960 Beiträge

Ein Ökothread?

Wichtige Themen, das können wir hier geballt diskutieren
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Uninteressant, aber gut, wenn es hierher ausgelagert wird, dann stört es mich nicht in anderen Threads
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Ach nö, lass doch in den anderen Threads diskutieren, wo es sich grad ergibt
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Scho recht
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Mir doch egal
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Neuer Fred? Find ich blöd, lass durch witzige Wortspiele boykottieren
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Neuer Fred? Find ich gut, endlich wieder lustige Spiele
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Bin besonders auf die Tipps, was ich selber besser machen kann, gespannt
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Rufus
Granadaseggl
Ist schon ein paar Tage alt aber ich finde es trotzdem lesenswert:
wetterprognose-wettervorhersage.de hat geschrieben:In dieser Woche hat der IPCC, der sogenannte Weltklimarat der Vereinten Nationen, seinen neusten Bericht veröffentlicht. Diese Nachricht musste sich die Aufmerksamkeit mit Bränden in Griechenland, Türkei und Italien, mit den Talibans in Afghanistan, der Deltavariante von Corona und Wahlkampfstart eines Mannes aus NRW teilen und war praktisch auch gleich wieder aus den Nachrichten raus.

Nichts Geringeres als unser Ende steht in diesem Bericht
Die Politik müht sich am 1,5 Grad Ziel ab, aber sehr viel wahrscheinlicher haben wir im Jahr 2050 bereits 4 Grad mehr. Vier Grad hört sich eigentlich nicht so schlimm an. Es bedeutet jedoch eine Änderung der Lebensbedingungen, wie wir sie uns heute praktisch nicht vorstellen können. Extremwetterereignisse, unbewohnbare Küstenregionen, Nahrungsknappheit, Wasserknappheit, Kriege um Ressourcen und Lebensräume.

2050 - da sind meine Kinder gerade mal 39, 41 und 43 Jahre alt. Wir sprechen also nicht von einer weit entfernten Zukunft, sondern von ganz realer Gefahr für das Leben meiner Kinder - unser aller Kinder.
Ich schaue zu meinen Nachbarn - die liegen in der prallen Sonne und sehen aus wie alte Grillhähnchen vom Foodtruck. Ich höre Freunde nach unseren Urlaubsplänen fragen und vernehme, wie sie sich auf ihren Urlaub freuen, essen gehen nach Coronaeinschränkungen - eine Originalaussage man wird ja bescheiden. Ich wundere mich über den vielen Verkehr auf den Straßen und in der Luft und wie alle beschäftigt sind. Sieht denn keiner die Gefahr? Bin ich irgendwie komisch oder sind alle so abgestumpft, dass die Krise jetzt einfach nicht als solche wahr genommen wird?

Die Erklärungen von Psychologen

- Unfähigkeit unseres Gehirns
Unser Gehirn kann mit langfristigen Krisen nicht umgehen - es hat es einfach nicht gelernt. Evolutionsbedingt ist unser Reaktionsmuster so angelegt, dass wir bei akuter Gefahr überleben wollen und entsprechend handeln. Greift der Wolf an, rennen wir weg. Für die langsame Krise Erderwärmung ist kein Muster in uns angelegt.
Ebenfalls ist unser Gehirn beschränkt, was Zukunftsgedanken anbelangt. Bei Gegenwartsgedanken ist die Hirnaktivität größer, als bei Gedanken in der Zukunft. Unser Gehirn reagiert hier ähnlich wenig, wie wenn wir an fremde Personen denken. Somit werten wir auch die Gegenwart wichtiger als eine ferne Zukunft. Ein weiterer Grund ist, dass unser Gehirn Erfahrung gegen Wissen abwägt. Zwar kennen wir die Fakten über die Klimaerwärmung sehr gut, aber unsere, für die meisten harmlose, Erfahrung mit dem Klimawandel (Sommertage im Pool) steht dem entgegen und unser Gehirn nimmt den leichteren Weg. Dies könnte sich nun bei den Menschen die durch Dürren, Brände oder Überflutungen Hab und Gut verloren haben ändern, aber der Großteil der Menschen lebt wie eh und je. Studien haben herausgefunden, dass einem die eigenen Kopfschmerzen mehr belasten, wie der Tod eines Nachbars, den man gelegentlich einmal sieht.

-Unrealistischer Optimismus
Jeder Einzelne denkt, dass ihn die Erderwärmung nicht so hart treffen wird und daher muss er selbst nicht tätig werden.

-Zuschauereffekt
Jemand anderes wird aktiv werden.

-Werte
Wissen ist das eine; wenn jedoch persönliche Werte (wie z.B. Religion, Macht, Geld) dem Wissen gegenüber stehen, wird das Wissen verdrängt oder sogar verleugnet. Manche Parteichefs reiten auf dieser (Leugnungs-)Welle und finden leider sogar Gehör.
Die Leugnung kann auch von Menschen ausgehen, denen das Problem der Erderwärmung zu groß ist und sie es für den Eigenschutz als Abwehrreaktion nutzen.

- Herdentrieb oder soziale Normen
Wir alle orientieren uns an Menschen um uns herum. Bisher war es völlig normal konsumorientiert und CO2-intensiv zu leben und durch den Herdentrieb bestätigen wir uns alle gegenseitig, dass es auch weiterhin normal wäre. In Bedrohungszeiten wird eine kollektive Zugehörigkeit sogar noch wichtiger, man orientiert sich noch stärker an der bestehenden Gruppe und so kommt es dann auch zu einer Polarisierung der Gesellschaft.

Wie kann das Wissen nun bei uns allen und trotz unserer beschränkten Gehirne in das TUN kommen?
Da wir uns gern an anderen orientieren, sind die Anpassung an neue soziale Normen für uns essenziell. Unabdingbar sind gute Vorbilder, wie z.B. der Bürgermeister, der mit dem Rad unterwegs ist; Politik, die umweltfreundliches Verhalten fördert und ebenfalls selbst danach lebt, Erwachsene, die ihr Konsumverhalten und auch die Werte an die jetzige Zeit anpasst. Wirtschaft, die versteht, dass Nachhaltigkeit langfristig der in jeder Hinsicht bessere Weg ist.

Alarmismus und Sensationalismus sind unangebracht und die Medien sind hier in der Hauptverantwortung. Lösungen anbieten statt immer extremere Überschriften, nur zum Zwecke der Steigerung der Verkaufszahlen (Clickbait).

Jeder Mensch ist für sich eigenverantwortlich und soll, wenn er die großen Probleme, die die Erderwärmung mit sich bringen nicht aushält, sich mental schützen, sich Hilfe suchen oder sich zurückziehen. Leugner, die ihre vermeidliche Wahrheit lauthals andere wissen lassen müssen, gehören missachtet und somit ihrem eigenen Antrieb beraubt. Auch Menschen in Verantwortung, die bisher ausreichend bewiesen haben, nicht zur Lösung beizutragen, sondern ein weiter so propagieren, gehören einem alten Denken und Handeln an. Wir können uns das als Erdbewohner nicht mehr leisten.

Ein Antrieb für Sie und mich könnte sein, wenn wir uns einmal intensiv Gedanken darüber machen, wie wir klimafreundlich und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen besser leben könnten? Keine Angst, sondern neue Möglichkeiten tun sich auf und alte Gewohnheiten können abgelegt werden. Jeder bei sich im Kleinen gelebt und publik gemacht in dem eigenen (Familien-, Klassen-, Kollegen-,)Kreis. Eine neue soziale Norm entsteht. Eine Norm, die mit dazu beiträgt, dass unsere Kinder auch in 30 Jahren eine Lebensgrundlage haben.

RedBlues
Halbdaggl
Haber hat geschrieben:Wärmster Juli seit Messungsbeginn

Der vergangene Monat war nach Messungen der US-Klimabehörde NOAA weltweit der wärmste Juli seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880.

Die Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen habe um 0,93 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts von 15,8 Grad gelegen. Damit übertraf der Juli 2021 die gleichen Monate der Jahre 2016, 2019 und 2020 - laut NOAA die bisherigen Rekordhalter - um 0,01 Grad Celsius.

In Europa sei es der zweitwärmste jemals verzeichnete Juli gewesen.


ARD


Und wenigstens Süddeutschland hat alles getan um dir durchschnittliche Temperatur niedriger zu halten :mrgreen:

Iron
Grasdaggl
2050 - da sind meine Kinder gerade mal 39, 41 und 43 Jahre alt. Wir sprechen also nicht von einer weit entfernten Zukunft, sondern von ganz realer Gefahr für das Leben meiner Kinder - unser aller Kinder.
Ich schaue zu meinen Nachbarn - die liegen in der prallen Sonne und sehen aus wie alte Grillhähnchen vom Foodtruck.


Schon komisch die Menschen. Unser Hauptproblem ist die Überbevölkerung und der Typ hat gleich 3 Kinder, reibt sich aber an andere Menschen...







Rufus
Granadaseggl
Schlotterbeck musste nicht zurück nach Freiburg sondern konnte in Stuttgart bleiben weil er zur N11 geht.
Man kann ja zu dem Psychopathen (aka Christian Streich) stehen wie man will aber dazu meinte er sinngemäß, dass man das heutzutage nicht mehr machen würde, sprich mit dem Auto zurück nach Freiburg und dann wieder nach Stuttgart :!: :nod:

Es gibt ja leider immer noch Gegenbeispiele, z.B.:
- Dt. N11 fliegt von Stuttgart nach Basel :roll:
- VfB fliegt innerhalb von 4 Tagen 2 mal hin und zurück nach Hamburg :roll:

Goofy
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Grasdaggl
„Warum soll ein Elektrofahrzeug, das keine CO2-Emissionen verursacht, nicht schneller als 130 fahren dürfen? Das ist unlogisch. Wenn das Elektroauto nur noch 130 fahren darf, ist dem Klima nicht geholfen.“

Armin Laschet (CDU)


Nun, Armin, dass Elektroautos kein CO2 verursachen, ist nicht richtig.


Trotzdem wäre die Schlussfolgerung: Tempolimit für Benzin und Diesel, freie Fahrt für E-Autos.

Das könntest du doch so einführen, Armin. Oder nicht?
Dann werden mehr E-Autos verkauft.

Dadurch kommen die Autobauer einfacher um die CO2-Strafzahlungen an die EU herum.

Das gefällt bestimmt auch deinen Kumpels von der Kohlelobby, wenn mehr Strom benötigt wird.

Und du könntest das dann als Klimaschutz vermitteln.
Win-win, oder?


Und wenn dann noch mehr Ökostrom und weniger aus fossilen Rohstoffen produziert wird, dann werden die E-Autos wirklich umweltfreundlich.
Aber das geht ja nicht. Wegen der Kohleindustrie. Und Nordstream 2. Und so weiter.




killroy
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Granadaseggl
ganz großartig, wie sie gerade in der Sendung Scobel die Mär vom angeblich grünen Wasserstoff entlarven. Es wird von intelligenten Köpfen gut aufgezeigt, wie ausschließlich die Elektrifizierung den Weg für die Energiewende ebnen wird. Und das eben die Direktverwertung von Strom vom Endverbraucher die technisch beste aller Lösungen ist und sich nur dadurch der Gesamtenergieverbrauch nachhaltig senken lassen wird.
Zuletzt geändert von killroy am 2. September 2021 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten