfD bald die stärkste Kraft im Land sein.


Ganz so düster sehe ich es nicht. Durch den demografischen Wandel gehen erst einmal sehr viel mehr Fachkräfte in den Ruhestand, als Arbeitsplätze verloren gehen. Da ist schon noch viel Raum für ausländische Fachkräfte. Aber eben nicht für un- oder minderqualifizierte, denn diese Arbeitsplätze werden, wie du richtig schreibst, von den in den anderen Branchen entlassenen Arbeitern besetzt werden. Gutes Interview dazu mit Fuest neulich in der FAZ, leider hinter der Paywall.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 25787.html
Auszug:
Wie finden Sie es, dass die Bundesregierung sich jetzt verstärkt um einzelne Branchen kümmert, zuletzt mit dem Autogipfel im Kanzleramt?
Das ist Chance und Risiko zugleich. Die Chance besteht darin, dass die Politik mit der Praxis spricht und die tatsächlichen Probleme erkennen kann. Das Risiko besteht darin, dass man sich dabei zu sehr auf Hilfen für bestehende Branchen konzentriert, die vielleicht nicht die Wachstumstreiber der Zukunft sind. Die Autoindustrie wird für Deutschland wichtig bleiben. Aber daneben müssen wir auch ermöglichen, dass Neues entsteht. Welche Branchen in Zukunft das Wirtschaftswachstum in Deutschland antreiben werden, wissen wir noch nicht so genau. Dazu zwei Zahlen, die illustrieren, wie die Finanzwelt das Zukunftspotential unterschiedlicher Branchen bewertet: Der Marktwert aller deutschen Stahlunternehmen zusammen liegt aktuell bei rund fünf Milliarden Euro. Das vermutlich erfolgreichste deutsche Start-up der vergangenen Jahren, der Softwareentwickler Celonis, kommt mit einem Marktwert von 13 Milliarden Euro allein auf zweieinhalbmal so viel. Ich würde jetzt also eher keinen Stahlgipfel veranstalten, um dort von fünf auf sechs Milliarden Euro zu kommen. Was wir nach meiner Meinung dagegen dringend brauchen, ist ein Gipfel für Start-ups und Innovation, nicht für das Gestern, sondern für das Morgen.

Was sagen Sie denen, die in der Stahl- oder Autobranche arbeitslos werden?
Wir haben gesamtwirtschaftlich keine hohe Arbeitslosigkeit, und das wird sich wegen der Bevölkerungsentwicklung auch nicht so schnell ändern. Das heißt: Jeder in Deutschland wird gebraucht. Ich will aber nicht verhehlen, dass Leute, die ihren Arbeitsplatz in der Industrie verlieren und eine Stelle in einem anderen Wirtschaftsbereich annehmen, beim Einkommen gewöhnlich Zugeständnisse machen müssen. Das ist bitter, gehört aber zu dem Strukturwandel, den wir nicht aufhalten können.

Digital wollen zurzeit alle sein. Wo sonst schlummert in Deutschland potentielles Wirtschaftswachstum?
Zunächst einmal bedeutet Digitalisierung, dass die gesamte vorhandene Wirtschaft mit Techniken wie der Künstlichen Intelligenz durchdrungen werden muss. Dadurch wird die Produktivität aller Branchen steigen. Deutschland muss dabei, egal in welcher Branche, auf Unternehmen setzen, die mit ihren Lösungen Marktnischen besetzen, etwa im Anlagenbau. Das ist ja schon in der Vergangenheit das Erfolgsgeheimnis unserer vielen sogenannten „Hidden Champions“ gewesen. Bei der Massenproduktion dagegen werden Schwellenländer immer Vorteile haben. Das hat sich zuletzt deutlich beim Klimaschutz gezeigt. Die Vorstellung, dass daraus ein Geschäftsmodell für Deutschland werden könnte, hat sich größtenteils als Wunschdenken entpuppt. Eben weil Wärmepumpen, Elektroautos, Solarzellen und bis zu einem gewissen Grad auch Windturbinen Massenprodukte geworden sind, die anderswo viel günstiger hergestellt werden können als bei uns.
"Das war so nicht abzusehen"

jagdhuette
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Ich glaube eher dass die Kombination aus KI, Strukturwandel und Demografie dazu führt, dass wir eher unqualifizierte Arbeiter brauchen. Abgesehen von Medizin und Pflege bleibt da vermutlich wenig übrig wofür man außergewöhnliche Qualifikationen braucht. Ob man dafür in Deutschland genügend Menschen findet bezweifle ich.

Was die Auswirkungen auf die Autoregionen betrifft, sehe ich das genauso wie Redblues. Und das ist vollkommen eigenverschuldet. Und der 100% Turnaround wurde in der letzten Regierung von der FDP boykottiert.
EV ist die Zukunft und die findet nicht in DE statt. Trotzdem hätte man genügend Potenziale Zukunftstechnologie mit zu prägen.
Die letzte Regierung hat ja viele Dinge probiert. Wurde aber kollektiv dafür angegriffen. Jetzt fehlen die Ideen und deshalb macht man weiter Oppositionspolitik- aber eben nicht gegen die Regierung sondern gegen Flüchtlinge und Bürgergeldempfänger. Beim Thema Bürgergeld sparen wir jetzt 100 mio. Unsere Rekordneuverschuldung wird in Infrastruktur und Rüstung investiert und heimlich in die Rentenkasse. Man entlastet lieber Gaskunden statt Stromkunden. Man baut lieber Gaskraftwerke statt Energiespeicher.Das ist leider keine Politik für die Zukunft. Und deshalb sehe ich es auch düster.
Journalisten diskutieren leider auch lieber über die Alibithemen und somit kommt als nächstes entweder schwarz-blau oder schwarz-rot-grün. Aber beides wird nicht funktionieren.

Man müsste wirklich dringend handeln. Aber man lenkt ab.


killroy
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Die Krise der Autobauer ist selbstverschuldet durch die Menschen, die sich vorgenommen haben, viel Geld zu verdienen. Und dieser Satz
Man müsste wirklich dringend handeln. Aber man lenkt ab.

trifft den Nagel auf den Kopf. Ich wundere mich dann immer nur, dass diejenigen, die diese nicht allzu schwere Analyse treffen, dafür auch noch angegangen werden.

Auch hier gilt: die AfD hat längst gewonnen.
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

jagdhuette
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Hier noch mal ein Kommentar, der auf linkedin von einem relativ bekannten CDU Politiker aD geteilt wurde mit den Worten:“genau so, wer sagt es den drei?(Merz, Dobrindt, Söder):
Friedrich Merz sagt, „im Stadtbild gibt es ein Problem“. Auf Nachfrage bleibt er vage, wir sollen doch „unsere Töchter fragen“. Markus Söder nennt die Kritik „eine linke Kampagne“. Alexander Dobrindt zeigt Sprachakrobatik: Die Illegale Migration sei Schuld, das "halte er für eine Tatsache". Alle drei sprechen über etwas, das sie nicht benennen, und genau das ist das Problem.

#DieLeerstelle
Das Wort „Stadtbild“ klingt harmlos, weckt aber Bilder. Von Ordnung und Vertrautheit, von „uns“ und „den anderen“. Es bleibt unklar, ob von Armut, fremder Kultur, Kriminalität oder anderer Hautfarbe die Rede ist. Die Unschärfe ist kein Zufall, sondern Taktik: Wer so redet, kann Zustimmung ernten, ohne Verantwortung zu übernehmen. Und genau deshalb wird diese Rhetorik zum Bumerang; denn die AfD wird sie in den nächsten Wahlkämpfen ausnutzen.

#DasEigentor
Wenn Politiker diffuse Bedrohungsgefühle bedienen, aber keine messbaren Ziele formulieren, säen sie Erwartungen, die sie nie erfüllen können. Wie will man „das Stadtbild verbessern“ messen? Weniger dunkle Haut an Bahnhöfen? Weniger fremde Sprachen? Genau diese Leerstelle füllt dann die AfD mit der Behauptung: „Seht ihr, die CDU redet nur, wir handeln.“ Das ist politisches Harakiri mit Ansage. Wer den Diskurs auf die Wahrnehmungsebene verlagert, verliert ihn an die Populisten.

#DieAlternative
Man hätte dasselbe Thema auch ehrlich ansprechen können, ohne zu stigmatisieren. Z.B.: „In manchen Stadtteilen und städtischen Einrichtungen gibt es massive Probleme mit Sicherheit, Belästigung und Drogen. Wir, die Politik, haben hier vieles versäumt, und wir werden das jetzt angehen.“ Das wäre weder Beschwichtigung noch Populismus, sondern Realismus mit Verantwortung. Und es würde die Bürger:innen als mündige Partner ernst nehmen statt als Empörungsmasse.

#DerRealismus
Ehrlich wäre auch: „Ein Teil der Lösung wird sein, illegale Aufenthalte zu reduzieren, insbesondere bei Straftätern.“ Das darf man sagen. Aber man sollte ergänzen: „Wir dürfen uns aber nichts vormachen. Selbst wenn wir 20 000 Menschen pro Jahr abschieben, verändert das das Stadtbild nur im Promillebereich. Die Probleme liegen tiefer: in fehlender Integration und im kommunalen Kollaps.“ Das wäre Aufrichtigkeit statt Ablenkung.

#BlickNachVorn
Politik braucht die Kraft zur Differenzierung. Wer „das Stadtbild“ beklagt, sollte über Stadtentwicklung sprechen, über Prävention, über die soziale Spaltung. Über das, was Städte wirklich verändert: Investitionen in Bildung, Begegnung, Sauberkeit und Sicherheit. Das sind Themen, die Mehrheiten verbinden könnten, wenn man sie nicht im Nebel aus Andeutungen erstickt.

#Fazit
Merz, Söder und Dobrindt wollten Stärke zeigen und lieferten Schwäche. Wer Probleme benennt, ohne sie zu verstehen, stärkt jene, die nur schreien müssen, um recht zu behalten. Stärke wäre gewesen, zu sagen: „Wir haben ein Problem. Und wir packen es an: gemeinsam, konkret und ohne Feindbilder.“ So einfach wäre das gewesen. So schwer ist es geworden.

higgi
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Grasdaggl
Statt Schreibtisch Experten zu zitieren einfach Mal in die Stadt gehen
Und vielleicht auch mal raus aus der Komfortzone und sich ganz bestimmte Straßenzüge in Berlin, Frankfurt oder Köln anschauen
Wen es da nicht graust hat den Bezug eh komplett verloren
von daher

RedBlues
Halbdaggl
killroy hat geschrieben:Die Krise der Autobauer ist selbstverschuldet durch die Menschen, die sich vorgenommen haben, viel Geld zu verdienen. Und dieser Satz
Man müsste wirklich dringend handeln. Aber man lenkt ab.

trifft den Nagel auf den Kopf. Ich wundere mich dann immer nur, dass diejenigen, die diese nicht allzu schwere Analyse treffen, dafür auch noch angegangen werden.

Auch hier gilt: die AfD hat längst gewonnen.


Immer diese unterkomplexen Aussagen.

killroy
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Granadaseggl
RedBlues hat geschrieben:
killroy hat geschrieben:Die Krise der Autobauer ist selbstverschuldet durch die Menschen, die sich vorgenommen haben, viel Geld zu verdienen. Und dieser Satz
Man müsste wirklich dringend handeln. Aber man lenkt ab.

trifft den Nagel auf den Kopf. Ich wundere mich dann immer nur, dass diejenigen, die diese nicht allzu schwere Analyse treffen, dafür auch noch angegangen werden.

Auch hier gilt: die AfD hat längst gewonnen.


Immer diese unterkomplexen Aussagen.

Stimmt. Finde ich auch
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

RedBlues
Halbdaggl
Nur kurz zum Verschulden der Automobilindustrie.

Das ist schon richtig, dass diese zu spät begonnen haben auf BEV zu setzen, diese wirklich in den Markt bringen zu wollen.

Nur, die Chinesen haben seit den 2000ern knallharte Industriepolitik betrieben, mit Strategie hier einen Markt gesucht den sie dominieren können. Sei es, dass sie die Kontrolle über seltene Erden übernommen haben (90% dieser laufen über China), Batterietechnik früh subventioniert haben, ihren Markt geschützt haben. Und im Westen dachte man sich von Seiten der Politik, der Markt regelt das schon in unserem Interesse.

Dazu, alle neuen Autobauer haben nagelneue Produktionsanlagen, einfach weil sie davor keine hatten. Das macht der Produktion günstiger, schneller, produktiver. Das heißt sie haben einen Kostenvorteil.

Und, deutsche Technologiefeindlichkeit, vs Technologieverrücktheit in China. Hier wird immer noch darüber diskutiert, ob ein Elektroauto im Alltag funktioniert, ob man damit 300 Kilometer in den Urlaub fahren kann, ob der Akku länger als 2 Jahre hält,...

Wir glauben Wärmepumpen sind eine Neue Technologie. Wird aber seit Jahrzehnten überall auf der Welt verbaut.

Und die Politik (außer evtl den Grünen) hat nicht kapiert, dass in der Zukunft günstiger Strom die Basis für unseren Wohlstand sein wird. Nein, wir bauen Gaskraftwerke statt regenerativer Energie.

killroy
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Granadaseggl
:nod:
Es wäre an der Politik in Kooperation mit der Industrie gewesen, schon vor 10 bis 20 Jahren konsequent in die Transformation einzusteigen. Aber wenige haben noch viel zu viel Profite für sich gesehen. Also hat man den Menschen Lügen erzählt, betrogen, falsche Studien in Auftrag gegeben und dafür gesorgt, dass man einfach gar nichts ändert - zum eigenen Vorteil.
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

killroy
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Granadaseggl
Und wer will nochmal im Gleichklang mit der AfD alle Windräder zurückbauen? Da war er zwar noch nicht schlechtester Kanzler aller Zeiten, aber öffentlich geäußert gilt nunmal.
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

jagdhuette
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higgi hat geschrieben:Statt Schreibtisch Experten zu zitieren einfach Mal in die Stadt gehen
Und vielleicht auch mal raus aus der Komfortzone und sich ganz bestimmte Straßenzüge in Berlin, Frankfurt oder Köln anschauen
Wen es da nicht graust hat den Bezug eh komplett verloren


Sag mir ein Land in Europa in dem es die nicht gibt? Mich irritieren Reichenviertel mit Sicherheitsdiensten, hohen Zäunen und zig Fahrzeugen pro Person ähnlich. Solche Viertel sind auch Teil des Problems. Denkst du wirklich die Leute genießen ihr Elend, wenn sie langsam aus der Pubertät raus kommen? Entweder eine kriminelle Karriere mit ständigem Risiko für Freiheit und Leben oder ein Job auf Mindestlohnniveau. Wenn das deiner Perspektive ist, kann vieles schief gehen. Von außen lässt sich das gut verurteilen.

Ich habe übrigens über 10 Jahre in kreuzberg und Neukölln gewohnt und kenne das. Die größten Assis in den Wohnhäusern waren in der Regel die Deutschen, während uns die Türken und Araber mit Essen, Freundlichkeit und Interesse begegnet sind.

RedBlues
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killroy hat geschrieben:Und wer will nochmal im Gleichklang mit der AfD alle Windräder zurückbauen? Da war er zwar noch nicht schlechtester Kanzler aller Zeiten, aber öffentlich geäußert gilt nunmal.


Hat er zwar nie gesagt, aber stimmt schon.
Gesagt hat er, dass er Windkraft für eine Übergangstechnologie hält, dass die irgendwann nicht mehr gebraucht werden und dann wieder abgebaut werden sollen, und dass er sie nicht schon findet.

Das ist zwar auch schon relativ bescheuert, aber man muss schon bei der Wahrheit bleiben. Sonst wird man nicht ernst genommen

RedBlues
Halbdaggl
jagdhuette hat geschrieben:
higgi hat geschrieben:Statt Schreibtisch Experten zu zitieren einfach Mal in die Stadt gehen
Und vielleicht auch mal raus aus der Komfortzone und sich ganz bestimmte Straßenzüge in Berlin, Frankfurt oder Köln anschauen
Wen es da nicht graust hat den Bezug eh komplett verloren


Sag mir ein Land in Europa in dem es die nicht gibt? Mich irritieren Reichenviertel mit Sicherheitsdiensten, hohen Zäunen und zig Fahrzeugen pro Person ähnlich. Solche Viertel sind auch Teil des Problems. Denkst du wirklich die Leute genießen ihr Elend, wenn sie langsam aus der Pubertät raus kommen? Entweder eine kriminelle Karriere mit ständigem Risiko für Freiheit und Leben oder ein Job auf Mindestlohnniveau. Wenn das deiner Perspektive ist, kann vieles schief gehen. Von außen lässt sich das gut verurteilen.



Und auf der anderen Seite hast du viele asiatische Gesellschaften, in denen Bildung einen so hohen Stellenwert hat, dass Kinder schon in frühen Jahren eine Brille benötigen vom ständigen lernen. Als Beispiel China und Japan. Und das liegt nicht am Schulsystem sondern dem Wert der von den Eltern der Bildung ihrer Kinder zugeschrieben wird.

In den USA ist es auch so, dass asiatische und indische Kinder besser in der Schule sind. In der gleiche Schule wie weiße bioamerikanische Kinder.

Das ist kein Vorwurf an die Migranten in Deutschland, das ist eine Feststellung wie viel Wert Bildung und Ausbildung in westlichen Ländern hat. Und in vielen Ländern des nahen Ostens. Einfach nicht so viel wie in anderen Ländern.

higgi
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Grasdaggl
RedBlues hat geschrieben:
killroy hat geschrieben:Und wer will nochmal im Gleichklang mit der AfD alle Windräder zurückbauen? Da war er zwar noch nicht schlechtester Kanzler aller Zeiten, aber öffentlich geäußert gilt nunmal.


Hat er zwar nie gesagt, aber stimmt schon.
Gesagt hat er, dass er Windkraft für eine Übergangstechnologie hält, dass die irgendwann nicht mehr gebraucht werden und dann wieder abgebaut werden sollen, und dass er sie nicht schon findet.

Das ist zwar auch schon relativ bescheuert, aber man muss schon bei der Wahrheit bleiben. Sonst wird man nicht ernst genommen

Warum ist das bescheuert?
Klar ist das eine Übergangstechnologie
Der Menschheit fällt hoffentlich irgendwann was besseres als Windanlagen ein
Zum Mars fliegen wir damit jedenfalls nicht
von daher