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Flache9
Tamasi hat geschrieben:

Okay, ich gehe mal kurz weg von Neubauer vs. Maaßen, aber der Schluss des Artikels ist halt zu lustig:
Neubauer hält Maaßen zudem vor, er verwende das Wort „Globalisten“ und dies sei ein rechtsextremes Codewort, wie laut Neubauer die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung analysiert habe. Die KAS-Studie ist freilich vieldeutiger. Der Begriff schaffe Berührungspunkte zwischen rechtsextremen und linksextremen Globalisierungsgegnern, heißt es dort.

Man müsse genau hinschauen, was sie verbinde und wo die gravierenden Unterschiede seien, hält die Studie fest. „Insofern ist Globalisierungskritik bei Rechtsextremisten auch Kapitalismuskritik und kann sich bei ihrer Artikulation in erheblichem Umfang auf das analytische Instrumentarium der linksextremen Konkurrenz stützen.“

Man glaubt es bei der Schärfe der Auseinandersetzung kaum: Könnte es da verbindende Brücken zwischen dem linken und dem rechten Lager geben?

Das fettgedruckte Finale, die vermeintliche Überraschung - das ist Satire, oder? Ist doch ein alter Hut, dass es auch bei den Linken einen gut gepflegten Antisemitismus gibt, gerne in Verbindung mit Kapitalismuskritik oder - aktuell - der reflexhaften Solidarität mit den vermeintlich unschuldig Unterdrückten überall in der Welt. So einen Reflex hatte ich auch mit 16, 17. :lol:

Beim aktuellen Hamas-Israel-Konfikt ist's doch auch mal wieder exemplarisch:
Wenn man nicht für die eine Seite ist, scheint man automatisch "ganz klar" für die andere Seite sein zu müssen. Grautöne haben's schwer. Aber so kann man einen Konflikt nicht lösen.
Fällt mir ja selbst schwer, da ich z.B. absolut kritiklos pro Israel bin. Darum würde ich auch nie den Friedensnobelpreis kriegen. factotum ist da deutlich näher dran, um das mal aufzugreifen. :-)

higgi:
Hausaufgabe, Lesen: "Flucht - eine Menschheitsgeschichte" von Andreas Kossert. Danke.

Cantona-Ausschluss:
Finde ich schade.


Wenn wir schon dabei sind. Herr Özdemir, guter Kumpel von Neubauer, macht das auch nicht besser wenn er Zitate einer Rassistin verbreitet und dabei auch noch Applaus aus den Grünen Reihen bekommt.
Diese Aussage ist eine Schande.


Monitor
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Granadaseggl
Tamasi hat geschrieben:
.... 20.05.2021 - 17:00 h

Man müsse genau hinschauen, was sie verbinde und wo die gravierenden Unterschiede seien, hält die Studie fest. „Insofern ist Globalisierungskritik bei Rechtsextremisten auch Kapitalismuskritik und kann sich bei ihrer Artikulation in erheblichem Umfang auf das analytische Instrumentarium der linksextremen Konkurrenz stützen.“

Man glaubt es bei der Schärfe der Auseinandersetzung kaum: Könnte es da verbindende Brücken zwischen dem linken und dem rechten Lager geben?

Das fettgedruckte Finale, die vermeintliche Überraschung - das ist Satire, oder? Ist doch ein alter Hut, dass es auch bei den Linken einen gut gepflegten Antisemitismus gibt, gerne in Verbindung mit Kapitalismuskritik oder - aktuell - der reflexhaften Solidarität mit den vermeintlich unschuldig Unterdrückten überall in der Welt. So einen Reflex hatte ich auch mit 16, 17. :lol:

Beim aktuellen Hamas-Israel-Konfikt ist's doch auch mal wieder exemplarisch:
Wenn man nicht für die eine Seite ist, scheint man automatisch "ganz klar" für die andere Seite sein zu müssen. Grautöne haben's schwer. Aber so kann man einen Konflikt nicht lösen.
Fällt mir ja selbst schwer, da ich z.B. absolut kritiklos pro Israel bin. Darum würde ich auch nie den Friedensnobelpreis kriegen. factotum ist da deutlich näher dran, um das mal aufzugreifen. :-)


higgi:
Hausaufgabe, Lesen: "Flucht - eine Menschheitsgeschichte" von Andreas Kossert. Danke.

....
[/quote]

Beitrag gekürzt markiert.... mit den Zitaten klappt es bei mir nicht immer perfekt...

@Tamasi, sowohl als auch.... zudem gibt es noch weitere renommierte Friedenspreise (Aachener Friedenspreis**...u.w.).

tagesschau.de

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-gaza-waffenruhe-normalisierung-101.html


Waffenruhe in Nahost Wiederaufbau in Gaza, Drohung aus Israel

Stand: 23.05.2021 12:08 Uhr

Nach der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas werden die Zerstörungen im Gazastreifen deutlich. Die UN unterstützen den Wiederaufbau. Israel befürchtet indes einen Missbrauch von Hilfslieferungen und droht mit Härte....


Kundgebung für friedliches Miteinander :nod:

...In Tel Aviv demonstrierten Tausende Menschen für friedliche Koexistenz von Juden und Arabern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zogen durch die Stadt und kamen später auf dem zentralen Habima-Platz zusammen, um Ansprachen von Politikern und Künstlern zu hören.

Ajman Odeh, Chef der wichtigsten arabischen Partei im Parlament, forderte die Gründung eines palästinensischen Staates neben Israel.

"Es gibt hier zwei Völker. Beide verdienen das Recht auf Selbstbestimmung", sagte er.
:nod:

Die Kundgebung in Tel Aviv war eine von etlichen Demonstrationen in Israel, auf denen zum Frieden zwischen Israelis und Palästinensern aufgerufen wurde.....


~~

Ministerpräsident Netanjahu bleibt die Entfernung aus dem Amt wg. Bestechung und Korruption (aktuell) erspart. :|

Am 22. Mai hätte es nach 15 Jahren die ersten Parlanents-Wahlen in Palästina gegebem. Bis auf weiteres gibt
es keine Wahlen.

~~~~

Rückblick:

Zu Parteien und Kandidaten: Knessetwahlen am 23. März. 2021

https://www.israelnetz.com/politik-wirtschaft/politik/2021/02/05/von-buendnissen-und-alleingaengen/

Isrealnetz, 5.2.2021

Von Bündnissen und Alleingängen

Obwohl er dafür eine Partei gegründet hat, sieht der Tel Aviver Bürgermeister Huldai von einer Kandidatur bei den Knessetwahlen ab. Jamina erhält Unterstützung von der ehemaligen Partei ihrer Spitzenkandidaten. Das arabische Bündnis verliert ein Mitglied.

Arabische Bündnis nur noch mit drei Parteien

Das arabische Bündnis Vereinigte Liste stellt aktuell 15 Abgeordnete. Allerdings besteht es aus vier Parteien, von denen diesmal nur noch drei miteinander kandidieren: Hadasch, Ta’al und Balad. Auf den ersten drei Listenplätzen finden sich Ajman Odeh (Hadasch), Ahmad Tibi (Ta’al) und Sami Abu Schahade (Balad).

Von dem Bündnis abgespalten hat sich Ra’am. Streit gab es unter anderem über die Forderung, dass die Liste sich für einen Kandidaten zur Regierungsbildung aussprechen sollte. Masur Abbas führt die Liste an. Ein Einzug in die Knesset ist wegen der Prozenthürde gefährdet, merkt die Zeitung „Yediot Aharonot“ an.


~

tagesschau

Palästinenser-Wahl "Es gibt keinen Grund für die Absage"


Stand: 30.04.2021 10:31 Uhr

Wegen eines Streits mit Israel um Wahllokale in Ost-Jerusalem hat der palästinensische Präsident Abbas die erste Wahl seit 15 Jahren vorerst

"Wir waren in einer schwierigen Lage. Wir haben entschieden, das Datum der Parlamentswahl zu verschieben, bis die Teilnahme von Jerusalem und seinen Menschen garantiert ist", sagte Abbas. "Jerusalem geben wir nicht auf und unsere Menschen dort werden ihre demokratischen Rechte nicht aufgeben."

Die Wahl sollte im Westjordanland, dem Gazastreifen und in Ost-Jerusalem stattfinden. Der Ost-Teil der Stadt wurde von Israel besetzt und später annektiert. Die Palästinenser beanspruchen das Gebiet jedoch als eigene Hauptstadt. Sie ersuchten Israel, die Wahl in Ost-Jerusalem zu ermöglichen. Doch von der israelischen Regierung kam offiziell nie eine Antwort.

03. Mai 2021 AFP (yahoo)

Netanjahu bietet Bennett Amt des Ministerpräsidenten im Wechsel an

https://de.nachrichten.yahoo.com/netanjahu-bietet-bennett-amt-ministerpr%C3%A4sidenten-154807957.html?guccounter=1&guce_referrer=aHR0cHM6Ly93d3cuZ29vZ2xlLmNvbS8&guce_referrer_sig=AQAAAAnSMvrHlTLENx4HHDCyscEKhE26h0HDEmeUNcGXbLlpMcen1-kfNKIUYX2CnZi5aig9tz1Vgv4Ngpb18zZyU_QMsKnKLsv5uyFV_NBaF0Yn_dyZEZ9KHa9kNK92eail9SmoXJbHUj-5hgHYyjluNr8rx9xPKYy6ik2-AWcQrS4b

Kurz vor Ablauf der Frist für eine Regierungsbildung in Israel hat der geschäftsführende Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen letzten Versuch unternommen, ein Regierungsbündnis zu schmieden. Er bot dem Chef der religiös-nationalistischen Partei Jamina, Naftali Bennett, am Montag das Amt des Regierungschefs in einem Wechselmodell an, um eine "linke Regierung" zu verhindern. Bennet könne im ersten Jahr Ministerpräsident werden, erklärte Netanjahu in einem Facebook-Video.

Ex-Verteidigungsminister Bennett, ein einstiger Verbündeter Netanjahus, wies das Angebot aber zurück. Er sei jederzeit bereit, eine rechtsgerichtete Regierung zu bilden, sagte Bennett. Wenn Netanjahu dies nicht gelinge, "werden wir eine Einheitsregierung bilden". Eine erneute Neuwahl müsse unbedingt verhindern werden.

Sollte es Netanjahu bis Dienstagnacht nicht gelingen, eine Regierung zu bilden, kann der israelische Präsident Reuven Rivlin einem anderen Politiker den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen. Im Gespräch ist Oppositionsführer Jair Lapid von der liberalen Partei Jesch Atid. Um nicht zum fünften Mal binnen zwei Jahren wählen zu müssen, hatte Lapid am Wochenende zur Bildung einer Einheitsregierung aufgerufen.

Netanjahu führte am Montag letzte Gespräche mit möglichen Koalitionspartnern. Der langjährige rechtskonservative Ministerpräsident, gegen den ein Korruptionsverfahren läuft, war nach der Wahl vom 23. März erneut mit der Regierungsbildung beauftragt worden. Seine Likud-Partei war bei der vierten Wahl binnen zwei Jahren mit 30 von 120 Parlamentssitzen stärkste Kraft geworden.

Um die fehlenden Sitze für eine Mehrheit von 61 Stimmen in der Knesset zu erhalten, ist Netanjahu neben Bennetts Jamina-Partei auf die extremistische Partei Religiöser Zionismus angewiesen. Außerdem könnte er die Unterstützung der konservativen islamischen Raam-Partei brauchen. Die Partei Religiöser Zionismus hat eine Zusammenarbeit mit Raam jedoch bereits ausgeschlossen.


~~
OT OT

2004 traf ich Eren Keskin in Pforzheim, 2004 Internationale Preisträgerin des Aachener Friedenspreis sowie türkisch-kurdische Anwältin und Menschenrechtlerin.

Bild

Sie setzte sich u. a. für Leyla Zana, 1995 Preisträgerin Aachener Friedenspreis, ein. Leyla Zana war zu der Zeit, als ich Eren Keskin traf, noch in Ankara inhaftiert. Für Leyla Zana habe ich mich auch jahrelang mit anderen eingesetzt und Eren Keskin konnte eine Grußbotschaft mit nach Ankara nehmen, auch der Mitarbeiter von Claudia Roth, der mit ihr nach Ankara zum Gefängnis reiste und mich davor kontaktierte. Er und Claudia Roth waren sich damals nicht sicher, ob man sie zu Leyla Zana lässt.

Am 9. Juni 2004 wurde Leyla Zana endlich aus dem Gefängnis entlassen. Viele freuten sich, ich natürlich auch besonders.

Bei einer erneuten Verhandlung kam die 11. Große Strafkammer in Ankara im März 2007 erneut zu einem Schuldspruch, senkte aber das Strafmaß auf 7,5 Jahre.

Eine besonders erfreuliche Nachricht erhielt der Friedenspreis im Jahr 2004 aus der Türkei.

Die kurdische Preisträgerin Leyla Zana wurde zusammen mit ihren Mitstreitern Selim Sadak, Hatip Dicle und Orhan Dogan aus ihrer jahrelangen Gefangenschaft freigelassen.

Die Nachricht der Entscheidung des türkischen Gerichtshofes war überraschend und die Resonanz überwältigend. Die türkische Zeitung Milliyet“ bezeichnete dieses Ereignis als einen „historischen Tag“.

Ein Symbol der Versöhnung sollte die Freilassung Zanas und ihrer politischen Freunde sein, genauso wie die erstmalige Ausstrahlung eines Fernsehprogramms in kurdischer Sprache. Dabei war der türkische Staat in erster Linie bemüht, durch diese Gesten einen guten Eindruck in Europa zu hinterlassen, schließlich bewarb man sich doch um eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union.


Auszeichnungen Leyla Zana

1994: Professor-Thorolf-Rafto-Gedenkpreis
1995: Sacharow-Preis
1995: Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte
1995: Aachener Friedenspreis
2009: Höchster Preis der türkischen Menschenrechtsorganisation İHD
Ehrenbürgerin von Genf
Nominierung für den Friedensnobelpreis 1995 und 1998


Aachener Friedenspreis

Internationale Preisträgerinnen: „Die Frauen in Schwarz“ Die israelische Gruppe „Frauen in Schwarz“ protestierte auf friedliche Weise gegen die militärische Besetzung des Westjordanlandes durch das israelische Militär. Dabei trugen sie schwarze Kleidung, um ihrer Solidarität und Trauer mit den Opfern auf beiden Seiten des israelisch-palästinensischen Konflikts Ausdruck zu verleihen. In der Mittagszeit sammelten sich die „Frauen in Schwarz“ auf öffentlichen Plätzen der Städte Jerusalem, Haifa und Tel Aviv. Die Lösung des Konfliktes sehen sie in der Aufnahme unverzüglicher Friedensverhandlungen mit dem Ziel „Zwei Staaten für zwei Völker“
I could write several novels about what I do not know.



Tifferette
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Grasdaggl
Politisch wird es spätestens dann, wenn sie ne Ministererlaubnis für den Zusammenschluss wollen.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

RedBlues
Halbdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Gehört das nicht auch in den Börsenfred?


Da garantiert auch hin, aber das Thema ist ja sehr politisch.

Vonovia und Deutsche Wohnen sagen demnach zu, ihre regulären Mieterhöhungen über ihren Berliner Bestand insgesamt in den nächsten drei Jahren auf höchstens ein Prozent jährlich und in den beiden nachfolgenden Jahren auf den Inflationsausgleich zu begrenzen.


Man darf gespannt sein, wie das weiter gehen wird



higgi
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Grasdaggl
Mal kurz was anderes

Leute kauft mehr Diesel SUVs, dieses kalte Wetter kotzt mich an.
Wir schlittern sehenden Auges in eine Eiszeit rein und uns fällt nix besseres ein als CO2 zu sparen.
Wir werden uns noch wünschen es wäre 5 grad wärmer
von daher

Unter Westfalen
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Grasdaggl
RedBlues hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:Gehört das nicht auch in den Börsenfred?


Da garantiert auch hin, aber das Thema ist ja sehr politisch.

Vonovia und Deutsche Wohnen sagen demnach zu, ihre regulären Mieterhöhungen über ihren Berliner Bestand insgesamt in den nächsten drei Jahren auf höchstens ein Prozent jährlich und in den beiden nachfolgenden Jahren auf den Inflationsausgleich zu begrenzen.


Man darf gespannt sein, wie das weiter gehen wird


Tropfen auf den heißen Stein.
Aber immerhin.
Ohne Mietpreisbremse wären sie in der Erkenntnis wahrscheinlich nicht so weit.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

RedBlues
Halbdaggl
Naja, man weiß nicht, in Frankfurt hat vonovia letztes Jahr einen ähnlichen Deal mit der Stadt gemacht, mit der Zusage der Stadt den Wohnungsbau zu beschleunigen.

Das Problem in Berlin ist ja, dass es weniger Wohnungen zum vermieten gibt wie Menschen die in Berlin wohnen wollen.

Mit einer Mietpreisbremse oder einem Mietendeckel löst man ja den Fakt nicht auf, dass sich 50 Leute auf eine Wohnung bewerben.


Anderer Ort ähnlich verrückte Lage, in meiner Heimatstadt im Speckgürtel von Stuttgart haben sie relativ hässliche super günstige Reihenhäuser gebaut, kostet das Häuschen im stile gehobenen Sozialbaus stolze 750k. Ohne Fußbodenheizung. Vielleicht kann man mit den ganzen Vorschriften gar nicht mehr kostengünstig bauen.


Frank N Furter
"Baerbock will Benzinpreis um 16 Cent anheben – und Tempolimit 130"*

Das verstehe ich einfach nicht. Ich wäre ja ein absoluter Befürworter das Autofahren drastisch zu verteuern. Mindestens so stark, dass die anderen Verkehrsteilnehmer, allen voran die Radfahrer und Öffis, das nicht auch noch steuerlich quersubventionieren müssen.

Aber warum ist Frau Baerbock, respektive die Grünen so einfaltslos bis richtiggehend einfältig? Eine pauschale Benzinpreiserhöhung trifft vor allem diejenigen Arbeitnehmer, die existentiell auf das Auto angewiesen sind und nicht gut verdienen. Außerdem setzt dann wieder der übliche Grenzverkehr zum billiger Tanken in die Nachbarländer ein, was ja ökologisch auch eher kontraproduktiv ist.

Warum werden nicht alle Formen der staatlichen Gebühren und Besteuerungen die es bisher gibt abgeschafft und in einer einfacheren, neuen Version vereinheitlicht? Bürokratieabbau und Effizienzsteigerung und bessere Zielorientierung wären möglich. Auf jeden Fall müsste man die Kosten je nach Autotyp und CO2-Effizienz deutlich spreiten! Ein kleiner Stadtflitzer mit 700 kg Gewicht, der mit Strom betrieben wird, sollte sehr günstig betrieben werden können. Während ein fetter Benzin SUV mindestens 10.000 Euro im Jahr kosten sollte, so dass diejenigen Leute, die sich dann immer noch so eine Kiste leisten wollen, wenigstens einen ordentlichen Beitrag zum Verkehrswandel leisten.

Mit so plumpen Lösungsvorschlägen, welche so offensichtlich in der Dimensionierung und in der Wirkung kaum etwas ändern werden, machen sich die Grünen nicht wirklich zu einer Alternative beim Klimaschutz gegenüber den Altparteien.

* https://www.tagesspiegel.de/politik/off ... 41692.html

RedBlues
Halbdaggl
@ frank n furter

einerseits stimme ich dir zu, es ist doch ziemlich einfallslos, andererseits stimme ich dir aber auch wiederum nicht zu :mrgreen:

die Größe des Autos und wie schwer dieses ist, sollte eigentlich gar nicht wichtig sein. Wenn es um C02 Reduzierung geht ist das einzige was man regeln muss, wie viel der Sprit kosten soll. Darüber steuert man einiges auf einmal. Große Autos, SUVs, verbrauchen im Regelfall deutlich mehr Sprit als kleine Autos mit einem vernünftigen CW-Wert. Neue Autos verbrauchen häufig weniger Sprit wie alte Autos.

Erhöht man die Kosten für Benzin, dann steuert man damit auch den Markt, welche Autos gekauft werden und man schafft Anreize, dass die Menschen auf andere Verkehrsmittel umsteigen, die dann günstiger werden im Vergleich.

Darüber hinaus würde ich die Subventionierung auf Diesel abschaffen, die ist nicht notwenig für Privatpersonen.

Wenn es um den Arbeitsweg geht, dafür hat man die Pendlerpauschale, evtl. spielt man dann bei der wie hoch man die fördern möchte.

Ich denke, das ist am Ende schon die beste Variante die Art der Neuwagen zu lenken, vor allem auch, da dies auch den Wert auf dem Gebrauchtwagenmarkt beeinflusst.


Und jetzt aus meiner ganz persönlichen Sicht. Ich fahre die Edelversion des Polos, Baujahr 2015. Ich verbrauche wenn ich ehrlich mit mir bin ca. 6,5 Liter auf 100 Kilometern und pendle (wenn nicht gerade Corona ist) ungefähr 32 Kilometer am Tag hin und zurück. Insgesamt fahre ich im Jahr ungefähr 11.000 Kilometer, zwischen 6 und 7000 Kilometer sind für die Arbeit. Ich gebe ihm Jahr also ungefähr 1072 Euro für Benzin aus. Würde sich der Benzinpreis auf 2 Euro erhöhen, käme ich ungefähr auf 1500 Euro. Das ist nicht wenig, aber ich kann nicht auf die Öffentlichen umsteigen (dann wäre ich morgens und Abends 3 Mal solange unterwegs), und trotzdem würde ich bei 2 Euro für den Liter kein neues Auto kaufen. Ich würde dann zwar im Jahr 1000 Euro an "Kilometergeld" sparen, hätte aber Anschaffungskosten minus Verkaufserlöse von ca. 25.000 Euro stehen.

Ergo, für mich ist das meiner Meinung nach kein wirtschaftliches Verhalten. Ein neues Auto wird dann angeschafft, wenn das alte Auto aufgrund von Reparaturen, Lebensumständen oder Regulierungen nicht mehr zeitgemäß ist. Für meinen persönlichen CO2 Fußabdruck dürfte das darüberhinaus sogar noch besser sein, als jetzt zum Beispiel ein Elektroauto zu kaufen.

RedBlues
Halbdaggl
weil es mir gerade aufgefallen ist, wenn man einzelne PKW Klassen unterschiedlich besteuert, also prinzipiell größere Autos höher, dann führt das dazu, dass Familien schlechter gestellt werden, die kaufen ja im Regelfall größere Autos, weil sie mehr Platz möchten. Und SUVs höher besteuern hört sich erst einmal ganz einfach an, aber ab wann ist ein Auto ein SUV, der neue Ford Kuga ist ein Kleinwagen, aber sieht für mich nach einem SUV aus....

Iron
Grasdaggl
Bringt ja nichts, wenn wir hier Steuern erhöhen und die Verbrenner dann in anderen Ländern weiter fahren. In erster Linie brauchen wir weniger Konsum und einen "sauberen" Kraftstoff, wenn man etwas für das Klima machen möchte.

RedBlues
Halbdaggl
Gibt allerdings auch noch den Haken, dass die meisten vermutlich gar keinen Neuwagen kaufen, sondern auf dem Gebrauchtwagenmarkt ihr neues Fahrzeug kaufen. Denke man kann hier durchaus mehr steuern, aber durch KfZ Steuer wird das weniger gelingen, zudem ist das für diejenigen die sich gar kein neuen Fahrzeug leisten können höchst unfair.

Denke das Thema muss man einfach mit der Zeit lösen lassen, die Hersteller werden immer weniger Verbrennungsmotoren verkaufen, dann löst sich das langsam von selbst auf

Frank N Furter
RedBlues hat geschrieben:Und jetzt aus meiner ganz persönlichen Sicht.


Ja, Dein persönliches Beispiel ist sehr gut, weil es wirklich ganz eindrücklich zeigt, dass eine Benzinpreiserhöhung um 16 Cent kaum etwas bringt. Das wundert mich ja auch an Baerbocks jetzigem Vorschlag. In der Vergangenheit kamen von den Grünen ja schon Vorschläge nach 5 oder 6 € pro Liter. Weil das der Preis sei, den die Autofahrer zahlen müssten, sollten sie wirklich alle Kosten tragen müssen, die das Autofahren in Deutschland verursacht. Die jetzige Forderung für den Wahlkampf ist so "weichgespült", dass man ihr förmich ansieht, wie sehr sie von den politischen Gremien der Grünen als politische Wahlkampf-Strategie entworfen wurde. Abgesehen davon, dass eine Bezinpreiserhöhung auf z.B. 5 € dazu führen würde, dass die halbe Republik fortan in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Österreich, Tschechien, Polen oder Dänemark tankt. Und bei solch wirksamen Preiserhöhungen würden auch diejenigen, die in größerer Entfernung zu einer Grenze wohnen, sich für 500 € Spritkanister kaufen. Kurz: Die Benzinpreiserhöhung ist zwar ein effizientes Steuerungswerkzeug des Verbrauchs, aber pragmatisch leider nicht geeignet. Das wissen wir ohne spekulieren zu müssen, schlicht aus den Erfahrungen der Vergangenheit.

Ansonsten bin ich auch ganz Deiner Meinung, insbesondere was den Punkt mit dem CO2 betrifft. Natürlich sollte man letztlich nicht die Größe eines Autos besteuern, sondern dessen CO2-Ausstoß. Es gäbe heute auch nochmal sehr viel mehr Möglichkeiten mit digitalen Technologien den CO2 Ausstoß eines KFZ zu ermitteln und viel direkter zu besteuern.

Das ist ja letztlich das enttäuschende an Baerbocks Vorschlag: man kann ihn ja noch nicht mal mit altem Wein in neuen Schläuchen vergleichen. Wenn die Grünen bei dieser Art von Vorschlägen nicht mal wirklich mit echten Innovationen aus dem Quark kommen, sehe ich buchstäblich schwarz für ihre Regierungs-Ambitionen.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Grünen bereits in 11 Bundesländern mitregieren. Wenn ich mir dann anschaue, wie es dort z.B. um den öffentlichen Nahverkehr bestellt ist, das ist ein Trauerspiel. Da muss jetzt deutlich mehr kommen.


Iron hat geschrieben:Bringt ja nichts, wenn wir hier Steuern erhöhen und die Verbrenner dann in anderen Ländern weiter fahren. In erster Linie brauchen wir weniger Konsum und einen "sauberen" Kraftstoff, wenn man etwas für das Klima machen möchte.


Das ist ja ein Pseudoargument. Natürlich wird das Klima nicht in Deutschland gerettet. Das ist jedem soweit klar. Nur müssen hochindustrialisierte Länder wie Deutschland als erstes den Nachweis erbringen, dass man volkswirtschaftlich erfolgreich nachhaltig wirtschaften kann. Wenn wir das nicht hinbekommen, wird sich kein anderes Land auf den Weg machen. Dazu gehört natürlich auch, dass wir sowohl unseren Lebenswandel anpassen - ohne wird es kaum gehen - als uns auch technologisch noch erheblich weiterentwickeln. Technologische Weiterentwicklungen, die wir dann den Schwellenländern zur Verfügung stellen können, damit es auch global funktioniert.

Iron
Grasdaggl
Frank N Furter hat geschrieben:Das ist ja ein Pseudoargument. Natürlich wird das Klima nicht in Deutschland gerettet. Das ist jedem soweit klar. Nur müssen hochindustrialisierte Länder wie Deutschland als erstes den Nachweis erbringen, dass man volkswirtschaftlich erfolgreich nachhaltig wirtschaften kann.


Das können wir nur erreichen, wenn wir die "schmutzige Industrie" nicht outsourcen.

Frank N Furter hat geschrieben:Technologische Weiterentwicklungen, die wir dann den Schwellenländern zur Verfügung stellen können.


Das hat mit dem Thema Auto nichts zu tun? Wenn wir hier umsteigen, werden unsere alten Verbrenner weiterfahren. Wir müssen schon eine Lösung finden bei dem wir weniger konsumieren. Das heißt dann auch Verbot von Automobilen, gerade in der Stadt wo der ÖPNV gut ausgebaut ist. Das ist dann eben der Tod einer Branche oder zumindest ein deutlicher Wirtschafgtsrückgang. Aber es gibt hier keine Lösung, bei dem wir weiter so konsumieren und dabei auch nur eine Kleinigkeit für die Umwelt/Klima erreichen werden. Das muss man sofort angehen, alles andere ist Pseudeargumentation. Gesellschaft bla bla, das wird in 50 Jahren nicht besser werden, wenn wir nicht anfangen zu handeln.

RedBlues
Halbdaggl
Frank n Furter

das größte Problem welches ich sehe ich eigentlich, dass man, wenn man zum Beispiel die KfZ Steuer massiv anhebt, so sehr, dass man einen Steuerungsmechanismus bekommt der tatsächlich hin zu sehr Sprit sparenden PKWs steuert, bzw gleich ganz weg vom Verbrenner, dies den weniger bemittelten Teil der Bevölkerung viel stärker trifft als die "reichen".

Wenn ich mit meinem Einkommen mir ein neues Auto kaufen muss, evtl noch nicht mal einen Gebrauchtwagen und ich dann 25k vom Konto abheben muss, dann ärgert mich das weil ich das zu diesem Zeitpunkt sonst nicht gemacht hätte. ABER ein ganz ordentlicher Teil der Bevölkerung wird vor dem Problem stehen, dass er das irgendwie finanzieren muss und wenn er das nicht kann, die höheren Steuern einfach zahlen muss, weil ihm eine Neuanschaffung nicht möglich ist.

Wenn man die Kraftstoffpreise so sehr erhöht, dass dadurch eine Steuerungswirkung direkt entsteht, man also nicht wie ich sagt, lohnt sich für mich nicht, dann trifft das auch diejenigen die nicht auf ein neueres Auto, evtl. gleich Elektroauto ausweichen können.

Das trifft dann am Ende wieder unteren Einkommen mehr als die höheren Einkommen. Und der Teil des Landes der mit Firmenfahrzeugen unterwegs ist, oder sich eh jedes Jahr oder alle 2 Jahre ein neues KfZ rauslässt, den trifft es fast gar nicht.


Thema sauberer Kraftstoff, also e-Fuels. Nun da muss man sich nichts vormachen, die sollten zwar für den Fahrzeugbestand entwickelt werden, auch dass Young- und Oldtimer weiter fahren können, aber dieser wird sich aus Kostensicht nicht halbwegs wettbewerbsfähig herstellen lassen, die werden dann vermutlich im Bereich 3-5 Euro liegen.

Was Iron gerade neu geschrieben hat ist auch ein Punkt
Die ärmeren Länder, Schwellen- und Entwicklungsländer werden nicht so schnell auf Elektrofahrzeuge umsteigen können wie das wir in den Industrieländern können. In diesen Ländern ist teilweise der Netzausbau noch nicht mal in jedem Haus angekommen, wie will man da so schnell auf Autos umsteigen die dann auch noch Strom benötigen? Dazu noch die Kosten, die die ja auch irgendwie finanzieren müssen.

ÖPNV kann in Deutschland mit dabei helfen den CO2 Ausstoß zu verringern, nur wer raus aus den Städte geht, der merkt schnell, dass das mit dem ÖPNV nicht so einfach ist. Und das Thema arbeiten von zuhause ist da auch nicht wirklich eine Lösung. Den Arbeitsplatz ins eigene Zuhause zu verlegen, das ist für mich kein Fortschritt, für das Gegenteil haben die Gewerkschaften früher gekämpft.

Frank N Furter
Iron hat geschrieben:
Frank N Furter hat geschrieben:Das ist ja ein Pseudoargument. Natürlich wird das Klima nicht in Deutschland gerettet. Das ist jedem soweit klar. Nur müssen hochindustrialisierte Länder wie Deutschland als erstes den Nachweis erbringen, dass man volkswirtschaftlich erfolgreich nachhaltig wirtschaften kann.


Das können wir nur erreichen, wenn wir die "schmutzige Industrie" nicht outsourcen.


Ja, in der Tat: Das ist ein guter Punkt! Länder wie Deutschland müssen letztlich auch zeigen, dass man in unserem Land wieder Aluminium herstellen kann und das Energieproblem bei der Herstellung nicht eben einfach nur outgesourced wurde. Dazu muss man halt tatsächlich sehr viel Sonnenenergie nutzbar machen. Das ist alternativlos.

Iron hat geschrieben:
Frank N Furter hat geschrieben:Technologische Weiterentwicklungen, die wir dann den Schwellenländern zur Verfügung stellen können.


Das hat mit dem Thema Auto nichts zu tun? Wenn wir hier umsteigen, werden unsere alten Verbrenner weiterfahren. Wir müssen schon eine Lösung finden bei dem wir weniger konsumieren. Das heißt dann auch Verbot von Automobilen, gerade in der Stadt wo der ÖPNV gut ausgebaut ist. Das ist dann eben der Tod einer Branche oder zumindest ein deutlicher Wirtschafgtsrückgang. Aber es gibt hier keine Lösung, bei dem wir weiter so konsumieren und dabei auch nur eine Kleinigkeit für die Umwelt/Klima erreichen werden. Das muss man sofort angehen, alles andere ist Pseudeargumentation. Gesellschaft bla bla, das wird in 50 Jahren nicht besser werden, wenn wir nicht anfangen zu handeln.


Naja, da sind wir uns ja einig. Im Prinzip könnten wir schon noch (Elektro-)Autos fahren, wenn wir den Strom dafür klimaneutral erzeugen können. Das sollte ja perspektivisch unsere Ausgabe sein. Man muss natürlich auch mal schauen, wie viele Elektroautos und -Batterien man überhaupt klimaverträglich herstellen kann. Ich glaube, diese Frage ist immer noch nicht abschließend beantwortet.

Aber das Autofahren ist ja nur ein Punkt unter vielen. Wir müssen überall deutlich "besser" werden, damit das in der Gesamtbilanz jemals klimaneutral werden kann. Also auch was Urlaube betrifft, müssen wir letztlich wieder eine andere Einstellung dazu finden, was wir unter Erholung verstehen und wie wir fremde Länder und Kulturen erfahren wollen (man muss ja nicht überall selbst gewesen sein...). Wir müssen auch andere Produkte herstellen, regionaler, ohne die irren Tranport-CO2-kosten usw. Deswegen meinte ich ja: Ich kann heute nicht erkennen, dass man in näherer Zukunft (sagen wir ma die nächsten 50 Jahre) nur alleine mit technologischem Forschritt den Klimawandel, bzw. dessen Anteil an wirklich katastrophalen Folgen, noch aufhalten könnte. Ohne erhebliche Änderungen im Lebensstil und damit ja letztlich in unseren Wertvorstellungen!, wird es nicht gehen.

Mal sehen, ob zum Ende des Jahrhunderts dann der ITER kommt. Sollten wir es wirklich schaffen aus Fussionsenergie unseren Energiebedarf zu decken, können wir wieder genauso schweinigeln wie zu unseren "besten Zeiten". Aber das ist bisher nur eine noch sehr ferne Hoffnung.

PS: Scheiß gequote, sorry für das Chaos

Wundermann
Granadaseggl
Es geht nicht nur den CO2 Ausstoß beim Fahren.
Eine ganzheitliche Betrachtung muss auch den Ausstoß bei der Herstellung berücksichtigen. Da kommt ein Altauto plötzlich ganz anders weg. Oder auch benzingetriebene Zweiräder die zum Pendeln genutzt werden.

RedBlues
Halbdaggl
Also auch was Urlaube betrifft, müssen wir letztlich wieder eine andere Einstellung dazu finden, was wir unter Erholung verstehen und wie wir fremde Länder und Kulturen erfahren wollen (man muss ja nicht überall selbst gewesen sein...).


doch, wer das möchte sollte unbedingt so viele Ländern wie möglich besuchen und dort die Kultur kennenlernen. Damit meine ich ausdrücklich nicht 2 Wochen All-Inclusive-Tempel in der Dom-Rep, sondern tatsächlich vor Ort die Kultur kennenlernen, die Menschen, das Leben. Das hilft der Völkerverständigung, lässt unseren Blick für andere Länder und deren Herausforderungen besser schärfen als jedes YouTube Video, und wenn es auch in VR konsumiert werden sollte.

Wir müssen auch andere Produkte herstellen, regionaler, ohne die irren Tranport-CO2-kosten usw.

unbedingt, wo möglich sollte man sich viel mehr auf regionale Erzeugung konzentrieren, hier erkennt man mittlerweile sogar einen Trend

Mal sehen, ob zum Ende des Jahrhunderts dann der ITER kommt. Sollten wir es wirklich schaffen aus Fussionsenergie unseren Energiebedarf zu decken, können wir wieder genauso schweinigeln wie zu unseren "besten Zeiten".

Das würde natürlich ganz viele Probleme die wir bei der Umstellung hin zu einer CO2 neutralen Gesellschaft haben lösen. Leider scheint das nicht rechtzeitig fertig zu sein, als dass wir es nutzen können bevor wir nicht wenigstens geplant haben, neutral zu sein.

Frank N Furter
RedBlues hat geschrieben:Frank n Furter
das größte Problem welches ich sehe ich eigentlich, dass man, wenn man zum Beispiel die KfZ Steuer massiv anhebt, so sehr, dass man einen Steuerungsmechanismus bekommt der tatsächlich hin zu sehr Sprit sparenden PKWs steuert, bzw gleich ganz weg vom Verbrenner, dies den weniger bemittelten Teil der Bevölkerung viel stärker trifft als die "reichen".


Das könnte man steuern. Am besten natürlich ganz direkt über den realen CO2-Ausstoß, oder aber erstmal nur indirekt über den Verbrauch. Wenn Du Menschen, die ein Auto fahren, das aktuell nur 3-4 Liter verbraucht, nicht schlechter stellst als heute, dann kannst Du die Akzeptanz in diesem Teil der Bevölkerung wahren. Danach muss es natürlich ganz deutliche Sprünge geben. Wer ein Auto fährt, das 4-6 Liter verbraucht, sollte schon einen gewissen (noch verkraftbaren) Kostendruck spüren, der es gerade für Geringverdiener attraktiv macht günstigere Varianten in Zukunft anszustreben. Aber ab 7 Liter gibts dann keine Gnade mehr. Da kann man gleich um den Faktor 10 nach oben. Und ab 9 Liter dann Faktor 100. Autos die über 9 Liter auf 100 km brauchen, dürfen technologisch keinerlei Zukunft mehr haben.

RedBlues hat geschrieben:Wenn ich mit meinem Einkommen mir ein neues Auto kaufen muss, evtl noch nicht mal einen Gebrauchtwagen und ich dann 25k vom Konto abheben muss, dann ärgert mich das weil ich das zu diesem Zeitpunkt sonst nicht gemacht hätte. ABER ein ganz ordentlicher Teil der Bevölkerung wird vor dem Problem stehen, dass er das irgendwie finanzieren muss und wenn er das nicht kann, die höheren Steuern einfach zahlen muss, weil ihm eine Neuanschaffung nicht möglich ist.


Absolut nachvollziehbar. Deswegen sollte man ja auch nicht unbedingt das "Hauruck-Verfahren" zur Ultima Ratio machen. Statt jetzt kaum wirkmächtige 16 Cent Spritpreiserhöhung ins Spiel zu bringen, wäre es sinnvoll eine deutlich ambitioniertere Preisspirale aufzuzeigen, welche aber gestaffelt über die nächsten Jahre in Kraft tritt, so dass sich die Verbraucher selbst einen Plan machen können, wie lange sie ihre aktuelle Kiste noch fahren wollen und wann es dann wirklich deutlich lukrativer wird, ein besseres Auto zu kaufen.

RedBlues hat geschrieben:Was Iron gerade neu geschrieben hat ist auch ein Punkt
Die ärmeren Länder, Schwellen- und Entwicklungsländer werden nicht so schnell auf Elektrofahrzeuge umsteigen können wie das wir in den Industrieländern können. In diesen Ländern ist teilweise der Netzausbau noch nicht mal in jedem Haus angekommen, wie will man da so schnell auf Autos umsteigen die dann auch noch Strom benötigen? Dazu noch die Kosten, die die ja auch irgendwie finanzieren müssen.


Das ist sicherlich richtig. Aber uner "Hauptproblem" diesbezüglich, sind ja gerade die Chinesen und deren unfassbar schnelle automobilisierung in den letzten 20 Jahren. Die könnten schon heute auch auf mehr Elektro umstellen und machen das ja sogar. Ich bin da kein Experte, aber neulich las ich, dass Volkswagen in China fast nur noch Elektroautos verkaufen kann. Im Grunde sind die also schon geistig weiter als wir, falls das so stimmt.

RedBlues hat geschrieben:ÖPNV kann in Deutschland mit dabei helfen den CO2 Ausstoß zu verringern, nur wer raus aus den Städte geht, der merkt schnell, dass das mit dem ÖPNV nicht so einfach ist. Und das Thema arbeiten von zuhause ist da auch nicht wirklich eine Lösung. Den Arbeitsplatz ins eigene Zuhause zu verlegen, das ist für mich kein Fortschritt, für das Gegenteil haben die Gewerkschaften früher gekämpft.


Da wäre ich nicht so apodiktisch. Für einige Menschen ist Homeoffice "ein Traum". Alleine dadurch, dass sie 2-3 Stunden Fahrzeit pro Tag in Lebenszeit zurückverwandeln können. Für andere ist es untauglich, weil sie bei ihrer Arbeit gerade den Faktor Soziales sehr schätzen und dieser Teil wesentlich zu ihrer Arbeitszufriedenheit beiträgt. Man sollte also denen, die davon profitieren möglich machen. Alleine das brächte schon wieder einen kleinen Beitrag zur Gesamtbilanz, da unser ÖPNV ohnehin überhaupt nicht aufnahmefähig dafür wäre, wenn jetzt alle plötzlich auf Öffis umsteigen wollten. Und Öffis fressen halt immer auch noch Infrastruktur und Energie, das sollte man nicht ganz vergessen.

Frank N Furter
RedBlues hat geschrieben:
Also auch was Urlaube betrifft, müssen wir letztlich wieder eine andere Einstellung dazu finden, was wir unter Erholung verstehen und wie wir fremde Länder und Kulturen erfahren wollen (man muss ja nicht überall selbst gewesen sein...).


doch, wer das möchte sollte unbedingt so viele Ländern wie möglich besuchen und dort die Kultur kennenlernen. Damit meine ich ausdrücklich nicht 2 Wochen All-Inclusive-Tempel in der Dom-Rep, sondern tatsächlich vor Ort die Kultur kennenlernen, die Menschen, das Leben. Das hilft der Völkerverständigung, lässt unseren Blick für andere Länder und deren Herausforderungen besser schärfen als jedes YouTube Video, und wenn es auch in VR konsumiert werden sollte.


Das überzeugt mich ehrlich gesagt heute nicht mehr, RedBlues. Zum einen ist die Gruppe, die wirklich Kontakt mit Einheimischen aufnimmt und sich mit der Kultur eines anderen Landes auseinandersetzt, erschreckend gering - nach meinen persönlichen Erfahrungen, zumindest. Wie viele Urlauber machen das? Mehr als 1%? Ich befürchte nicht.

Außerdem gehts ja hier nicht nur ums "Kontaktaufnehmen" zu einer kleinen Gruppe zufällig Ausgewählter. Wer sich für eine fremde Kultur interessiert, kommt nicht umhin Bücher zu lesen, deren Geschichte, Herkunft und Wandeln zu begreifen und die Sprache zu lernen. Das macht "man" nicht mal so jedes Jahr für immer wieder einen neuen Urlaub im warmen Süden...

Ich kann heute wunderbar eine ARTE-Doku über Island anschauen und dabei meinen Wunsch diese Gegend besser kennenzulernen befriedigend stillen. Ich muss nicht einer von 7,9 Milliarden Heinis sein, die vorgeben überall mal gewesen sein zu müssen, um sich dann als "Experten" vor Ort zu fingieren. Dieses komische Getue sollte eigentlich mal der Vergangenheit angehören können.

Ich kann sogar ganz deutlich folgende Aussage treffen: Ich war auch mehrfach in Afrika in meinem Leben. Wenn ich jetzt mal schaue, auf welche Weise ich am meisten über Afrika gelernt habe, dann waren das ganz sicher nicht meine hochgradig "gebiaseden" Besuche, sondern es waren die Bücher, die ich über Afrika gelesen habe. Und immerhin, war ich jeweils mit Einheimischen, also mit meinen Verwandten, in Afrika unterwegs und nicht als Teil einer Touristentruppe.